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Burning out: Symptome, Ursachen, Prävention

Burnout als Erschöpfungssyndrom ist keine Krankheit, sondern eine Reaktion des Körpers, um sich vor seelischer und körperlicher Belastung zu schützen. So beugen Sie vor.

Das Burnout-Syndrom ist keine anerkannte Krankheit, aber ein Leiden, dass immer mehr Männer und Frauen betrifft. Es ist die seelische und körperliche Erschöpfungsreaktion des Menschen auf eine Überbelastung, die verschiedene Ursachen hat. Nicht jeder Mensch, der viel arbeitet und leistet, bekommt ein Burnout-Syndrom und ist ausgebrannt. Burn-Out ist schwierig zu behandeln, da immer auch die Psyche betroffen ist. Prävention, vorbeugen ist hier besser als behandeln. Wer Gefahr läuft im Job ausgebrannt zu sein, der kann mit Entspannungstechniken und der Veränderung der eigenen Ansprüche viel erreichen.

Ursachen des Burnout-Syndrom: Arbeitsumgebung und persönliche Werte des Betroffenen

Neben ungünstigen äußeren Faktoren wie Belastung ohne Aussicht auf Entlastung, mangelnder Anerkennung, lärmendem, gehetztem Arbeitsmilieu, Konkurrenzkämpfen am Arbeitsplatz und Konflikten in der Partnerschaft, spielt auch die Persönlichkeit des Betroffenen eine Rolle. Menschen, die ehrgeizig und perfektionistisch sind und die sich nicht gut abgrenzen können, sind gefährdet an einem Burnout-Syndrom zu erkranken. Auch wer seinen Selbstwert vom beruflichen Erfolg abhängig macht und wer nicht gelernt hat, Frustrationen und Sorgen angemessen zu verarbeiten, ist eher betroffen als Menschen mit einem dicken Fell und einer guten Portion Gelassenheit.

Ausgebrannt sein: Teufelskreis von Erschöpfung und Angst

Menschen, die von Burnout betroffen sind, sind meist überdurchschnittlich leistungsbereit mit dem dauernden Zwang sich durch Betätigung selbst zu bestätigen. Oft fehlt die Fähigkeit sich im Alltag zur Wehr zu setzen und persönliche Schwächen o ffen zu kommunizieren. Obwohl die Betroffenen nicht verschlossen wirken, geraten Sie oftmals in eine innere Isolation, da sie ihre Unsicherheiten selbst nicht realisieren oder nicht darüber sprechen können. Ein Teufelskreis kommt in Gang, wenn aus Unsicherheit Angst wird und die körperliche Erschöpfung nicht mehr durch Regeneration beseitigt werden kann. Deshalb ist ein frühzeitiges Eingreifen absolut sinnvoll, jedoch aus den genannten Gründen ohne Hilfe schwierig zu bewältigen.

Burnout vorbeugen ist besser als behandeln

Erster Ansprechpartner bei einem Burnout-Symptomen ist der Hausarzt, an den Sie sich vertrauensvoll wenden sollten. Er wird mit Ihnen sprechen und Sie auch gegebenenfalls an einen Therapeuten weiterleiten. Denn eins ist klar: Burnout-Patienten müssen lernen mit Ihren Ressourcen hauszuhalten und die eigenen Erwartungen und Lebensinhalte kritisch zu hinterfragen. Die Beschäftigung mit der Psyche ist vielen Menschen suspekt und wird oft abgelehnt. In Zusammenhang mit Burnout kommt man aber nicht um eine Veränderung der Gewohnheiten herum. Alles was sonst noch vorbeugend getan werden kann, ist sinnlos, wenn der Betroffene Widerstände gegen eine solche Veränderung aufbaut.

Prävention – Entspannungstechniken, Abgrenzung, Bewegung, persönliche Ziele

  • Entspannungstechniken in Form von Meditation, Musik hören, spazieren gehen oder einfach nur in der Hängematte liegen. Wichtig ist, dass die Entspannung täglich stattfindet und nicht nebenbei. Spazieren gehen und während dessen ein Telefonat erledigen ist sicher nicht erholsam.
  • Regelmäßige Bewegung, wie Radfahren, Joggen, Schwimmen, Tanzen, Treppensteigen und andere Sportarten. Wichtig hierbei ist, dass kein Leistungsdruck ausgeübt wird. Nehmen Sie sich nicht vor, den 5000 Meter hohen Berg am Wochenende zu besteigen oder 40 Kilometer zu joggen. Sie sollen vor allem Spaß haben und sich erholen.
  • Seien Sie ab und zu unerreichbar. Schalten Sie das Handy am Wochenende ab, am besten auch den Fernseher und das Radio und gönnen Sie sich Ruhe.
  • Pflegen Sie Ihre Partnerschaft und verbringen Sie gelassene Ruhezeiten zusammen. Nutzen Sie diese Zeiten für Sex, Streicheleinheiten und alle Dinge, die Ihnen gut tun.
  • Machen Sie das Kochen zu Ihrem Hobby. Essen Sie regelmäßig und gesund, jedoch auch hier gilt: Keine übertriebenen Anforderungen und Perfektionismus.
  • Achten Sie auf ausreichenden, erholsamen Schlaf.
  • Lassen Sie niemals den Urlaub der Firma zuliebe ausfallen. Machen Sie sich aber auch keinen unnötigen Urlaubsstress.
  • Entstressen Sie Ihre Arbeit durch Entspannungstechniken und Mentaltraining am Arbeitsplatz.
  • Delegieren Sie Aufgaben und Verantwortung.
  • Verzichten Sie, wenigsten für 6 Wochen, auf jeglichen Alkohol.
  • Verplanen Sie nicht den ganzen Tag, lassen Sie Freiräume zwischen den Terminen.
  • Lassen Sie übertriebenen Perfektionismus sausen.
  • Lernen Sie, zwischen Dringend, Wichtig und Unwichtig zu unterscheiden.
  • Machen Sie sich unabhängig vom Lob Anderer.
  • Halten Sie ab und zu inne und werden Sie sich bewusst, wie schön die Welt ist.
  • Beschäftigen Sie sich mit Kunst, beispielsweise durch Museumsbesuche oder eigene kreative Tätigkeiten wie Bilder Malen.

Ausgebrannt sein und Kopfschmerzen

Bei permanenten Spannungskopfschmerzen, die im Zusammenhang mit Burnout auftreten können, kann eine Biofeedback-Therapie helfen.

Umfangreiche Informationen zu Burnout und anderen psychologischen Themen finden Sie auf der Homepage Psychosoziale Gesundheit von Prof. Dr. med. Faust.