Wie und wovon träumen wir?

Träume halten uns im Gleichgewicht. Indem man lernt, sie zu deuten und zu verstehen, kann man viel über seine Persönlichkeit erfahren.

Wir machen unsere Augen zu und sinken in den Schlaf. Kurze Zeit später erleben wir unsere ersten Träume dieser Nacht. Aussagen wie: „Ich träume nicht.“, sind in Wirklichkeit nicht wahr. Jeder Mensch träumt, doch die meisten Träume bekommen wir nicht bewusst mit.

REM-Phasen

In den sogenannten REM-Phasen erleben wir unsere intensivsten Träume. Wie der Name schon sagt – Rapid-Eye-Movement – bewegen sich in diesem Stadium die Augen von links nach rechts in hektischer Unruhe. Doch dies sind nicht die einzigen physischen Symptome. Der Blutdruck erhöht sich, Herzschlag und Atmung werden schneller. Außerdem steigt die Gehirnaktivität in den 4-6 Phasen pro Nacht an.

Wovon träumen wir?

Die Menschen träumen von den unterschiedlichsten Geschehnissen. So sagt Sigmund Freud, dass viele Menschen sogenannte Wunschträume haben. Sie erleben in ihren Träumen Dinge, die sie im realen Leben (noch) nicht erfahren durften und wonach sie sich sehnen.

Moral und Gewissen sind im Traum ausgeblendet. Erkenntnisse aus der Traumforschung haben gezeigt, dass Träume in Verbindung mit dem Erlebten stehen. Dinge, die wir noch nicht bewältigt haben, werden im Traum verarbeitet.

Unterschiede zwischen Mann und Frau

Zwischen den Geschlechtergattungen besteht ein Unterschied. So haben Frauen häufiger und intensivere Alpträume als Männer. Dies hat viele Ursachen. Einerseits liegt es zum Beispiel daran, dass Frauen im Allgemeinen sensibler sind als Männer. Das äußert sich auch in den Träumen. Männer haben ein analytisches Denken, währenddessen Frauen oft auf ihr Bauchgefühl hören. Frauen sind auch in ihrem alltäglichen Leben gerne mal verträumt, warum sollte es also bei den nächtlichen Träumen anders sein?

Exempel der häufigsten Träume

1. Prüfungstraum

In einer Prüfung steht man unter dem Druck, sie gut bestehen zu wollen. Im Traum jedoch, geschieht das komplette Gegenteil. Obwohl die Fragen zu bewältigen sind, hat man womöglich einen Blackout und fällt durch.

Wenn man gerade in einer Lebenssituation ist, die einen vor gewisse Hindernisse und Herausforderungen stellt, dann mag dieser Traum aufzeigen, dass man sich dessen nicht gewachsen fühlt.

Eine andere Möglichkeit, diesen Traum zu deuten, besteht in den bereits bestandenen Prüfungen (der Schulzeit). Er zeigt auf, dass alle Ängste, die man damals hatte, unbegründet waren. Jetzt steht man vielleicht wieder vor einer Herausforderung, die einem Angst und Schauer bereitet. Der Prüfungstraum deutet in dem Fall darauf hin, dass man sich nicht so viele Gedanken machen sollte.

2. Flugtraum

Über dem Erdboden zu schweben kann mehrere Ursachen haben. Als Kind wurde man des öfteren schwungvoll in die Höhe genommen und durch die Luft gewirbelt. Dieses eindrucksvolle Erlebnis erfüllt man sich im Erwachsenenleben nun im Traum.

Ein anderer Grund könnte sein, dass man aus der Realität entfliehen will. Auf dem Erdboden spielt sich das wirkliche Leben ab. Vielleicht hat man gerade Probleme oder kämpft mit unangenehmen Schwierigkeiten. Im Traum kann man dann einfach davon fliegen.

Aber auch andere Ursachen, die auf physische Leiden beruhen, können möglich sein.

3. Falltraum

Häufig haben Frauen diesen Traum, vor einem Abgrund zu stehen und zu wissen, dass man gleich hinunter stürzt. Beim Sturz selbst, fühlen sie die unterschiedlichsten Dinge – von Angst ,bis hin zur Erleichterung.

Oft haben die Betroffenen eine innere Angst, sich in der Wirklichkeit fallen zu lassen. Das kommt daher, dass junge Mädchen häufig dazu erzogen wurden, sich vor allem in der Öffentlichkeit ordentlich zu benehmen, sprich sich nicht gehen zu lassen. Doch im Verborgenen ist sehr wohl ein Bedürfnis genau dies mal zu tun.

Bei Männern ist es ein Fall in eine etwas andere Richtung. Ihnen hat man in der Erziehung beigebracht stark zu sein. Ein Mann soll seine Gefühle nicht offen zeigen und demnach auch nicht in der Öffentlichkeit weinen. Manchmal ist aber auch einem Mann nach Weinen zumute und möchte den verborgenen Wunsch des Trostes erleben.

4. Zähne / Haare fallen aus

Zähne sind ein Symbol der Vitalität. Allein für die Nahrungsaufnahme sind sie unersetzlich. Wenn im Traum die Zähne ausfallen, dann ist das ein Hinweis darauf, dass man an seiner Lebenskraft, seiner Energie große Zweifel hegt. Gerade wenn man älter wird, mag das ein Indiz dafür sein, dass man eigentlich noch jugendlich sein möchte, obwohl es unmöglich ist.

Ähnliches gilt für Haare. Sie sind ein Symbol für Schönheit. Wer im Traum also die Haare verliert, der befürchtet seine Attraktivität zu verlieren.

5. Zug verpassen

Ein beliebter Traum ist auch derer, zum Bahnhof mit vollem Gepäck zu eilen. Hindernisse stellen sich in den Weg. Man gibt nicht auf, auch wenn man bereits das Gefühl hat, zu spät zu kommen. Schlussendlich verpasst man den Zug.

Da man aber vielleicht ein sehr pünktlicher Mensch ist, sieht man im ersten Augenblick keinen Zusammenhang zur Realität. Tatsächlich deutet der Traum auch viel mehr darauf hin, dass man das Gefühl hat, im Leben etwas verpasst zu haben. Das können die unterschiedlichsten Dinge sein, wie zum Beispiel eine Jobablehnung, die man später bereut. Eine Reise mit einem Menschen, mit dem man heute nicht mehr in Kontakt steht. Oder auch Jugendsünden, die man nicht begangen hat.

Im Wachleben will man dies nicht wahrhaben und verdrängt es. Doch im Traum wird man genau damit konfrontiert.

6. Peinliches Gefühl der Nacktheit

Als Kinder sind wir nackt durch den Garten gesprungen. Wir hatten dabei weder Schamgefühl, noch haben wir uns unwohl gefühlt. Im Gegenteil sogar. Es war befreiend und hat Spaß gemacht.

Doch während unserer Erziehung wurde uns beigebracht, dass sich Nacktheit nicht in der Öffentlichkeit gehört. Man hat ein Schamgefühl entwickelt und empfindet es als unangenehm, wenn fremde Menschen einen ungewollt nackt sehen. Wir können das Nacktsein nicht mehr ungezwungen ausleben – nicht mal im Traum, obwohl wir das vielleicht gerne täten.

Fazit: Träumen ist wichtig

Träumen hält uns im seelischen und körperlichen Gleichgewicht. Auch Alpträume sind meist ein Hinweis dafür, dass man vor einer speziellen Situation, vergangenen Erlebnissen oder einem zukünftigen Lebensabschnitt Angst hat.

Durch Träume kann man viel über sich und seine Persönlichkeit erfahren. Nehmen Sie sie also ernst und versuchen Sie sie doch mal bei Gelegenheit zu deuten.

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