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Ein Blockhaus richtig planen – So vermeiden Sie Fehler bei der Planung

Eine exakte, gut überlegte Planung ist beim Bau eines Blockhauses besonders wichtig. Plus Informationen darüber, wie Sie günstig Ihren Traum vom Holzhaus verwirklichen.

Die Planungen eines Blockhauses dürfen erst dann abgeschlossen werden, wenn jedes Detail bis hin zur exakten Platzierung der Steckdosen ganz genau überlegt wurde. Spätere Umplanungen sind weit schwieriger als bei Ziegelhäusern. Die Elektroleitungen verlaufen in exakt vorgebohrten Balken oder hinter Türstöcken. Ein vergessener Anschluss ist daher nicht so einfach zu bewerkstelligen wie bei einer Ziegelwand, die man ja auch nachträglich noch aufstemmen kann. Der spätere Einbau von Wasserinstallationen ist ebenfalls nicht ganz einfach!

Man sollte auch bedenken, dass tragende Bohlenwände nicht nachträglich entfernt oder versetzt werden können (Riegelwände hingegen schon). Man muss daher genau wissen, welcher Raum für welche Zwecke genutzt werden soll.

Warum Fliesen tabu sind

In den ersten Jahren kracht und knarrt ein Holzhaus. Das ist nichts Beunruhigendes, sondern ein ganz normaler Vorgang. Holzhäuser „arbeiten“. Sie setzen sich durch das enorme Eigengewicht in den ersten drei Jahren um bis zu acht Zentimeter. Auch der Feuchtigkeitsgrad des Holzes nimmt im Lauf der Zeit ab. Durch die Trocknung ziehen sich die Balken und Bohlen etwas zusammen, Spalten und Risse entstehen. Eine Wand aus unverleimten Blockholzbohlen darf daher nie verfließt werden. Die Fliesen würden durch das Eigenleben des Holzes rasch zerstört werden.

Eine möglichst schonende Trocknung, die Schlägerung des Bauholzes zum richtigen Zeitpunkt und die Verwendung von kerngetrenntem Holz vermindern die Gefahr von Rissen.

Vom richtigen Zeitpunkt

„Werk- und Bauholz darf erst nach dem 23. Oktober im Zeichen Skorpion und bei abnehmenden Mond bis Ende Februar, drei oder vier Tage nach dem Neumond, geschlagen werden. Bei Meidung dieser Anordnung gibt es eine gebührliche Strafe…“

(Salzburger Forstordnung aus dem Jahre 1616).

Unsere Vorfahren wussten es schon lange: Wintergeschlägertes Holz eignet sich besonders gut für den Bau eines Holzhauses. Im Winter enthalten die Baumstämme weniger Saft. Die Poren sind kleiner; das Holz daher besonders fest und stabil. Auch Schädlinge fühlen sich in Winterholz weniger wohl.

Der Zeitraum der Trocknung ist ein weiteres, sehr wichtiges Qualitätsmerkmal: Winterholz kann langsamer und damit schonender getrocknet werden als das saftigere Holz anderer Jahreszeiten. Das macht sich bei der Verarbeitung bezahlt: Schonend getrocknetes Holz ist weniger anfällig für Risse

Die meisten Anbieter lassen das Holz bei Fremdfirmen lohntrocknen lässt (je kürzer der Aufenthalt in der Trockenkammer, umso weniger Kosten fallen an), nur wenige besitzen eine eigene Trockenkammer. Zum Zeitpunkt des Einbaues darf die Holzfeuchtigkeit nicht über 18 Prozent liegen. Künstlich getrocknetes Holz liegt ohnehin meist weit unter diesem Wert (9 bis 14 Prozent).

Kerngetrenntes Holz

Im Blockhausbau wird ausschließlich kerngetrenntes Holz verwendet: Die Stämme werden in der Mitte durchtrennt. Auf diese Weise werden die immer vom Holzkern ausgehenden Spannungen (die dann Risse zur Folge haben) vermindert. Noch besser funktioniert die Spannungsverminderung bei Stämmen, die überhaupt keinen Kern mehr besitzen: Kernfreie Holz wird durch Herausschneiden der Markröhre gewonnen – eine aufwendige Methode, die sich natürlich auf den Preis des Baumaterials niederschlägt. Auch tiefe Sägeeinschnitte bis zum Kern wirken der Gefahr von Rissen entgegen. Anbieter von Fertigteilhäusern verwenden auch verleimte Blockbalken.

Der Preis

Beim Preis kann das Blockhaus durchaus mit „normalen“ Massivhäusern mithalten. Die kurze Bauzeit schlägt ebenso positiv zu Buche, wie die Möglichkeit, selbst mitanzupacken: Vorgefertigte Bausätze können von den Bauherren mit fachlicher Unterstützung selbst zusammengebaut werden. Teure Kräne sind ebenso entbehrlich wie anderes schweres Gerät und eine befestigte Zufahrt. Ein weiterer kostendämmender Faktor: Blockhäuser haben geringere Wandstärken als Massivhäuser. So lassen sich aus einem Holzhaus ein paar zusätzliche Quadratmeter Nutzfläche herausholen. Wer günstig bauen möchte, kann sich in den skandinavischen Ländern umsehen. Inzwischen bieten einige der dort beheimateten Anbieter auch in Deutschland und Österreich an und das meist vergleichsweise billig.

Holzschutz

Ein chemischer Holzschutz ist dann unbedingt notwendig, wenn sich das Holzhaus in der Nähe eines Waldes befindet und sollte bei der Planung keineswegs vergessen werden: Borkenkäfer könnten sonst bald für unliebsame Überraschungen sorgen! Auch in sehr regenreichen Gebieten muss die Außenfassade vorsorglich vor Feuchtigkeit geschützt werden. Feuchtes Holz ist ein bevorzugter Aufenthaltsort von Schädlingen.

Ist das nicht der Fall, kann man getrost auf einen Anstrich verzichten: Das Holz wird durch die Sonneneinstrahlung allmählich grau. Durch diese natürlich Verwitterung eine Art von Patina, die das Holz schützt. Der angenehme Geruch nach frischem Holz ist typisch für Blockhäuser, die nicht mit allzu viel Chemie in Berührung kommen. Dieser Geruch und die natürlichen Farben des Holzes wirken beruhigend auf die Psyche des Menschen.

In den Innenräumen ist generell kein Holzschutz nötig. Nur stark strapazierte Flächen, zum Beispiel Fußböden, brauchen eine wasserabweisende, kratzfeste Oberfläche. Dafür gibt es heute eine gute Auswahl an Ölen und Wachsen. Auch Lasuren auf Wasserbasis geben kaum Schadstoffe an die Umgebung ab.

Konstruktiver Holzschutz

Weit wichtiger als Chemie ist beim Blockhausbau der sogenannte „konstruktive Holzschutz“: Schon bei der Planung muss darauf geachtet werden, dass die Außenhaut möglichst gut durch große Dachüberstände oder Schutzflächen vor Regen- und Spritzwasser geschützt wird. Die Ableitung von Regenwasser über Wassernasen und der Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit mittels Isolierung sind weitere Gestaltungstricks im Kampf gegen Wind und Wetter.

Wärmedämmung

Holz leitet Wärme viel schlechter als andere Baustoffe. Die Wände reagieren kaum auf sich ändernde Temperaturverhältnisse. Blockhäuser lassen sich daher schnell aufheizen, kühlen aber auch relativ rasch wieder aus. Die geringe Wärmeleitfähigkeit sorgt dafür, dass selbst dünne Wände vergleichsweise gut isolieren.

Ein Nachteil des leichten Baumaterials Holz ist seine schlechte Schalldämmung: In dieser Beziehung schneiden Blockhäuser weit schlechter ab als Ziegel- oder Betonhäuser. Dieses Manko lässt sich allerdings durch konstruktive Maßnahmen wieder ausgleichen. Ein zweischaliger Wandaufbau verbessert nicht nur die Wärmedämmung, es schützt auch vor Straßenlärm und anderen störenden Geräuschen.