Umweltschonend und günstig heizen

Erneuerbare Energien und energetische Sanierung senken Heizkosten. Um den hohen Heizkosten die kalte Schulter zu zeigen, gibt es verschiedene Wege. Erneuerbare Energien sind eine Option, Dämmungs- und Sanierungsmaßnahmen eine andere.

Die Heiz- und Energiekosten laufen aus dem Ruder. Immer mehr Menschen machen sich Gedanken darüber, wie man kostengünstig und rohstoffschonend heizen kann. Nachwachsende Energieträger wie Holz erscheinen vielen geeignet, steht es doch in großer Menge zur Verfügung, verbrennt klimaneutral und muss nicht – wie Erdöl oder Erdgas – um die halbe Welt transportiert werden. Allein in Rheinland-Pfalz ist die Fläche von nicht erschlossenem Klein-Privatwald beispielsweise 150.000 Hektar groß.

Holzpellets führten Exotendasein

Vorreiter der Holzenergie, etwa Produzenten von Holzpellets, führten über Jahre hinweg ein Exotendasein. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Existierten bundesweit im Jahr 2004 erst rund 27.000 Pelletheizungen, kletterte die Zahl Anfang Januar 2008 auf über 80.000. 1999 waren es nicht einmal 1000. „Holz ist nach wie vor ein bedeutender Biomasse-Energieträger, den wir haben – und es ist ausreichend davon vorhanden“, sagt Jens Wiederstein, Inhaber des Unternehmens Westerwaldenergie in Weitefeld. In Deutschland könnten rund zehn Prozent des gesamten Energiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden, davon entfalle rund die Hälfte auf Holzprodukte – Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz.

Jobmotor Erneuerbare Energien

Trotz Rekordmeldungen bei erneuerbaren Energien sind die Möglichkeiten in Deutschland noch lange nicht ausgeschöpft. Der Europäische Rat hat beschlossen, dass bis zum Jahr 2020 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen sollen. Förderinstrumente und Rahmenbedingungen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das Marktanreizprogramm oder das Biokraftstoffquotengesetz sollen ihren Teil dazu beitragen. 2006 setzte die Branche 23 Milliarden Euro um und generierte weit über 200.000 neue Arbeitsplätze. Gemäß Umwelttechnologie-Atlas der Bundesregierung werden die Erneuerbaren Energien im Jahr 2020 mehr Menschen beschäftigen als der Automobilsektor.

Den Heizkosten die kalte Schulter zeigen

Dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, den hohen Heizkosten die kalte Schulter zu zeigen, ist unbestritten. Und der Bedarf ist groß, denn zwischen 1999 und 2005 stiegen die Ausgaben von Privathaushalten für Energie um 60 Prozent. Da fast 90 Prozent des häuslichen Energiebedarfs auf Raumwärme und Warmwasser entfallen, bestehen hier erhebliche Einsparpotenziale. Geeignete Maßnahmen zur Wärmedämmung sind in jedem Fall empfehlenswert, aber selbst durch zweckmäßige Belüftung kann man die Heizkosten senken. Immer noch sind vor allem Gebäude, die bis zum Beginn der 80er Jahre errichtet wurden, die größten Energieverschwender. Derzeit sind nach Angaben der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erst 5 der 31 Millionen Altbauwohnungen in Deutschland energetisch saniert. Seit 2006 ist Deutschland als Mitglied der Europäischen Union (EU) verpflichtet, verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung und Kohlendioxidverminderung im Gebäudebereich umzusetzen. Die Energieeffizienz eines Gebäudes ist der entscheidende Punkt, wenn es um Kostensenkung geht. Mit dem neuen Gebäudeenergieausweis gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) wird der energetische Zustand eines Gebäudes nachgewiesen. Außerdem sind Modernisierungsvorschläge enthalten. Voraussetzung für die Effizienzsteigerung ist dabei in aller Regel eine geeignete Dämmung. Wählt man diese zu dünn, spart man am falschen Platz.

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