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Insektenstiche: eine Gefahr für kleine Kinder

Wie man bei Stichen in den Rachen Erste Hilfe leistet. Ein Wespenstich im Mund ist nicht nur schmerzhaft, sondern auch gefährlich. Schnelle Hilfe ist notwendig. Das Einhalten einfacher Regeln kann solche Stiche vermeiden.

Die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs erwecken die Natur erneut zum Leben: Blumen beginnen zu sprießen und die Menschen kommen aus ihren Häusern, um Wärme aufzutanken und die Natur zu genießen. Denn das schöne Wetter lockt den Menschen bekanntlich mehr als regennasse Straßen und ein dunkelgrauer nebelverhangener Himmel, besonders nach einem langen und kalten Winter.

Aber das schöne Wetter birgt auch Gefahren: Kinder bevölkern die Spielplätze, rennen, toben und verletzen sich. Bienen und Wespen fliegen nun wieder vermehrt über die Wiesen, um von den ersten blühenden Blumen zu kosten. Die Gefahr, von den kleinen Tierchen gestochen zu werden, ist hoch, besonders auf begrünten Spielplätzen. Eltern tun gut daran, in gefährlichen und ernsten Situationen die Ruhe zu bewahren und die notwendigen Schritte zur Ersten Hilfe einzuleiten.

Besonders gefährlich: Bienen- oder Wespenstiche im Rachenraum

Der Stich einer Wespe kann unter Umständen sehr gefährlich werden, besonders, wenn es sich bei dem gestochenen Kind um einen Allergiker handelt. Hierbei kann es zu schlimmsten Komplikationen kommen und schnelle Hilfe und ein kühler Kopf sind gefragt. Gerade Kinder werden häufig gestochen und meist geschieht dies, weil eines dieser Tierchen unbemerkt über den Trinkbecher in den Rachenraum des Kindes gelangt. Wird ein Kind gestochen, müssen sofort Maßnahmen zur Ersten Hilfe erfolgen. Oft schwillt der Rachen des Patienten soweit an, dass innerhalb von wenigen Minuten das Atmen schwer fällt: Sauerstoffmangel droht.

Fremde Menschen zum Helfen animieren und selber Erste Hilfe leisten

In einem solchen Fall nicht lang überlegen, sondern sofort mit einem kalten nassen Lappen den Hals von außen kühlen! Nicht jeder hat sofort einen Wasserhahn und ein kleines Handtuch zur Verfügung. Oft passieren solche Dinge gerade beim Sonntagsausflug in den Park oder auf dem Spielplatz. Scheuen sie sich nicht davor, fremde Menschen anzusprechen und um Hilfe zu bitten! Irgendjemand hat bestimmt eine Flasche Wasser dabei. Schon ein T-Shirt, ein Schal oder ein Stück Stoff, welches man nass um den Hals des Kindes legen kann, ist im Ernstfall von großer Bedeutung und hilfreich. Um den provisorischen Umschlag kühl zu halten, sollte immer frische Luft zugefächelt werden. Unmittelbar danach den Notarzt verständigen, vielleicht sogar jemanden ansprechen, der diese Aufgabe übernimmt! Den Notruf 112 kann man aus jedem Mobilfunknetz kostenlos absetzen.

Den Notruf in jedem Fall verständigen

Um dem Gegenüber die Situation so genau wie möglich zu schildern, sollten Sie sich auf die bekannten W – Fragen beziehen:

  • Was ist wie passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?
  • Wo ist Ihr Standort?
  • Wer sind Sie selbst?
  • Auf Rückfragen warten und nicht sofort wieder auflegen.

Ganz wichtig: Dem Kind nichts zu trinken geben, da es sich durch den geschwollenen Hals verschlucken könnte. Die Kühlung sollte sich auf den äußerlichen Bereich des Halses beschränken. Der nasse kalte Umschlag um den Hals verhindert, dass sich das Gift weiter ausbreitet. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen und die Schwellung stoppt für den Anfang. Sprechen sie mit dem Kind, während sie auf dem Notarzt warten: Leise ruhige Worte beruhigen nicht nur den kleinen Patienten, sondern auch die eigenen angespannten Nerven.

Insektenstichen vorbeugen

Besser als alle Hilfemaßnahmen ist es, dem Wespen- oder Bienenstich vorzubeugen. Konkret heißt das für Eltern, besonders bei Ausflügen auf den Spielplatz oder ins Grüne auf süße Getränke zu verzichten oder aber diese aus durchsichtigen Bechern oder Gläsern zu trinken, damit im Falle eines Falles das kleine Krabbeltier sofort entdeckt werden kann. Dann ist es leicht, den Becher auszulehren und neu einzuschenken. Besser eignen sich hier jedoch verschlossene Trinkflaschen oder -becher, denn sie verhindern ein Eindringen in das Getränk. Auf Dosen sollte im Sommer generell verzichtet werden, denn diese bergen eine große Gefahr, weil sie nicht einzusehen sind.

Zu schnelle Bewegungen in der Nähe von Bienen und Wespen sowie nach ihnen zu schlagen sollte tunlichst vermieden werden, denn das macht die Tiere aggressiv und angriffslustig. Kleinere Kinder sind daher meistens gefährdeter, da sie sich oft vor ihnen fürchten oder sie verscheuchen wollen. Auch das Barfußgehen auf einer schönen Blumenwiese kann unter Umständen zu einem Stich führen, da sich Bienen gern im Klee aufhalten und Wespen meist in kleinen Erdlöchern wohnen. Auch beim Blumenpflücken und in der Nähe von reifem Obst ist besondere Vorsicht geboten.

Allergikern wird geraten, immer ein spezielles Notfallset (Cortison, Adrenalin oder Antihistaminikum) bei sich zu haben, um im Ernstfall selbst schnell reagieren zu können oder aber schnelle Hilfe zu bekommen.

Wespen bleiben auch nach dem Stich gefährlich

Der Stich einer Biene oder einer Wespe ist in jedem Fall unangenehm und schmerzhaft, egal an welcher Körperstelle, und sollte möglichst vermieden werden. Jedoch gilt es zu bedenken, dass die Biene ihren Stachel beim Stich verliert, da er in der Haut stecken bleibt und dann das Gift abgibt. Wurde das Kind von einer Biene gestochen, heißt es, den Stachel sofort vorsichtig zu entfernen, damit das Gift nicht tiefer ins Gewebe gelangt. Der Stachel der Wespe hingegen bleibt nicht stecken und somit ist diese auch nach dem Stich noch gefährlich, da sie eventuell noch einmal zustechen könnte. Daher ist hier besondere Vorsicht geboten.