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Breitensport: Line Dance eignet sich für Menschen jeden Alters

Die Begeisterung für den Westerntanz „Line Dance“ steigt. Immer mehr Menschen machen diesen Tanzsport zum Hobby, weil man keinen Partner braucht.

Line Dance ist eine Tanzform, die hierzulande immer mehr Anhänger findet. Schon allein die Musik, die gespielt wird, geht unwillkürlich in die Beine. Da erklingen Rhythmen von Shania Twain oder eines anderen Country-Stars und alle, die tanzen wollen, stellen sich in Reihen auf. Das Gute dabei: Beim Line Dance braucht man keinen Partner. Jeder, der tanzen will, kann beim Line Dance mitmachen, denn jeder tanzt mit jedem.

Getanzt wird in Reihen

Line Dance ist eine Tanzform, in der die Tänzer alleine in Reihen vor- und nebeneinander gemeinsam tanzen. Meisten sind die Tänze zur Country-Musik passend choreografiert. Die Schrittfolgen wiederholen sich je nach Schwierigkeitsgrad meist nach 16, 32, 48, 64 oder 72 Schritten. Je nach Anzahl und Abfolge der im Tanz enthaltenen Drehungen können die Tänzer nach Ende der Schrittfolge in eine andere Richtung blicken. Man spricht daher von 1-Wall-, 2-Wall- oder von 4-Wall-Tänzen. Die Tänze werden von Frauen und Männern gemischt in der Gruppe getanzt. Jeder Tanz hat einen Namen, zum Beispiel „Bread And Butter“, „Electric Slide“ oder „Just A Kiss“. Traditionell wird zu Country-Musik getanzt. Aktuelle Interpreten des Genres werden jedoch auch verwendet. Der Trend geht auch zu Choreografien zu aktuellen Pop-Songs oder Rock-’n’-Roll-Oldies. Es gibt sogar schon Hip Hop-Choreografien, bei denen zu den Fuß- auch noch die passenden Handbewegungen dazu kommen. Dies macht Line Dance auch attraktiv für Jugendliche.

Abendkleidung ist nicht nötig

Georg Kiesewetter ist der Vorstand des 1. Line Dance Vereins „Bootscooters“ im Raum Regensburg. Er hat schon mehrere Male Veranstaltungen organisiert, im Rahmen derer man das Deutsche Tanzsportabzeichen (DTSA) ablegen kann. Denn was viele nicht wissen: Line Dance ist eine offiziell anerkannte Tanzsportart. Das DTSA gilt als offizielles Leistungsabzeichen des deutschen Tanzsportverbandes. Das Angenehme am Line Dance beziehungsweise am amerikanischen Westerntanz ist das Fehlen von Frack und Abendkleid. Dies kommt den Tänzern entgegen, die es lieber lässiger haben wollen. Dazu kommt das unschlagbare Plus: Man braucht keinen Partner und tanzt dennoch nicht wirklich allein, denn man tanzt zusammen mit gleichgesinnten Freunden, ja man kann sogar miteinander tanzen, wenn man nicht dieselbe Sprache spricht.

Westerntanz als Breitensport

Line Dance eignet sich für Menschen jeden Alters und jeder Trainingsstufe. Man muss zum Tanzen nicht besonders mutig sein, nicht vermögend, nicht besonders kräftig. Dieser Tanz kennt kaum Extreme, fördert jedoch alle körperlichen Grundlagen sportlicher Betätigung in ausgewogener Weise und im mittleren Intensitätsbereich. Line Dance ermöglicht es außerdem, zum Tanzen zu gehen, auch wenn der Lebenspartner keine Lust dazu hat. Da der Line Dancer allein mittanzt, kann er seine Belastung auch in sehr weiten Grenzen selber ganz individuell bestimmen. Die Musikauswahl, zu der getanzt wird, vergrößert sich ständig. Es gibt langsamere Rhythmen im Country Western-Programm, wie den Nightclub Two Step, den Langsamen Walzer oder eine Rumba. Durch das Internet kommen täglich neue Choreografien dazu, die mittlerweile alle Musikrichtungen umfassen. So ist buchstäblich für Tänzer jeden Alters etwas dabei.

Wer kann Line Dancer werden?

Auch wenn oft behauptet wird, Country Western Tanz / Line Dance sei „für jeden geeignet“ und man brauche nichts weiter als „gute Laune“ dafür mitzubringen, ist dies so nicht ganz richtig. Die Voraussetzungen zum Einstieg in dieses Hobby sind zwar nicht besonders anspruchsvoll, aber man braucht zum Tanzen halbwegs gesunde Beine. Noch wichtiger ist es, Wiss- und Lernbegierde mitzubringen. Tanzen, wenn es schön aussehen und sich „gut anfühlen“ soll, ist ein ziemlich komplexes musisches Geschehen. Das muss man sich auch als Line Dancer aneignen, festigen und erhalten. Auch hier gilt: Kein Meister ist vom Himmel gefallen.