Wachstumshormone – Sport als Hormontherapie

Der Einsatz von Wachstumshormonen kann Alternsprozesse verzögern.

Bei jeder stärkeren Muskelkontraktion werden aus der Hypophyse Wachstumshormone freigesetzt. Bei richtiger Anwendung kann Sport den Hormonhaushalt günstig beeinflussen.

Hormone sind Botenstoffe der Jugend. Es sind winzige Moleküle im Körper, die die Kommunikation von Körperorganen und -zellen übernehmen. Im Hypothalamus, ein im Gehirn gelegenes Steuerzentrum der Hormone, ist das Wachstumshormon (GH = Growth Hormon), das beinahe alle Körperfunktionen regelt, lokalisiert. Dieses Hormon wird in der Anti Aging-Literatur als Königs- bzw. Jungbrunnenhormon bezeichnet.

Wirkungen eines ausreichenden Wachstumshormon-Spiegels im Blut

  • Steigert Lust und Lebensqualität; verbessert die Potenz und die Libido
  • Verbessert die körperliche und geistige Fitness
  • Verbessert Stoffwechselprozesse und reguliert die Fettverbrennung
  • Baut Muskelmasse auf und erhöht die Knochendichte
  • Verzögert den Alternsprozess

Wenn Sie jede Art von Sport in vernünftigen Grenzen betreiben, können Sie unglaubliche Vorteile daraus ziehen. Messungen haben gezeigt, dass der Wachstumshormon-Spiegel im Blut bei moderatem Sport und unter bestimmten Bedingungen dramatisch ansteigen kann. Bei jeder mittleren bis starken Muskelkontraktion wird eine komplexe Hormonregelkaskade im Hypothalamus und in der Hypophyse in Gang gesetzt. Dabei wird das Wachstumshormon Somatotropin von der Hypophyse ausgeschüttet, und in der Leber zu einem modifizierten Wachstumsfaktor (IGF1= Insulin like Growth Factor1) umgewandelt, der die oben beschriebenen Wirkungen auslösen kann. Dieser Effekt kann nur genutzt werden, wenn Sie Ihre sportlichen Aktivitäten auf Ausdauer auslegen. Sportmediziner bestätigten nachweislich, dass zwanzig Minuten Radfahren den Wachstumshormon-Spiegel auf das dreifache ansteigen lässt. Dieser Effekt hält für weitere zwanzig Minuten an.

Ähnliche Effekte wurden für das Muskelhormon Testosteron nachgewiesen

Eine Wachstumshormon- wie auch Testosteron-Ausschüttung können Sie steuern: Wenn zwischen maximalen Kraftanstrengungen nur eine kurze Pause eingelegt wird, so dass sich der Muskel nicht ganz erholt hat. Wenn Sie dann den Muskel wieder kräftig herausfordern, wird Wachstumshormon vermehrt produziert. Legt man eine längere Pause ein, bis sich der Muskel wieder richtig erholt hat, produziert er Testosteron, das Hormon, das Power schenkt. Moderater Sport kann also eine milde Hormontherapie durch Stimulierung der Hormondrüsen darstellen.

Die drei Säulen für ein zielführendes Trainingsprogramm

1. Der Kraftsport

Das für die Gesundheit wirksamste Krafttraining sind die so genannten synergistischen Muskelübungen. Dabei werden bei einer Übung möglichst viele Muskelgruppen beteiligt. Die Intensität der Übungen kann gesteigert werden, wenn man geringere Gewichte und Widerstände einsetzt, dafür jedoch die Bewegungen verlangsamt und mit Tiefatmung kombiniert. Diese Methode führt zu einer Schonung von Sehnen, Bändern und Gelenken.

2. Das aerobe Training

Joggen, Laufen, Radfahren, Power Walking, Nordic Walking, Bergwandern, Schwimmen usw. zählen zu dieser Kategorie.

Sportmedizinische Untersuchungen ergaben, dass Power Walking (Schnell-Gehen) gesünder ist als Laufen. Die Sauerstoffversorgung ist besser und der Bewegungsablauf wirkt schonender auf Gelenke, Sehnen und Bänder.

Versuchen Sie, so viel wie möglich zu Fuß zu erledigen. Wichtig ist, wie bei allen Sportarten, eine gute Ausrüstung: Beispielsweise sollte das Fahrrad optimal eingestellt werden (Sattel- und Lenkerhöhe usw.); Wanderschuhe, Laufschuhe, etc. sollten von guter Qualität sein.

Als Anfänger bauen Sie Ihr Training nur langsam auf: Beginnen Sie Ihr Lauf-Training beispielsweise in der ersten Woche mit zehn Minuten bei moderatem Tempo, dann steigern Sie die Trainingszeit auf fünfzehn und zwanzig Minuten usw. Sport sollte angenehm empfunden werden, weshalb Sie niemals bis zur Erschöpfung trainieren sollen. Trainieren sollten Sie stets im aeroben Bereich, indem keinerlei Sauerstoffschuld eingegangen werden muss. Solange Sie noch durch die Nase einatmen können, befinden Sie sich im aeroben Bereich. Wenn Sie diese Grenze überschreiten, bedeutet dies, eine Sauerstoffschuld einzugehen, mit den Folgen einer zu geringen Sauerstoffversorgung der gesamten Muskulatur.

Dehnungsübungen – Stretching

Dehnen Sie bestimmte Muskelgruppen bis zum Endpunkt und halten für einige Sekunden an. Beim Stretching sollten Sie darauf achten, dass Sie keine ruckartigen Bewegungen machen und stets die Entspannung anstreben. Über die richtigen Anwendungen gibt es eine Menge Literatur im Internet und im Buchhandel.

Ein Beispiel für ein ausgeglichenes Wochen-Trainingsprogramm

  • Dreimal pro Woche ein Krafttraining kombiniert mit Dehnungsübungen.
  • Dreimal pro Woche ein aerobes Training: Radfahren, Power Waking, Joggen, Bergwandern, kombiniert mit Dehnungsübungen vor und nach dem Sport.

Ein Wichtiges Prinzip im Sport ist die so genannte Periodisierung

Die Ausführung von ständig gleichen Übungen führt laut Sportmedizinern zu einer Abstumpfung des Nervensystems. Die Folgen sind Symptome des Übertrainiertseins, wie Burnout-Syndrom, vorzeitige Ermüdung, Kraftlosigkeit, Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, Freudlosigkeit, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Depression etc. Ihre Trainingsprogramme sollten daher in verschiedenen Zeitabschnitten geändert werden, indem Sie modifizierte Übungen in Ihr Programm aufnehmen. Eine solche Periodisierung stellt einen Lerneffekt dar und ist wichtig für die Entwicklung und Verknüpfung neuer Nervenbahnen.

Noch eine wichtige Anti Aging-Regel im Sport

Durch Sport kann man schnell in ein Mineralstoffe- u. Vitamine-Defizit gelangen. Daher sollten Sie beim Betreiben von Sport jeder Art besonders auf die Versorgung Ihres Körpers mit den wichtigsten Mineralien und Vitaminen wie Mg, Ca, K, Zn, Vitamin C und B-Komplex etc. achten. Es gibt viele Anzeichen für Mangelerscheinungen. Beispielsweise können Muskelkrämpfe ein Anzeichen für einen Magnesiummangel sein. Um das Muskelgewebe vor einer Übersäuerung zu schützen, ist es ratsam, vor und nach sportlichen Betätigungen etwas Natriumbikarbonat (in Apotheken erhältlich) einzunehmen. Damit neutralisieren Sie die beim Sport anfallende Milchsäure in den Muskeln und beugen einem Muskelkater vor. Auch wäre es ratsam, nach jedem Sport den Magnesiumspeicher in den Muskeln mit Magnesiumzitrat (in Apotheken erhältlich) aufzufüllen.

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