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Warum lachen?

Die wohltuende Wirkung des Lachens kennt jeder. Dass der Lachimpuls aber auch in der modernen Intensivmedizin eingesetzt wird, wissen wohl die Wenigsten.

Ein Lachen ist ein Offenbaren menschlicher Gefühle. Wir erkennen ein hämisches Lachen, ein komisches Lachen, ein irrwitziges, nicht zu bremsendes Lachen, ein verschmitztes Lächeln, ein euphorisches Lachen, ein verliebtes Grinsen, usw.. Lachen existiert in unzähligen Formen, welche jede in seiner Einzigartigkeit sehr viel über den Menschen, welcher den Impuls nach außen trägt aussagt. Ist es wohlwollend, ist es schadenfroh oder gefühlvoll?

Was bedeutet Lachen für uns?

Wir lachen zum Beispiel über einen Witz. Sigmund Freud beschreibt in seinem Werk „Der Witz und seine Beziehung zum Unterbewussten Humor“ „Lachen über Witze“ als wohltuend und wichtig. Doch er bestätigt Goethes Aussage, dass „Witze ihre problematische Seiten haben, (…) denn Witze sind Aggressionen (…) oft mit erotischer Beimischung. (…) Er ermöglicht die Befriedigung eines Triebes (des lüsternen und feindseligen), gegen ein im Wege stehendes Hindernis, er umgeht das Hindernis und schöpft somit Lust aus einer durch das Hindernis unzugänglich gewordenen Lustquelle“. Doch der Witz und das damit verbundene Lachen hat natürlich, wie wir alle am eigene Leib bereits erfahren haben, eine wohltuende Wirkung. Er ist Kritiker und überrumpelt Zensur. „Er spricht auf seine eigene indirekte Art (…) was nicht ausgesprochen werden darf.“

Gesundes Lachen

Lachen bedeutet Angstabbau. Wir lösen in uns bestehende Spannungen impulsartig auf. Dies kann so befreiend sein, dass man seine Umwelt ansteckt. Bei einem nicht enden wollenden Lachk(r)ampf wird sichtbar, wie viele negative Spannungen jeder von uns in sich trägt. Spannungen, welche gefährlich sein können, für die Psyche aber auch den Körper. Denken wir nur an die stetig ansteigende Zahl von Herzinfarkten. Laut einer 2008 veröffentlichten Studie sind die Zahlen der Herzinfarkt-Patienten in Bayern um 40% gestiegen. Fast jeder Zweite ist demnach gefährdet, einen Herzinfarkt zu bekommen (netdoktor.de).

Ein Exklusivinterview mit dem Chefarzt für Intensivmedizin im LKH Tulln (Niederösterreich) Prim. Dr. Herwig Feik bestätigt die These, dass Lachen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Menschen hat.

Prim.Dr. Herwig Feik: „Lachen führt zu einer absoluten Muskelaktivität, nicht nur des Zwerchfells, sondern der gesamten Körpermuskulatur, welche wiederum den Kreislauf und somit die Durchblutung fördert. (…) In meiner Abteilung liegen größtenteils Koma-Patienten, welche künstlich beatmet werden, dies bedeutet, dass keine aktive Muskelaktivität stattfindet. Der Atmungsprozess wird von einer Maschine übernommen. Beim „Wach-werden-lassen“ wird der Patient auf seine Atemreflexe geprüft, was auch seinen zuvor matten Kreislauf wieder anregen soll. Dieser Hust-Reflex ist muskulär gesehen mit dem Lachreflex fast identisch.“

„Wie man in den Wald ruft, so kommt es zurück“

Doch Lachen erfüllt nicht nur eine physiologisch heilende Wirkung, sondern natürlich auch eine psychologische. Bärbel Mohr beschreibt in ihrem Werk „Bestellungen beim Universum“ das Universum als eine Art Spiegel der Seele. Gemäß dem Sprichwort „Wie man in den Wald hineinruft, so kommt es zurück“, beschreibt sie den am eigenen Körper nachgewiesenen Effekt: Wenn man in den Tag hinein lächelt, lächelt der Tag zurück.

Die amerikanische Lebensphilosophie „das Glas ist halb voll, nicht halb leer“ mag von vielen „belächelt“ werden, aber was hilft, hilft! Man kann auf ein „negatives“ Ereignis, auf zwei verschiedene Arten – global gesehen – reagieren. Entweder man ärgert sich, auch wenn es längst passiert ist und man nichts mehr daran ändern kann, oder man lacht darüber und sagt: „Danke für die Gelegenheit ein Problem zu lösen“. „Die Realität liegt im Auge des Betrachters“ (Bärbel Mohr).

Vielleicht zum Abschluss noch einen Selbstversuch. Wenn Sie, lieber Leser, am nächsten Morgen die Augen öffnen und als erste Tätigkeit lachen, was ändert sich im Bezug auf das normale Morgen- und Tagesritual?

Noch eine kleine Hilfestellung von Dieter Hörner: „Ein Pro-blem ist FÜR DICH, denn wenn es gegen dich wäre, hieße es Contra-blem“.