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Vilcabamba in Ecuador – Das Tal der Hundertjährigen

Nirgendwo auf der Welt werden Menschen so alt wie in Vilcabamba. Die Gründe dafür sind vielfältig, aber unspektakulär. Ein Ort wird zum Besucher-Magnet.

Es gibt sie noch – Regionen mit unberührter Natur, sauberem Wasser, klarer Luft, in der Menschen bei bester Gesundheit ein biblisches Alter erreichen! Vilcabamba (übersetzt: „Heiliges Tal“) in Ecuador ist so ein Ort. Nirgendwo auf der Welt werden so viele Menschen über 100 Jahre alt wie hier. Ein Drittel der etwa 4.500 Einwohner ist über 65 (in Deutschland ist es jeder Fünfte) und mehr als 60 sind bereits weit über 100 Jahre alt – so eine Aussage in einer RTL-Dokumentation.

Wissenschaftler und Medien versuchen seit Jahren heraus zu finden, woran es liegt, dass die Menschen hier so alt werden. Zu ihnen gehören auch der argentinische Arzt Ricardo Coler, der dazu ein Buch mit dem Titel “Das Tal der Hundertjährigen“ geschrieben hat sowie der Reporter und Redakteur Jenke von Wilmsdorff, der kürzlich für RTL eine informative und unterhaltsame Reportage in Vilcabamba gedreht hat.

Die besondere Landschaft und das Klima Vilcabambas

Positiv für ein hohes Alter bei guter Gesundheit wirken sich vermutlich die Abgeschiedenheit in rund 1600 Meter Höhe und das ganzjährig milde und ausgewogenen Klima mit Durchschnittstemperaturen von 20 Grad, viel Sonne und wenig Wind, aus. Verkehrslärm und Hektik sind hier Fremdworte. Ein weiterer Grund könnte auch die negative Ionenladung der Luft sein, die durch abendliche elektrische Stürme verursacht wird.

Jungbrunnen Essen und Trinken

Die Bewohner von Vilcabamba schätzen den regelmäßigen Genuss ihres Heilwassers ’’Vilcagua’’, das viele Mineralien enthalten soll. Fragt man die alten Menschen, wie sie sich ernähren, so sind die Antworten ganz unspektakulär: Man esse nur selbst angebaute regionale Produkte, viel Gemüse (Bohnen, Mais, Avocados), Obst und wenig Fleisch. Dennoch verzichtet man in Vilcabamba auf nichts, was Vergnügen bereitet. Man raucht, trinkt, nimmt Drogen (Blätter des Stechapfelbaumes) und erfreut sich auch in hohem Alter noch eines vitalen Sexuallebens.

Eine 99 Jahre alte Frau, die neben ihrer Arbeit als Hebamme Gärten pflegt und ihren Haushalt alleine versorgt, verriet dem RTL-Reporter ein Geheimnis: Man trinke dort einen speziellen Tee, der aus den Blättern des Baumes Guayusa gewonnen wird, die mehr Koffein enthalten als jede andere Pflanze. Dieses Getränk sei mit der Grund, dass die Menschen in Vilcabamba über Kraft und gute Gesundheit verfügten, 80-90-jährige Männer keine Potenzprobleme hätten und Frauen bis über 60 noch gebärfähig blieben. Krankheiten wie Krebs, Osteoporose und andere kenne man dort daher gar nicht.

Aber nicht nur die Menschen werden alt in Vilcabambo, sondern auch die Tiere. So berichtete der örtliche Tierarzt, dass es keine Seltenheit sei, dass Hunde, bei guter Fütterung, bis zu 25 Jahre alt werden könnten.

Arbeit hält länger jung

Anders als in unserem Kulturkreis begnügt sich dort keiner der alten Menschen nur mit Nichtstun. Alle gehen bis zum Ende ihres Lebens ihren alltäglichen, oft sehr anstrengenden Arbeiten nach, ohne sich zu beklagen. Manche besteigen noch täglich Berge oder üben ihren Beruf aus. Selten leiden die Menschen vor ihrem Tod an schweren Krankheiten. In Vilcabamba schläft man einfach friedlich ein…

Das Anden-Dorf wird zum Anziehungspunkt für Besucher und Kranke

Noch vor ein paar Jahren war Vilcabamba ein idyllisches, verträumtes Örtchen. Das hat sich geändert, seit bekannt wurde, dass von hier eine spezielle Energie ausgeht und sich Menschen dort bereits nach wenigen Tagen kraftvoller und gesünder fühlen. Das allein reicht meist schon für eine Reise, denn außer ausgedehnten Wanderungen und Reitausflügen zu den Wasserfällen bietet die Umgebung ansonsten relativ wenig.

Für den Tourismus wurden nach und nach Bars und Restaurants eröffnet. 99 Prozent aller Besucher kommen inzwischen aus den USA und fast monatlich wird dort ein neues Luxusanwesen reicher Amerikaner fertig gestellt.

Auch wenn Besucher dem Ort einen gewissen Wohlstand bringen, so sehnt sich doch so mancher Bewohner gelegentlich nach der einstigen Beschaulichkeit zurück…