Wie erstellt man interessante Mind Maps in der Ausbildung?

Dieser Beitrag befasst sich mit grundsätzlichen Informationen, Vor- und Nachteilen sowie der Erstellung von MInd Maps mit Auszubildenden.

Möchten Sie mit Ihren Auszubildenden eine Gedankenlandkarte zum Thema „Unser Unternehmen“ erstellen? Wollen Sie in der Ausbildung ein neues Aufgabengebiet erschließen und visuell darstellen? Möchten Sie für die Azubis eine gedanklich strukturierte Planung für die Abschlussprüfungen am Computer entwerfen? Sollen verschiedene Farben und Formatierungen sowie Bilder und Hyperlinks genutzt werden?

Was ist eine Mind Map?

Der englische Psychologe Tony Buzan entwickelte in den 1990er Jahren die Mind-Mapping-Methode. Unter einer Mind Map versteht man eine Gedankenlandkarte, eine Gedächtnislandkarte, einen Wortigel und ein Assoziogramm. Sie soll für den Menschen ein Hilfsmittel zur Ordnung seiner Gedanken sein. Bei einer Mind Map steht in der Mitte eines Blattes der zentrale Begriff. Drum herum werden auf Ästen und Nebenästen die wesentlichen Informationen zumeist in Form von Schlüsselbegriffen angeordnet.

Mind Mapping ist eine Technik, um beispielsweise ein Themen-/Aufgabengebiet zu erschließen und visuell darzustellen. Auch kann sie zur strukturierten Planung und zur Ordnung von Mitschriften aus dem Berufsschulunterricht genutzt werden. Dabei soll das Prinzip der Assoziation helfen, Gedanken frei zu entfalten und die Möglichkeiten des Gehirns zu nutzen.

Man unterscheidet mehrere Varianten von Mind Maps:

  • Ideen-Mind-Map (vor der Anfertigung eines Aufsatzes)
  • Erinnerungs-Mind-Map (nachdem man in dem Handbuch eines neuen Buchhaltungsprogramms gelesen hat)
  • Übersichts-Mind-Map (um den Stoff für eine Abschlussprüfung zu strukturieren)
  • Problemlösungs-Mind-Map (für die Lösung eines betrieblichen Problems)
  • Gruppen-Mind-Map (zur Darstellung der Ergebnisse einer Gruppenarbeit unter Azubis)

Vor- und Nachteile von Mind Maps

Mind Mapping hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile sind zu berücksichtigen. Zu den Vorteilen zählt: Durch die Übersichtlichkeit kann sich eine Mind Map gut im Gedächtnis einprägen. Sie ist einfach zu handhaben und ermöglicht eine schnelle und präzise Strukturierung. Durch ihre Gestaltungsmöglichkeiten fördert sie die individuelle Kreativität und Präsentationsfähigkeit der Auszubildenden. Bei der Mind-Mapping-Methode werden die rechte Gehirnhälfte (beispielsweise zuständig für Bilder) und die linke Gehirnhälfte (beispielsweise zuständig für Fakten) aktiviert, das heißt Bilder mit Fakten verknüpft.

Eine Mind Map ist ohne großen Aufwand schnell per Computer erstellt. Sie ist leicht zu ergänzen und zu vervollständigen. Durch unterschiedliche Formatierungen mit dem Computer können Gedanken sehr gut gewichtet werden. Das Wichtigste wird auf den Hauptästen sofort hervorgehoben. Es werden Verknüpfungen der Begriffe untereinander aufgezeigt. Mind Maps helfen einem selbst, Ideen besser einschätzen zu können.

Mind Maps können auch Nachteile haben: Von Kritikern der Mind-Mapping-Methode wird oft angeführt, dass die Vorteile der Mind Maps nicht vollständig wissenschaftlich belegt sind. Insbesondere das Gehirnhälftenkonzept des Mind-Mapping erweist sich aus wissenschaftlicher Sicht als zu eingeschränkt. Die Strukturierung in Mind Maps ist oft sehr individuell und nur für den Autor der Mind Map einsichtig. Die Übersichtlichkeit der Mind Map kann verloren gehen, wenn Teilaspekte unter mehreren Schlüsselworten einzuordnen sind. Ab einer bestimmten Menge an Information sind Mind Maps nicht mehr geeignet.

Wichtige Schritte für eine interessante Mind Map

Um eine gelungene virtuelle Mind Map am Computer zu erstellen, sollte man zunächst schrittweise handschriftliche Entwürfe vornehmen:

1. Schritt: Zentrales Thema in die Mitte

Formulieren Sie gemeinsam mit Ihren Auszubildenden das Thema der Mind Map und notieren Sie es in der Mitte auf einem Flipchart.

2. Schritt: Brainstorming zu Schlüsselworten

Notieren Sie auf einer anderen Fläche alle Assoziationen, die Ihren Auszubildenden zu dem Thema einfallen. Hilfreich können bei dem Brainstorming die W-Fragen sein (Wer? Was? Wo? Wie? Wann? Warum?). Alle Gedanken sollten aufgeschrieben werden. Alles ist richtig und wichtig.

3. Schritt: Überbegriffe finden

Lassen Sie im nächsten Schritt die Lernenden Überbegriffe für die vielen Schlüsselwörter finden und diese darunter einsortieren. Wechseln Sie jetzt zu der Flipchart-Fläche mit dem Thema des Mind Map und tragen Sie die Überbegriffe auf Hauptästen ein. Die untergeordneten Begriffe werden auf Nebenästen vermerkt.

4. Schritt: Mind Map auf dem Computer verfeinern

Geben Sie jetzt die Mind-Map-Struktur in ein entsprechendes Computerprogramm ein. Nutzen Sie Pfeile, Umrahmungen, Text- und Schriftfarben, um die verschiedenen Gedankenebenen voneinander abzuheben. Zusätzlich können in die Mind Map Bilder und Hyperlinks eingefügt werden. Überlegen Sie sich gemeinsam ein übersichtliches und ansprechendes Layout für die Mind Map.

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