Videobearbeitung: Blenden optimieren

Eine geschickt platzierte Blende lässt sich im Schnittprogramm individuell anpassen. Am einfachsten klappt das auf der Zeitachse.

Videos filmreif präsentieren. Eine alte Cutter-Regel lautet: Falsch gesetzte Übergänge und Schnitte verwirren den Betrachter. Gut gewählte und möglichst unsichtbare Schnitte fördern die Kontinuität eines Films und schaffen die nötige Spannung, von dem der Streifen lebt. In der Filmsprache finden Sie viele Parallelen zur Wortsprache, auch sie enthält grammatikalische Regeln und Satzzeichen. So wie Satzzeichen Texte trennen oder verbinden, sind es in der Filmsprache die optischen Übergänge, die Szenen trennen oder verbinden.

Themen verbinden

Jeder Film erzählt eine Geschichte. In der einfachsten Form ist das die chronologische Wiedergabe von Ereignissen wie beispielsweise eine Urlaubsreise oder eine Hochzeit. Doch eine Reise kann mehrere Tage dauern und eine Hochzeit an mehreren Orten wie Kirche oder Standesamt stattfinden. Wichtig ist, die Zeitsprünge oder Ortswechsel durch geschickte Zwischenbilder und die einzelnen Abschnitte der Geschichte voneinander zu trennen.

Technische Übergänge

Videofilmer streiten sich häufig, ob eine Schwarzblende oder eine Weißblende besser ist. Doch eigentlich gibt es keine schlechte Fade-Funktion, beide erfüllen ihren Zweck. Die Schwarzblende unterscheidet einen Tag vom nächsten Tag, einen Ort vom anderen und erlaubt große Zeitsprünge. Dunkelheit signalisiert dem Zuschauer das Filmende. Mit Weißblenden können Sie dagegen Episoden innerhalb eines Tages trennen oder eine romantische Stimmung vermitteln. Meistens kommt die Fade-Funktion gleich schon am Filmanfang zum Einsatz, wenn der Titel mit der ersten Szene überblendet wird. Am Ende des Films sollten Sie ebenfalls eine Schwarzblende setzen und den Ton und die Musik szenengenau ausblenden. So signalisieren Sie dem Betrachter das Filmende, ohne dass das Wort „Ende“ überhaupt erscheinen muss.

Bereithalten sollten Sie auch Filmmaterial, das sich für Blenden eignet. Manchmal hat man Glück und findet ein Motiv wie einen Sonnenuntergang. Wird dieser nicht nur über einen harten Assemble-Schnitt eingefügt, sondern zwischen die Szenen eines Tages ein- und ausgeblendet, schafft er einen sanften Übergang von einem Tag zum nächsten und eine hübsche Abwechslung zum Auf- und Abblenden.

Für den ganzen Film gilt: Überlegen Sie sich eine Dramaturgie. Wenn Sie zum Beispiel mit viel Tempo einsteigen wollen, schneiden Sie kurze Szenen in harten Schnitten aneinander. Gönnen Sie danach dem Zuschauer eine Erholungspause mit langen Einstellungen und sanften Blenden.

Schneiden mit Windows Live Movie Maker

Für den Windows-PC hat Microsoft die kostenlose Videoschnittware Movie Maker spendiert. Für Benutzer von Windows 7 gibt es Windows Live Movie Maker, ebenfalls kostenlos, aber für Windows 7 optimiert. Zu den Neuerungen gehört unter anderem eine gesteigerte Zahl von Effekten, so dass nun 60 verschiedene Übergänge, 18 Zoom-Varianten und 20 visuelle Effekte geboten werden. Die neue Version unterstützt jetzt auch den Filmexport in HD-Auflösung (1.080 und 720 Pixel im Windows-Media-Format) und lädt das zuvor bearbeitete Werk auf Wunsch in 720 Pixel bei Googles Video-Community YouTube hoch. Für den Upload auf Facebook und weitere Plattformen stehen Plug-Ins zum Download bereit.

Die zeitliche Dauer der Blende festlegen – am Beispiel Movie Maker

Die zeitliche Dauer einer Blende wird bei Movie Maker auf der Zeitachse bestimmt. Hier wird der Übergang als ei- genständiges Element unterhalb der Videoleiste angezeigt.

  • Länge einstellen: Sie den Übergang per Mausklick. Fahren Sie anschließend mit Mauszeiger über den Anfang des Balkens. Wie auch beim Videoclip wird Ihnen die Dauer des Übergangs angezeigt. Verkürzen oder verlängern Sie die Blende durch Anklicken und Ziehen des roten Doppelpfeils. Ein aufklappendes graues Infokästchen zeigt zusätzlich an, wie viele Sekunden die Blende exakt in Anspruch nimmt.
  • Einfügen: Klicken Sie mit der rechten Maus- taste auf den gewünschten Videoclip. Wählen Sie die Option „Einblenden“ oder „Ausblenden“ aus dem Kontextmenü. Um Szenen zu überblenden, markieren Sie einen Clip und schieben ihn langsam in die vorhergehende oder nachfolgende Szene. Drücken Sie die Leertaste oder klicken Sie den Wiedergabeknopf, und beobachten Sie den Übergang im Vorschaufenster.
  • Eigene Blenden: Ein- und Ausblendungen in beliebiger Farbe können Sie auch selbst gestalten. Dazu benötigen Sie lediglich ein Malprogramm. Legen Sie eine farbige Fläche mit 640 x 480 Pixeln Größe an, importieren Sie das Bild in die Sammlung und ziehen Sie es auf die Spur „Übergänge“. Dort können Sie die Dauer der Anzeige festlegen. Die farbige Fläche funktioniert dann wie eine Blende.
  • Verblassen: Wenn emotionale Übergänge wie „Schlüsselloch“ oder „Herz“ zum Thema Ihres Films nicht passen und Sie deshalb lieber darauf verzichten möchten, stellen Sie das klassische Überblenden zweier Szenen ein. Dazu wählen Sie im Kontextmenü am besten den Videoübergang „Verblassen“.

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