Wandern im Wetterstein, Mittenwald – Gemsanger

Traumhafter Blick ins Werdenfelser Land nahe der Wettersteinspitze. Wer in der Region Mittenwald – Garmisch eine stille, kurzweilige Bergtour mit bezaubernder Aussicht ins Werdenfelser Land sucht, wird auf dem „Balkon“ Gemsanger fündig.

Der Ausgangspunkt der Bergtour ist Mittenwald im Werdenfelser Land. Von Beginn an überrascht der Reichtum an Aussichten – sowohl ins Karwendel als auf die beiden Wettersteinspitzen. Die zauberhaft gelegenen Seen – Lautersee und Ferchensee – bereichern die Sinne des Wanderers.

Das Ziel – der Gemsanger – liegt mit knapp 2.000 Meter auf idealer Höhe und in exponierter Lage. So reicht der Blick dieses idealen Rastplatzes – bewachsen mit Wiese und Latschen (Krüppelkiefern) – von der Zugspitze über das Estergebirge bis zur Soiernspitze im Karwendel. Fast 1.000 Meter tiefer die beiden Seen – umgeben vom Grün des Waldes und Mittenwald.

Der Aufstieg bis zum Gemsanger ist teilweise ausgesetzt aber nicht schwierig. Trittsicherheit ist sehr wichtig, Schwindelfreiheit empfehlenswert. Bei Nässe ist die Tour nicht empfehlenswert.

Ausgangspunkt in Mittenwald beim Kalvarienberg

Leicht zu finden ist der Parkplatz bei der Liftstation am Kalvarienberg zum Kranzberg. Der Platz ist deshalb so empfehlenswert, weil hier ein – auf dieser kurzen Strecke – aussichtsreicher Wanderweg prächtige Eindrücke und Motive für den Fotografierenden bietet. Mit Blick auf Mittenwald verläßt man rechts auf der Straße den Parkplatz. Wenige Minuten später geradeaus wandernd stößt man auf den vom Tal kommenden Wanderweg.

Abzweig Grünkopf

Der breite, eben verlaufende Wanderweg quert bald eine große Wiese und führt an der Kapelle vorbei an das nördliche Lautersee-Ufer. Hier merkt sich der kluge Wanderer die Öffnungszeiten der beiden Gastbetriebe am See und erreicht nach leichtem Anstieg des Weges in Richtung Ferchensee den nicht öffentlichen Fahrweg nach Ellmau. Dieser wird überquert und der Wanderweg am Hang mit Wegweiser Wettersteinspitze zeigt die Richtung (2,5 Kilometer, 40 Minuten Gehzeit).

Im dichten Wald am Hang steigt der Weg „unter den Wänden“ nach Westen an. An der nächsten Wegkreuzung zweigt rechts der Weg zum Ferchensee hinab. Dieser Weg ist als Rückweg zur Abwechslung zu empfehlen. Hat der Wanderer die vorhin genannte Abzweigung zur Wettersteinspitze übersehen, kommt ihm jetzt dieser Weg als Aufstieg zunutze.

Rechts vom Wanderweg geht es auf den Grünkopf und über den Franzosensteig in die Leutasch. (2,5 Kilometer, 66 Minuten Gehzeit). Von hier könnte auch auf den Gemsanger gewandert werden. Die Strecke ist zwar kürzer, der Höhenunterschied jedoch gravierend größer.

Jetzt lockt die Wettersteinspitze

Der empfohlene Weg führt geradeaus weiter und gibt Ausblicke auf den Ferchensee frei. Nach einigen Minuten Wanderung sieht der Bergfreund gut gekennzeichnet den mit einem Schild markierten Einstieg zur Wettersteinspitze.

Jetzt geht es bergan mit Blick auf die Wettersteinspitze. Eine mit Drahtseil gesicherte kurze Kletterpassage sorgt für Abwechslung. Der Steig führt über das helle Kar zwischen Unterer und Oberer Wettersteinspitze. So auf etwa 1.540 Meter, zwischen Latschen, wird eine gemütliche Rast mit Proviant und genußreicher Aussicht zum Labsal (sechs Kilometer, 2 Stunden 11 Minuten Gehzeit). Die Höhe ist mit dem Blick auf den 1.587 Meter hohen, markanten Grünkopf im Osten angrenzend an die Wettersteinspitze gut abschätzbar (Bild 1).

Einfaches aber wohltuendes Hilfsmittel

Bei solchen Bergtouren, die auch mit 60+ erlebt werden können, sind kleine Hilfsmittel sinnvoll. Beispielsweise ein – in einer Kunststofftüte mit geführtes – feuchtes Gästehandtuch. Wenn das Gesicht vom Schwitzen voll von Salz ist, wirkt dieses Handtuch wunder.

Zum Gemsanger

Der Wanderer gewinnt bald über Schrofen weiter an Höhe. Auf 1.800 Meter Höhe, etwa 180 Meter unter dem Gemsanger lohnt eine weiter Rast (7,3 Kilometer, drei Stunden Gehzeit). Die nächste Etappe belohnt den – jetzt tausend Höhenmeter erarbeiteten – Bergwanderer mit einer Bergwiese unterhalb der Oberen Wettersteinspitze. Nach gut zehn Kilometern kann er sich jetzt einen gemütlichen Rastplatz wählen.

Ein herrliches Motiv ist der Blick nach Westen über den nahen Zirblkopf auf die Zugspitze (Bild 2). Aber auch an dem Blick zum Karwendel mit Mittenwald (Bild 3), in die Tiefe auf beiden Seen und Aufstiegsroute (Bild 4) und hinauf auf den lockenden Gipfel der Wettersteinspitze (Bild 5) kann man sich so bald nicht satt sehen.

Variante Obere Wettersteinspitze

Wer noch Kondition, Zeit und Lust hat, auf den 2.297 Meter hohen Gipfel zu steigen, muss mit etwa zwei Stunden und 15 Minuten für Auf- und Abstieg rechnen. Dabei sollte den geübten Bergwanderer auch die gelegentliche leichte Kletterei nicht abschrecken.

Der Abstieg über den Ferchensee

Der Wanderer nimmt den selben Weg zurück – mit der empfohlenen Variante Ferchensee. Dabei kann er den direkten Weg zum Lautersee einschlagen, wenn er nicht den Umweg zum anderen Ufer nimmt, um bereits dort einzukehren.

Tourendaten Gemsanger

  • Strecke = 16,7 Kilometer
  • Gehzeit = 6 Stunden 25 Minuten
  • Höhendifferenz = 1.110 Meter
  • Empfohlene Gesamtzeit = zehn Stunden
  • Die angeführten Zeiten sind bequem einzuhalten auch für 50+ Wanderer.

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