Lachen – das schönste Geräusch der Welt

Kinder lachen bis zu 400 Mal täglich aus vollem Hals, Erwachsene nur noch höchstens 15 Mal. Die Geschichte des Lachens ist komplizierter als es scheint.

Um das Gesicht zu einem Lächeln verziehen zu können, arbeiten in unserem Gehirn verschiedene Regionen zusammen. Durch Forschungen wurde festgestellt, dass an einem Lächeln unser Arbeitsgedächtnis, das Sprachzentrum sowie der sogenannte Mandelkern beteiligt sind. Der Mandelkern ist der Emotionen verarbeitende Teil unseres Gehirns. Letztendlich gibt unser Hirnstamm den Befehl, das Gesicht zu einem Lächeln zu verziehen.

Warum lachen Kinder öfter als Erwachsene?

Bei Erwachsenen unterdrückt eine Region im Gehirn, das sogenannte Stirnhirn, ein permanentes Lachen oder Grinsen. Da das Stirnhirn bei Kindern noch nicht komplett ausgebildet ist, können sie diese Emotionen nicht willkürlich unterdrücken. Durch unsere Erziehung und Gesellschaft haben wir als Erwachsene gelernt, dass man Emotionen steuern kann. Dieses bewusste Steuern von Mimik und Emotionen bewirkt ein eher ernstes Gesicht bei Erwachsenen. Wenn Erwachsene in haltloses Lachen ausbrechen, ist diese innerliche Kontrollregion blockiert und alle Emotionen können ungehindert herauskommen. Ein offenes Lachen gilt in der heutigen Gesellschaft als Zeichen von Attraktivität und Erfolg.

Echtes oder falsches Lächeln, so erkennt man den Unterschied

Bei einem Lachen oder Lächeln, dass von Herzen kommt (das Duchenne-Lächeln), sind beide Mundwinkel zugleich noch oben gezogen. Die Augen ziehen sich ebenfalls zusammen, so dass kleine Fältchen rundherum sichtbar werden. Während der Mund schmal bleibt, sind die Zähne kaum sichtbar. Oft wird der Kopf in den Nacken gelegt und so dem Gegenüber signalisiert, dass keine Gefahr besteht.

Ein aufgesetztes Lachen dagegen zeigt weit geöffnete Augen, die das Gegenüber fixieren. Der Mund wird ebenfalls so weit geöffnet, dass die Zähne sichtbar sind. Die Augen bleiben kalt – das Lächeln oder Lachen erreicht sie nicht.

Das Lachen als permanenter Jungbrunnen

Es wurde schon mehrfach medizinisch bewiesen, dass Lachen gesund ist und gesund machen kann. Wer lacht, regt seine Durchblutung und Atmung auf einfache und effektive Weise an, so dass der Sauerstoffgehalt im Blut ansteigt. Glückshormone werden vermehrt produziert – der lachende Mensch wirkt attraktiver für seine Mitmenschen. Herzhaftes Lachen baut Stresshormone ab, damit sinkt das Risiko für einen Herzinfarkt. Wer viel lacht, besitzt einen guten Stoffwechsel mit der Folge, dass vorhandene Giftstoffe im Körper schneller abgebaut werden können. Menschen, die oft lächeln, haben einen positiven Gesichtsausdruck, denn ihnen fehlen glücklicherweise die unattraktiven, hängenden Mundwinkel.

Die Geschichte des Lachens

Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts galt es als unschicklich, beim Lachen die Zähne zu zeigen oder in der Öffentlichkeit lauthals los zu lachen. Dieser Verhaltenskodex stammt noch aus dem frühen Mittelalter, in dem öffentliches Lachen gleichbedeutend mit dem Verlust der Selbstkontrolle stand. Lautes Lachen mit weit geöffnetem Mund war bei Adel und höheren Bürgerschichten streng verpönt. Allerdings hatte dieses eine ganz einfache Ursache: die mangelnde Zahnhygiene. Verfaulte und abgebrochene Zähne verunstalteten das Gebiss und es war peinlich, dieses anderen Menschen beim Lachen zu präsentieren.

Aber auch noch bis vor ungefähr siebzig Jahren hielt eine Frau, die nicht obszön wirken wollte, beim Lachen und Lächeln den Mund geschlossen. Erst Anfang der1960er Jahre änderte sich das allgemeine Verhalten. Hollywood-Stars zeigten immer öfter beim Lachen ihre top gepflegten Zähne. Heute sucht man nicht nur bei Schmerzen den Zahnarzt auf, sondern immer öfter, um kosmetische Korrekturen vornehmen zu lassen. Denn eines steht fest: ein schönes Lächeln ist immer noch das beste Mittel zum Flirten!

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