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Eigenheim kostengünstig bauen

Ein Eigenheim neu zu bauen ist meistens günstiger als ein Haus zu rekonstruieren. Doch es gibt einiges zu beachten.

Das Haus kann so aussehen wie die künftigen Besitzer es wollen. Natürlich ist der finanzielle Rahmen eine Grenze der Baulust. Doch auch in diesen Grenzen gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Das teuerste Haus ist nicht immer das beste Haus. Es gibt enorm viele Möglichkeiten, auch mit „kleinem Geld“ sehr schöne und komfortable Häuser zu bauen. Manchmal sind die preisgünstigeren Lösungen sogar die besseren Lösungen.

Erst mal nachdenken

Am Anfang steht erst mal die Idee. Wie soll das Haus aussehen, welche und wie viel Räume soll das Haus haben? Für wen soll das Haus sein? Eine Familie mit Kindern? Ein Paar ohne Kinder? Wegen der Kosten ist ein Haus mit einer Einliegerwohnung optimal. Mit einer Einliegerwohnung ist eine Finanzierung meistens leichter.

Dann beginnt die Recherche nach den Baukosten und danach, wie viel Energie das Haus später verbraucht. Das ist nicht nur eine Frage der richtigen Heizung. Das Material des Hauses spielt dabei eine große Rolle. Hilfreich bei diesen Recherchen sind Besuche von Musterhäusern, Baubesichtigungen, Hausmessen und vieles mehr. Dabei ist zu bedenken, dass viele Prospekte wunderschöne Bilder zeigen, die dann in der Realität nicht das halten, was sie versprechen. Referenzen sind dann schon eher aussagekräftig. Schön anzusehende Häuser sind im späteren Energieverbrauch nicht immer die besten Häuser.

Wohnklima

Das Wohnklima ist für das spätere Wohlbefinden der Bewohner ausschlaggebend. In der kalten Jahreszeit sollte die Wärme nicht entweichen und in der warmen Jahreszeit sollten die Außenwände das Haus vor hohen Außentemperaturen schützen. Also müssen die Außenwände entsprechend gedämmt sein. Trotzdem müssen die Wände atmungsaktiv bleiben. Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Warme Wände und kühle Luft sind die Lösung. Das ist aber nur mit einer Strahlungsheizung möglich, die hauptsächlich die Raumhülle und die festen Körper wärmt.

In den meisten Häusern wird immer noch eine der allgemein üblichen Konvektionsheizungen eingebaut. Dadurch ist die Innenluft immer wärmer als die Raumhülle. An dieser schlägt sich dann die Feuchtigkeit nieder. Um eine Durchfeuchtung der Wände zu verhindern, werden dann die Wände mit einer Folie abgedichtet. Dadurch entsteht ein unangenehmes und ungesundes Raumklima. Diese Art zu bauen ist bei einigen Baufirmen (auch Fertighaushersteller) Standard. Abhilfe könnte noch eine kontrollierte Be- und Entlüftung schaffen. Trotzdem bleibt das unangenehme Raumklima.

Eine kontrollierte Be- und Entlüftung kann auch bei einem Haus mit atmungsaktiven Wänden eingesetzt werden. Eine richtig ausgeführte Be- und Entlüftung hält im Winter die Wärme im Haus und im Sommer sorgt diese für eine kühle Frischluft. Eine gut durchdachte Be- und Entlüftung verhindert, dass die Bewohner gedankenlos ihre teure Wärme und damit viel Geld im wahrsten Sinne des Wortes zum Fenster hinaus verheizen.

Baustoffe für gesunde Häuser

Ein Haus gebaut Stein auf Stein oder ein Haus aus Holz oder Holzwerkstoffen ist eine Frage des Standpunkts und der Emotionen. Für manche sind Steinhäuser emotional verbunden mit Stabilität. Steinhäuser aus Ziegelsteinen haben auch eine gute Wärmedämmung und ein gutes Wärmehaltevermögen. Das ist für ein Wohlfühlklima eine gute Voraussetzung. Allerdings mit einer Konvektionsheizung neigen diese Häuser zu kalten und damit zu feuchten Wänden. Mit einer Strahlungsheizung wird dieser Nachteil aber wieder ausgeglichen.

Häuser aus Holz bzw. Holzwerkstoffen sind bei einer richtigen Bauausführung genauso stabil wie Steinhäuser. Die Lebensdauer ist teilweise höher als bei Steinhäusern. Das beweisen Holzhäuser in Bergregionen. Vom Brandschutz sind Holzhäuser genau so gut wie Steinhäuser. Das beweisen zum Beispiel ausgebrannte Scheunen. Das Holzskelett ist zwar angekohlt, doch nur oberflächlich. Holzhäuser sind oft äußerlich nicht als solche zu erkennen. Sie können ebenso verputzt werden wie Steinhäuser. Vom Wärmehaushalt sind Holzhäuser Steinhäusern überlegen. Eine Holzwand wird nie so kalt wie eine Steinwand.

Ob Steinhaus oder Holzhaus, eine optimale Wandstärke und eine gute Wärmedämmung sind die Voraussetzung für ein Wohlfühlklima im Haus. Bei der Wärmedämmung kommt es allerdings auf das richtige Material an. Das sind Zellulose, Hanf und Holzwerkstoffe. Mineralische Dämmstoffe sind zum Teil geeignet. Ein guter mineralischer Dämmstoff darf bei Einwirken von Feuchtigkeit nicht zusammenpappen. Er muss seine Form behalten und auch schnell wieder trocknen.

Heizung, Voraussetzung für ein gesundes Haus

Eine Heizung, die die Umfassungsmauern und die Gegenstände im Raum wärmt, ist die beste und sparsamste Heizung. Eine Variante für warme Wände sind Rohre in den Wänden, in denen warmes Wasser zirkuliert. Das Wasser dazu wird idealerweise mit Solarkollektoren erwärmt. Ein großzügiger Pufferspeicher speichert das heiße Wasser für die Zeit ohne Sonne. In den Wänden können auch elektrische Heizfolien für die nötige Wärme sorgen. Heizspiralen sind ungünstig, da diese zu viel Strom verbrauchen und die Haltbarkeit begrenzt ist. Der Nachteil dieser warmen Wände ist die Trägheit bei raschem Temperaturwechsel. Flexibler sind dann schon Infrarotheizelemente.

Alle hier erwähnten Heizarten sind sowohl in der Anschaffung als auch im laufenden Betrieb allen anderen Heizarten überlegen.

Der Weg zum Haus

Laien, und das sind die meisten, die ein Haus ihr Eigen nennen möchten, glauben, dass ein Architekt für die Konstruktion eines Hauses erforderlich ist. Das ist ein teurer Irrtum. Ein Architekt kann optisch sehr ansprechende Häuser entwerfen. Das ist auch die Aufgabe eines Architekten. Doch diese Häuser funktionieren noch nicht. Für die praktische Ausführung der schönen Entwürfe sind dann die Bauingenieure zuständig. Das kann dann ganz schön ins Geld gehen.

Ein Architekt ist weder für den Eigenheimbau noch für einen Bauantrag notwendig. Der Bauantrag ist vom Bauherren zu unterschreiben. In den Bauämtern ist zu erfragen, welche Unterlagen benötigt werden. Das ist von Land zu Land unterschiedlich. Erforderlich ist allerdings, dass die Unterlagen von einem Berechtigten unterschrieben sind (Architekten oder Bauingenieur). Die meisten Baubetriebe, die Eigenheime errichten, haben diese Berechtigung. Ein Architekt ist also nicht erforderlich. Diese Kosten kann sich der Bauherr / die Bauherrin sparen.

Auf Eigenheime spezialisierte Betriebe haben eigene bewährte Entwürfe, trotzdem braucht Ihr Haus kein Haus von der Stange sein. Die Baubetriebe haben viele Möglichkeiten Ihr Haus individuell zu planen und zu errichten.

Nur Grundanleitung

Dieser Artikel ist keine komplette Anleitung für einen Eigenheimbau. Er soll nur ein Denkanstoß für die Planung sein, denn die meisten Bauinteressenten wissen zu wenig über gesunde und kostengünstige Häuser. Ein fairer Baubetrieb liefert detaillierte Anleitungen, was für einen Neubau erforderlich ist. Doch mit dem Wissen aus diesem Artikel geht ein „Neuling“ nicht mehr so ahnungslos in seine Recherchen.