Warum kommen Frauen in die Wechseljahre?

Und warum ist der Zeitpunkt schon von Geburt an festgelegt? Die Anzahl der individuellen Eizellen variiert stark. Sie verringert sich zunehmend mit steigendem Alter und bestimmt den Zeitpunkt des Eintritts der Wechseljahre.

Frauen kommen in die Wechseljahre, da der Vorrat an Eizellen (Follikel) in den Eierstöcken (Ovarien) fast erschöpft ist. Während des monatlichen Zyklus kommen normalerweise mehrere Follikel im Eierstock zur Reifung, aber nur einer davon erreicht das vollständige Reifungsstadium mit anschließendem Eisprung (Ovulation). Die anderen nicht voll ausgereiften Follikel sterben ab. Als Folge geht die Veränderung der Eierstöcke mit einem dauerhaften Rückgang der Hormonproduktion (Östrogen und Progesteron) einher. Als Konsequenz wird ein Teil des Hormonhaushaltes durcheinander gebracht und langsam umgestellt, was wiederum Auswirkungen auf das psychische und physische Befinden der Frau haben kann.

Die individuelle Anzahl der Eizellen einer Frau ist schon bei der Geburt festgelegt

Die individuelle Anzahl der Eizellen im Eierstock des weiblichen Fetus wird schon vor der Geburt, bis zur 18. – 22. Woche der Entwicklung, festgelegt. Nach der Geburt werden keine neuen Eizellen mehr gebildet. Infolgedessen ist die Anzahl der bei Geburt angelegten Ovarialfollikel ausschlaggebend für den Zeitpunkt des Eintritts der Menopause. Die Wechseljahre können bei Frauen im Zeitraum vom 45. – 52. Lebensjahr einsetzen, das ist individuell verschieden. Als Durchschnittsalter des beginnenden Klimakteriums der Frau wird das 51. Lebensjahr angesetzt, da, laut Erfahrungswerten, zu diesem Zeitpunkt die Mehrheit der Frauen in die Wechseljahre kommt.

Mit 40 sind nur noch 3% der Eizellen übrig

Schon nach der Geburt setzt bei dem weiblichen Neugeborenen eine langsame, aber zunehmende Abnahme der Follikelzahl im Eierstock ein. Die Abnahmegeschwindigkeit scheint um den Zeitpunkt der Pubertät und nochmals um das 37. Lebensjahr zuzunehmen. Laut einer neuen Studie (Quelle: PLos ONE) erreicht die Eierstockaktivität ihren Höhepunkt mit ungefähr 14 Jahren, mit anderen Worten, 14 Jahre ist physiologisch das optimale Alter, um schwanger zu werden. Normalerweise wird dieser Zeitpunkt um das 18. Lebensjahr angenommen. Frauen um das 30. Lebensjahr haben nur noch 12% ihres ursprünglichen Follikel-Reservoirs übrig, Frauen um das 40. Lebensjahr nur noch 3%. Die Reifungsrate der Eizellen wird zusätzlich durch persönliche und Umweltfaktoren beeinflusst. Wenn die Menopause schließlich eintritt, befinden sich im Durchschnitt ungefähr nur noch 1.000 Follikel in jedem Eierstock.

Laut oben erwähnter Studie kann die bei Geburt festgelegte Anzahl der Eizellen individuell sehr schwanken und damit den Zeitpunkt des Eintritts der Wechseljahre beeinflussen. Frauen, die um das 51. Lebensjahr in die Menopause eintreten, haben bei ihrer Geburt ein durchschnittliches Reservoir von 295.000 Eizellen je Eierstock. Diejenigen, die früher in die Menopause gehen, haben ein durchschnittliches Reservoir von nur 35.000 Follikeln je Eierstock, während diejenigen, die erst spät in die Menopause gehen, ein durchschnittliches Reservoir von über 2.5 Millionen Eizellen je Ovar haben.

Es gibt Tests, aufgrund derer man Rückschlüsse auf die Anzahl der Eizellen ziehen kann

Leider kann eine Frau nicht einfach feststellen lassen, über wie viele Eizellen sie genau verfügt, denn die diagnostischen Möglichkeiten des vaginalen Ultraschalls sind dafür leider noch zu ungenau. Allerdings kann man, unter anderem, mit Hilfe der ‘Antral Follikel’-Zählung Rückschlüsse auf die Anzahl der verbleibenden Eizellen pro Eierstock ziehen, was vor allem im Rahmen der künstlichen Befruchtung und beginnender Chemotherapie eine Rolle spielen kann.

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