Wann ist ein Mann ein Mann?

Italiener sind unzufrieden mit Sexualorgan. Der italienische Mann ist auf der ganzen Welt bekannt für seine Verführungskünste. Doch hinter der Macho-Fassade steckt ein unzufriedener Mann.

Giacomo Casanova – ein Name, ein Programm. Jahrzehntelang haben viele italienische Männer ihre Eroberung auf von diesen Mythos aufgebaut. Sie behaupteten, dass ihnen die Eigenschaft der Eroberung in den Genen liegt, sozusagen vererbt von ihrem Urahn Giacomo Casanova. Die Eroberungen des italienischen Abenteurers des 18. Jahrhunderts sind unzählig, sein Name gilt heute noch als Synonym der Kunst der Verführung. Scharenweise sind die nordischen Touristinnen den charmanten Italienern verfallen als in den frühen 1960er Jahren die erste Reisewelle Richtung Adria rollte.

Nicht alles ist Gold, was glänzt

Doch nun stellt sich heraus: Hinter der Casanova-Fassade steckt ein unsicherer Mann, unzufrieden mit seiner eigener Männlichkeit, die er als zu klein empfindet. Eine Studie der italienischen Andrologenvereinigung SAI hat ergeben, das über 20.000 Männer mit ihrem eigenen Sexualorgan unzufrieden sind, weil es zu klein ist. Dabei stimme das nur in 3 bis 4 Prozent der Fälle, erklärt Androloge Ciro Basile Fasolo. „Nur sehr wenige Männer gehen zum Andrologen bei Erektions-Schwierigkeiten. Das ist eher ein kulturelles Problem“, erklärt Fasolo. Der Mann fühle sich schuldig, er habe Angst, ein Versager genannt zu werden.

Versagen vor einem neuen Frauenbild?

Das Nicht-Funktionieren habe aber beim Mann vor allem psychische Ursachen, fügt Fasolo hinzu. Der Mann hat Probleme mit seiner eigenen Identität, da sich auch die Frau verändert hat. In Italien galt die Frau bisher als Hüterin von Kind, Haus und Herd. Doch seit einigen Jahren sind viele Frauen berufstätig. Der Mann steht vor einer neuen Frau und das macht ihn unsicher, erklärt Androloge Fasolo. Den Frauen ist oft nicht bewusst, welchen Wandel die Männer gerade mitmachen. Während die Mutter noch dem traditionellen Frauenmuster entspricht, sind die Frauen von heute viel forscher. Doch dies überfordert den Mann: eigentlich sollte er doch der Jäger sein und die Beute jagen.

Penisvergrößerungen immer beliebter

„Man hat vor allem Angst, nicht dem Bild des Latino-Machos zu entsprechen, nicht männlich genug zu sein, zu verzagen. Das ist wohl einer der Hauptgründe, warum wir Männer immer unser Sexualorgan vergleichen. Wir denken, je größer, desto Männlicher.“ Dario spricht nur aus, was viele italienische Männer denken. Sie sind das gefundene Fressen für Penisvergrößerungen, die viele Ärzte so zahlreich versprechen. Dr. Paolo Gontero ist nur einer von ihnen. Der Turiner Urologe hat jetzt seine Lösung vorgestellt. Ein Jahr lang trugen die 21 Versuchspersonen Gewichte an ihrem Sexualorgan. Gontero erhöhte dem Fachmagazin „British Journal of Urology International“ zufolge die Gewichte stufenweise von 600 Gramm auf 1,2 Kilogramm. Ergebnis: Fünf Männer gaben wegen Wunden und Schmerzen auf. Die restlichen 16 Teilnehmer konnten ihr bestes Stück um durchschnittlich ein Drittel verlängern.

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