Wie überwindet man seinen inneren Schweinehund?

Wer kennt es nicht, das Gefühl viel zu tun zu haben und trotzdem nicht gegen den inneren Schweinehund anzukommen, der einen vom Loslegen abhält?

So gut wie jeder Mensch erliegt ab und zu seinem inneren Schweinehund. Man schiebt dann Dinge vor sich her, die eigentlich geregelt werden müssten und sucht sich momentane Ausreden, wieso einem dies jetzt gerade nicht möglich ist.

Dieses alltägliche Verhalten lässt sich gut veranschaulichen am Beispiel einer Diät:

Sie haben trotz Ihrer Diät gerade drei Pralinen gegessen. Danach rufen Sie sich Ihre Diät wieder vor Augen und nehmen sich vor, die Schachtel jetzt wegzustellen, um nicht noch mehr gegen Ihre Diät zu verstoßen. Hier schaltet sich Ihr innerer Schweinhund ein, indem er entgegnet, dass für heute ohnehin schon gegen die Diät verstoßen wurde und die Schachtel deshalb jetzt auch leer gemacht werden kann, zumal sie einen morgen dann nicht in Versuchung führt.

Dieses Beispiel veranschaulicht das Wirken unseres innen Schweinehundes. Er lässt einen sich selbst die Dinge schön reden und vor einem selbst Ausreden finden, um sie aufzuschieben.

Dieses Verhalten bremst einen auf Dauer in seinen Plänen und führt auf lange Sicht zu Unzufriedenheit aufgrund der Dinge, die längst hätten geregelt werden müssen.

Wie widersteht man dem inneren Schweinehund?

Problematisch ist, dass das Verhalten, das man den inneren Schweinehund nennt, sich über Jahre entwickelt hat. Demzufolge kann man es sich nicht innerhalb einiger Tage einfach abgewöhnen. Man muss sich selbst Zeit geben, Einfluss auf seinen inneren Schweinehund zu nehmen und ihn Stück für Stück zu überwinden. Man sollte sich daher anfangs für ein paar besonders relevante Dinge entscheiden, bzgl. derer man versucht, seinem inneren Schweinehund zu widerstehen. Wenn einem dies dann gelungen ist, kann man es auch bei weiteren Dingen versuchen. Am besten ordnet man die Dinge dazu nach ihrer Relevanz. In den weniger wichtigen kann man seinen inneren Schweinehund vorerst weiter herrschen lassen. Ganz los wird man ihn ohnehin nie, da er immer auch ein Stück von einem selbst ausmacht und im gewissen Rahmen sogar eine Schutzfunktion vor krankhaftem Ehrgeiz und übermäßigem Stress hat.

Mit dem Vorhaben beginnt man am besten in einem Moment, wenn einen der innere Schweinehund richtig ärgert und wenn man sich voll bewusst ist, welche Konsequenzen er hat. Es gilt, je man auf sich selbst und seine innere Blockade ist, desto leichter fällt einem die Veränderung. Außerdem sollte man sich realistische Ziele setzen. Ziele, die man auch wirklich erreichen kann und die nicht zu hochgestochen sind, da sonst die Motivation wieder sinkt, sobald man merkt, dass die geplanten Ziele nicht zu erreichen sind. Man sollte also langsam beginnen und erst einen Punkt abhaken, bevor man versucht, sich zu einem nächsten Schritt zu überwinden. Wichtig ist dabei auch, dass man sich klar formulierte Ziele vor Augen hält. Diese kann man wesentlich leichter erreichen, als vage, unpräzise Pläne.

Wenn man es irgendwann bereits einige Male geschafft hat, gegen seinen inneren Schweinehund anzukommen, dann sollte man dies vor sich selbst anerkennen, auch, wenn man es nicht immer schafft. Man sollte sich dann für Erfolge belohnen, um sich dauerhaft zu motivieren, dabei zu bleiben. Gönnen Sie sich beispielsweise, wenn Sie mit sich und Ihrer Leistung zufrieden sind, am Abend ein schönes Essen, oder kaufen Sie sich etwas schönes, um sich selbst zu belohnen, auch bei Teilerfolgen.

Zuletzt sollte man immer daran denken, dass die Umstellung Zeit braucht. Man kann nicht erwarten, dass man es schafft, von heute auf morgen sein komplettes Verhalten zu ändern und dass das dann auch dauerhaft funktioniert. Man sollte sich also Zeit nehmen, um sich an seine neuen Ziele und Verhaltensweisen zu gewöhnen und sich mit ihnen zu identifizieren. Dabei sollte man mit Teilerfolgen zufrieden sein und sich nicht zuviel vornehmen.

Irgendwann wird man dann feststellen, dass sich die innere Blockade nach und nach auflöst und man bald viel zufriedener und ausgeglichener ist, aufgrund der Dinge die man sich vornimmt und dann am Ende auch schafft.

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