Zum Valentinstag: Worte über die Liebe

ein bisserl mehr als „Happy Valentine“.

„Die Blumen sind alle Werke des Eros“ – das wußte der griechische Schriftsteller Longos schon in der Antike. Darum gehören Blumen zum Valentinstag. Und was sonst noch?

 

Die einen sagen, die Liebe geht durch den Magen. Andere meinen, sie gehe durch die Haut. Nach dem „Fest der Liebe“, wie die Weihnacht genannt wird, kommt am 14. Februar schon wieder der nächste Tag, der der Liebe gewidmet ist, der Liebe und vor allem den Verliebten: Der Valentinstag. Wenn es um Liebe geht, geht es auch um Liebesgaben, gefundenes Fressen für den Kommerz. Zu alldem, worum es sonst dabei noch so geht, hier eine Sammlung von klugen Worten: Mal verführerischen, mal philosophischen, mal skeptischen, kritischen, mal ironischen. Vielleicht lässt sich darunter ja die eine oder andere Inspiration finden, wie sich der Angebeteten zum Valentinstag etwas Gescheiteres sagen lässt als „Happy Valentine“. Denn es langt schon, dass wir den Anlass aus dem angloamerikanischen Raum übernommen haben, wir müssen nicht auch noch die passenden Worte gedankenlos englisch nachplappern Dazu lässt sich definitiv auch auf Deutsch und auch etwas phantasievoller was sagen.

  • ANTIKES:

Platon:

Der griechische Philosoph und Mathematiker, der von 427 bis 348/347 v. Chr. lebte, sagte:

„… Liebe ist die Sehnsucht nach der Ganzheit, und das Streben nach der Ganzheit wird Liebe genannt.“

Longos:

Der antike griechische Schriftsteller machte irgendwann zwischen 2. und 3. Jahrhundert in der Vorrede zu seinem Schäfer- und Liebesroman „Daphnis und Chloe“ diese Beobachtung:

„… gänzlich ist der Liebe noch niemand entronnen, und keiner wird ihr je ganz entrinnen, solange es Schönheit gibt und Augen sehen.“

Über das Küssen, das seit jeher zur Liebe gehört, sagt einer der Protagonisten seines Romans:

„… Aber dieser Kuß ist etwas ganz anderes. Mein Atem fliegt, mein Herz will herausspringen, meine Seele zerschmilzt, und doch möchte ich wieder küssen.“

  • OPERETTENHAFTES:

„Die Liebe, die Liebe ist eine Himmelsmacht“

So lautet ein Satz am Ende des Liedes „Wer hat uns getraut?“ in der 1885 uraufgeführten Operette von Johann Strauß.

  • VERFÜHRERISCHES:

Longos ist auch der Autor der folgenden Worte. Mag der Verliebte sich auf den weisen Griechen der Antike als Autorität berufen, wenn er seine Angebetete zu überzeugen versucht:

„… gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen, gegen sie hilft kein Trank, keine Speise, nichts, was in Zaubersprüchen gemurmelt wird, sondern nur Kuss und Umarmung und nackt beieinander zu liegen.“

Casanova:

Der italienische Abenteurer des 18. Jahrhunderts gilt als Inbegriff des kundigen Verführeres schlechthin. Er machte in seinen Memoiren geltend:

„Die Vernunft ist des Herzens größte Feindin.“

Er weiß auch seine Erfahrungen mit diesen Worten zusammenzufassen:

„Je unschuldiger ein Mädchen ist, desto weniger weiß sie von den Methoden der Verführung. Bevor sie Zeit hat nachzudenken, zieht Begehren sie an, Neugier noch mehr und Gelegenheit macht den Rest.“

  • TIEFSINNIGES:

Franz von Baader:

Der deutsche Arzt, Bergbauingenieur und Philosoph lebte 1765 bis 1841. Er verfasste „Vierzig Sätze aus einer religiösen Erotik“, die die Weisheit enthalten:

„Denn nur die freie Neigung ist Liebe, nur wer sich selber hat, kann sich selber geben.“

Jakob Michael Reinhold Lenz:

Auch er lebte im 18. Jahrhundert. Seine Meinung war:

„Liebe hat ihre eigene Sphäre, ihre eigene Zwecke, ihre eigene Pflichten, die von denen der Ehe himmelweit unterschieden sind“

  • SCHARF BEOBACHTETES:

Marie von Ebner-Eschenbach:

1893 hatte sie erkannt:

„An Rheumatismus und an wahre Liebe glaubt man erst, wenn man davon befallen ist.“

Auch diese Weisheit ist von ihr:

„Die größte Gewalt über einen Mann hat die Frau, die sich ihm zwar versagt, ihn aber in dem Glauben zu erhalten versteht, dass sie seine Liebe erwidere.“

André Gide:

Er erkannte in seinem 1925 erschienen Roman „die Falschmünzer“:

„Das ist das Eigentümliche an der Liebe, dass sie sich niemals gleich bleiben kann; sie muss unaufhörlich wachsen, wenn sie nicht abnehmen soll.“

Florian Illies:

Der 1971 geborene Autor bemerkte in seiner Inspektion „Generation Golf“:

„Zu Ikea rückt man vorzugsweise paarweise an, um den Anblick der tausend anderen jungen Paare besser zu ertragen, die wahrscheinlich verliebt bis über beide Ohren über die notwendige Matratzengröße debattieren und darüber, ob sie nun das Bett Gutvik kaufen sollen oder doch eher den Narvik.“

  • ZYNISCHES:

Oscar Wilde:

In seinem 1890/91 erschienen Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ lässt der Dandy seinen Protagonischen Lord Henry sagen:

„Der einzige Unterschied zwischen einer Laune und der ewigen Liebe besteht darin, dass die Laune etwas länger dauert.“

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