Wie funktioniert Aderlass

Naturheilkunde: Was ist Aderlass? Seit der Antike ist der Aderlass bekannt. Lange Zeit in Verruf geraten, wird der Aderlass heute vor allem in der Naturheilkunde wieder angewendet. Der Aderlass ist das klassische „Blut entziehende Verfahren“ unter den ausleitenden Verfahren. Andere ausleitende Verfahren sind beispielsweise das Schröpfen und die Blutegeltherapie. Der Aderlass wurde und wird in vielen Kulturen praktiziert und wurde sogar schon im Altertum angewendet. Früher wurde der Aderlass, vor allem in Europa, bei nahezu jeder Erkrankung und in Übermaßen durchgeführt. Letzeres führte dazu, dass der Aderlass in Verruf geriet und kurzzeitig auch in Vergessenheit.

Therapeutischer Aderlass

Heute wird der Aderlass vorranging in der Naturheilkunde angewendet, aber auch in der Schulmedizin. Bei einem therapeutischen Aderlass werden etwa 1 bis 2-mal pro Woche 100-150 ml Blut aus der Vene entnommen. Dies geschieht meistens an einer Vene an der Ellenbeuge, kann jedoch auch beispielsweise an einer Krampfader erfolgen.

Der Aderlass erfolgt nach der jeweiligen Konstitution. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen:

  • Großem Aderlass und
  • kleinem Aderlass

Vom großen Aderlass, der über die oben angegebene therapeutische Menge hinausgehen kann, werden meistens Menschen, die zu Übergewicht und Bluthochdruck neigen, angesprochen. Hintergrund hierzu ist, dass man eine blutreinigende Wirkung erzielen und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern möchte. Bei normalgewichtigen Menschen, die zu Schwäche neigen, wird eine geringere Menge Blut entnommen. Hier liegt der Ansatz eher dabei, die eigene Energie zu fördern und das Immunsystem in Schwung zu bringen.

Blutig, aber effektiv

Das Hauptaugenmerk beim Aderlass liegt auf Personen, die übermäßig viele feste Blutbestandteile besitzen. Diese Blutbestandteile werden als Hämatokrit bezeichnet. Der Hämatokritanteil im Blut sollte bei Frauen unter 46% und bei Männern unter 53% liegen. Liegt der Wert über dem Durchschnitt, können die Fließeigenschaften des Blutes beeinträchtigt sein und es kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen und Nasenbluten kommen.

Bei einem Adlerlass wird der Blutverlust durch Gewebsflüssigkeiten nach der Blutentnahme ersetzt. Aus diesem Grund kann der Aderlass die Blutzirkulation verbessern. Darüber hinaus wird der Aderlass auch bei anderen Beschwerden eingesetzt werden. Einige von ihnen sind:

  • Erkrankungen des Stoffwechsels wie Gicht oder Diabetes mellitus
  • Erkrankungen mit venösen Stauungen, vor allem Krampfadern

Vorsicht!

Neben den positiven Effekten, die ein Aderlass nach sich ziehen kann, gibt es jedoch auch Erkrankungen bei den der Aderlass auf gar keine Fall angewendet werden darf. Dies sind unter anderem:

  • Anämie (Bluarmut)
  • Infektionen
  • Durchfall
  • Herzerkrankungen
  • Niedriger Blutdruck
  • Personen, die (zu) wenig trinken
  • Kinder und ältere Menschen

Grundsätzlich sollte man bei dieser Therapie Nutzen und Risiko genau abwägen.

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