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Hautkrankheit Neurodermitis: Tipps für Betroffene von Betroffenen

Neurodermitis ist eine unangenehme Hautkrankheit. Um den Umgang mit dieser Krankheit im Alltag zu erleichtern, helfen schon ein paar Tricks.

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische Erkrankung der Haut, die nicht ansteckend, aber deren Neigung durchaus vererbbar ist. Wer unter Neurodermitis leidet, klagt oft über trockene, schuppende Hautstellen, so genannte Ekzeme, die sehr stark jucken und bisweilen auch nässen können. Am häufigsten sind die Hautpartien betroffen, die sehr faltig sind, wie z.B. die Armbeugen, die Kniekehlen, die Handgelenke und der Hals. Aber auch der Handrücken oder die Augenlider können betroffen sein. Kennzeichnend für die Neurodermitis ist, dass die Ekzeme meistens in unregelmäßigen Schüben auftreten, die unterschiedlich stark sein können. Besonders unangenehm hierbei ist der starke Juckreiz.

Was löst Neurodermitis aus?

Die Frage nach den Auslösern ist in diesem Zusammenhang nicht einfach zu beantworten. Zuallererst muss festgehalten werden, dass die Neigung zu dieser Erkrankung vererbbar ist. Besteht diese Neigung, kann der Ausbruch durch eine Vielzahl von Faktoren begünstigt werden. Die Faktoren können immunologischer oder hormoneller Natur sein, aber auch die Ernährung und bestimmte Umwelteinflüsse können eine Rolle spielen. Nicht zu unterschätzen sind die psychosomatischen Faktoren.

Neurodermitis ist nicht in Gänze heilbar. Ihre Symptome können aber mit dem Älterwerden weniger intensiv werden oder auch gar nicht mehr auftreten. In jedem Fall sollte man bei dem Verdacht, an Neurodermitis erkrankt zu sein, einen Hautarzt aufsuchen und mit diesem gemeinsam eine individuelle Behandlungsmethode festlegen.

Leben mit Neurodermitis – Das können Sie selber tun

Wenn sich der Verdacht, an Neurodermitis erkrankt zu sein, bestätigt hat und Sie vom Arzt auf eine bestimmte Behandlung eingestellt wurden, wird es Zeit, Ihre Lebensumstände etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Krankheit verläuft nicht immer gleich. Daher ist es wichtig, mögliche Auslöser individuell ausfindig zu machen und auf diese zu reagieren.

Allergieauslöser in der Ernährung

Um den Auslösern für die Erkrankung auf den Grund zu gehen, ist es notwendig, sich mit den eigenen Ernährungsgewohnheiten zu beschäftigen. Hierzu kann es sehr hilfreich sein, über einen längeren Zeitraum ein Ernährungstagebuch zu führen. Darin sollten Sie alle Speisen, die Sie täglich zu sich nehmen, festhalten und darauf achten, wann Schübe auftreten. Ist das der Fall, sollten Sie medizinisch abklären lassen, ob ein Zusammenhang zwischen Nahrungsmittel und allergischer Reaktion besteht. Lebensmittel, die zu einer allergischen Reaktion führen können, sind z. B. bestimmte Getreidesorten (Weizen), Citrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruits) oder auch Milchprodukte und viele mehr.

Problemfeld: Schlaf für Allergiker

Im Schlaf kommt unser Körper zur Ruhe, tankt Kraft und neue Energie. Doch im Schlafzimmer lauern gerade für Allergiker viele Fallen. Daher sollten Sie hier einige Maßnahmen ergreifen.

Wählen Sie für Ihr Schlafzimmer einen Allergiker freundlichen Bodenbelag. Geeignet sind Böden, die sich Problemlos wischen lassen, wie z.B. Linoleum, Laminat, Fliesen oder Parkett. Aber Achtung! Bei Echtholzböden ist darauf zu achten, dass diese schadstoffarm behandelt wurden. Lacke und verschiedene Reinigungsstoffe können allergische Reaktionen hervorrufen. Das Gleiche gilt für Ihre Schlafmöbel. Möchten Sie nicht auf Teppichböden verzichten, achten Sie beim Kauf darauf, die Allergikervariante zu wählen.

Benutzen Sie keine Federbettdecken oder Kissen, sondern auch lieber ein Steppbett für Allergiker. Laken und Bettwäsche sollten Sie vor der ersten Benutzung waschen. Verwenden Sie hierzu Sensitivwaschmittel und verzichten sie ganz auf Weichspüler oder nutzen auch hier die Sensitivvariante. Um die Bettwäsche weicher zu bekommen, können Sie sie von beiden Seiten bügeln, was auch zum Vorteil hat, dass mögliche Keime im Gewebe abgetötet werden.

Obwohl Sie sich im Schlaf befinden, tritt zu dieser Tageszeit häufig ein heftiger Juckreiz auf. Nicht selten kommt es vor, dass Sie die befallenen Stellen blutig kratzen. Um das zu verhindern, können Sie nachts leichte Baumwollhandschuhe tragen. Wichtig ist auch, dass Sie ihr Schlafzimmer immer gründlich lüften und auf übermäßiges Heizen verzichten, da dieses noch zusätzlich ihre Haut austrocknen kann.

Die Haut reagiert auf alle Stoffe – Kleidung und Pflege für Neurodermitiker

Bei der Wahl Ihrer Kleidung sollten Sie auf atmungsaktive Materialien setzen. Am besten geeignet sind Baumwolle, Seide oder Viskose. Textilien, die aus künstlichen Stoffen wie Polyester hergestellt werden, sollten Sie meiden und kratzige Stoffe wie Schurwolle niemals direkt auf der Haut tragen. Genau wie bei der Behandlung von Bettwäsche gilt: neue Kleidung vor dem ersten Gebrauch immer waschen, Waschmittel für empfindliche Haut wählen und auf Weichspüler und besondere Duftstoffe verzichten.

Versuchen Sie nicht, aus falscher Scham ihren Ausschlag mit Kleidung zu bedecken. Die Haut muss atmen und beanspruchte Hautpartien heilen schneller, wenn sie mit Luft und Licht in Berührung kommen.

Auch bei der Körperpflege gilt: Weniger ist mehr! Versuchen Sie auf übermäßige Duftstoffe zu verzichten. Das bedeutet nicht, dass Sie sich nur mit Kernseife waschen sollen. Es gibt genug Produkte, die sehr hautverträglich sind. Das müssen Sie einfach ausprobieren. Die Haut sollte dennoch nicht überpflegt werden, damit Sie ihre natürliche Funktion behält. Cremes mit zu viel Fettgehalt helfen in der Regel wenig. Bei starkem Juckreiz und nach dem Duschen ist die Anwendung eines 100% Aloe Vera-Gels sehr angenehm, da es die Haut nicht nur pflegt, sondern auch den Juckreiz lindert.

Die Haut als Spiegel der Seele

Der Volksmund sagt: „ Die Haut ist der Spiegel der Seele!“ Ein wichtiger Grundsatz, den Sie sich immer vor Augen führen sollten, denn die psychosomatischen Faktoren sind nicht zu unterschätzen Es gibt Menschen, die reagieren auf Stress oder emotionale Veränderungen mit Bauchschmerzen, Herzrasen oder sonstigem. Bei Neurodermitikern reagiert die Haut durch Erröten oder starkes Jucken. Versuchen Sie solche Situationen zu vermeiden. Da das natürlich nicht immer möglich ist, sollten Sie sich ein Ventil für all ihre negativen Gefühle suchen.