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Rückenschmerzen: Symptome, Ursachen und Behandlung der häufigsten Formen

Muskelverspannungen, Hexenschuss, Ischias-Beschwerden und Bandscheibenvorfälle sind die geläufigsten Gründe für Rückenschmerzen. Massagen und Wärme helfen fast immer. Gründe für Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit. Es gibt kaum einen Menschen, der behaupten kann, niemals diese Beschwerden gehabt zu haben. Nach Infektionen sind Rückenschmerzen der zweithäufigste Grund, eine Arztpraxis aufzusuchen. Die Aufgabe des Therapeuten ist, aus dem Symptomenbild „Rückenschmerzen“ die Ursache herauszufinden und die dazu passende Behandlung einzuleiten.

Muskelverspannungen – Massagen, Wärme und Magnesium helfen

Der häufigste Grund für Rückenschmerzen sind keine schwerwiegenden Veränderungen am Skelettapparat, sondern einfach nur Muskelverspannungen, welche durch eine einseitige, verkrampfte Körperhaltung, ungewohnte Bewegungen oder durch psychische Anspannung entstehen können.

Behandlung von Muskelverspannungen

Muskelverspannungen können sehr schmerzhaft sein. Viele Menschen gehen deshalb in eine Schonhaltung und versuchen, sich möglichst wenig zu bewegen, um diesen Schmerz nicht noch zu verstärken. Doch das Gegenteil ist hier der Fall. Es ist äußerst wichtig, sich zu bewegen und zu dehnen, damit sich die Muskulatur nicht weiter verkrampft. Gerade bei dieser Form der Rückenschmerzen sind Massagen äußerst wohltuend. Auch Wärmeanwendungen sind sehr hilfreich, sei es durch Bäder, Wärmflasche, aufheizbare Körnerkissen oder spezielle Pflaster. Durch die Wärmezufuhr werden die betroffenen Bereiche besser durchblutet und die Muskulatur entspannt sich. Auch hochdosierte Magnesiumpräparate haben eine entkrampfende Wirkung auf die Muskulatur.

Hexenschuss – Lumbago: blitzartig auftretende Schmerzen

Ein Hexenschuss ist ein ganz plötzlich auftretendes, wie der Name schon sagt, ein einschießendes Ereignis, der meistens in den unteren Wirbelsäulenbereichen auftritt und deshalb in der medizinischen Terminologie Lumbago genannt wird. Der Grund ist eine geradezu reflexartige starke Verkrampfung der Muskulatur, die so schmerzhaft sein kann, dass sich der Betroffenen kaum bewegen kann. Auslöser ist oft eine „falsche“ Bewegung oder das Heben von schweren Gegenständen. Im Prinzip sind jedoch gerade diese Beispiele schwer einzuordnen, denn die angeblich falsche Bewegung hat man schon tausendmal gemacht, ohne dass etwas passierte und das Heben schwerer Dinge verursacht längst nicht immer einen Hexenschuss. Es müssen also noch andere Faktoren hinzukommen, die jedoch im Nachhinein kaum nachvollziehbar sind, wie beispielsweise Kälteeinwirkung oder ein schon im vorherein blockierter Wirbel. Alternative Therapeuten sagen auch, dass zum Zeitpunkt des Ereignisses ein mangelhafter Energiedurchfluss des betroffenen Körperteiles bestand, was in Kombination mit einer beispielsweisen unphysiologischen Bewegung die Symptomatik ausgelöst hat.

Was hilft bei Hexenschuss?

Wenn immer möglich: bewegen, bewegen, bewegen. Das ist zwar leichter gesagt als getan, jedoch nur Bewegung kann verhindern, dass eine Schonhaltung entsteht, durch die sich die Muskulatur immer weiter verkrampft. Um den Kreislauf aus Verspannung und Verkrampfung zu durchbrechen ist es durchaus auch sinnvoll kurzfristig Schmerzmittel einzunehmen, wie beispielsweise Ibuprofen, das eine gute Wirkung bei Rückenschmerzen hat. Ansonsten helfen auch hier Wärmeanwendungen und hochdosierte Magenesiumeinnahme, um die Muskulatur zu lockern.

Ischias-Schmerzen: ausstrahlende Beschwerden bis ins Bein

Beim Ischias- Schmerz zieht der Schmerz vom unteren Rücken über den Po bis hinunter ins Bein. Grund ist eine Reizung des Nervus ischiadicus, der Hauptnerv der Beine, der seinen Ursprung im Nervengeflecht der Lendenwirbelsäule hat. Ist die Wurzel einer dieser Nerven gereizt, entsteht der typische Schmerz. Es gibt unterschiedliche Auslöser, von chronischen Verspannungen über eine Blockierung des Kreuz-Darmbeingelenkes bis hin zu einem Bandscheibenvorfall.

Ischiasbeschwerden lindern

Zunächst sind Ruhe, Schonung und sanfte Wärme wohltuend. Ein hochdosiertes Vitamin-B-Komplex-Präparat hat positive Wirkung auf Nervenreizungen. Später sollte ausreichende und regelmäßige Bewegung gewährleistet und die Rückenmuskulatur gestärkt werden. Immer wieder auftretende Ischiasbeschwerden können durch Krankengymnastik, Chirotherapie Massagen und Akupunkur gelindert werden.

Bandscheibenvorfall – Operation meist unnötig

Bandscheiben sind faserknorpelige Verbindungen zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und dienen der Stoßdämpfung. Im Laufe des Lebens nutzen sie sich ab. Jede einzelne Bandscheibe ist von einem Faserring umhüllt, der brüchig werden kann. Bei einem Bandscheibenvorfall reißt der Ring und der gallertartige Kern tritt in das umliegende Gewebe aus. Das Wort Bandscheibenvorfall ist sehr gewichtig belegt und in den Köpfen der Bevölkerung immer mit den heftigsten Schmerzen und Ausfallerscheinungen verbunden. Doch längst nicht jeder Vorfall verursacht Schmerzen, er kann sich auch geradezu unbemerkt abspielen; so soll fast jeder Deutsche über 30 wenigstens einen Bandscheibenvorfall haben. Ob Schmerzen entstehen ist davon abhängig, wohin der Kern rutscht. Wenn ein Nerv abgedrückt wird oder der Vorfall gegen das Rückenmark drängt, kann dies natürlich heftige Beschwerden verursachen. Etwa die Hälfte der Betroffenen leiden unter plötzlich auftretenden Schmerzen, während bei der anderen Hälfte der Verlauf schleichend ist. Auch die Symptome können sehr unterschiedlich sein. In der Regel konzentriert sich der Schmerz zu Beginn lediglich im Rücken, später entwickelt sich zusätzlich ein Beinschmerz, der durch den Druck auf die Nervenwurzel entsteht. Der Beinschmerz bleibt oft länger bestehen als der Rückenschmerz. Die Schmerzdauer ist sehr unterschiedlich, sie kann lediglich eine Woche, aber auch zwei Jahre anhalten.

Behandlung bei Bandscheibenvorfall

Der Körper heilt sich selbst. Der Bandscheibenvorfall besteht zu 95 Prozent aus Wasser, das im Laufe der Zeit resorbiert und abtransportiert wird. Bis dies vollständig geschehen ist, werden entzündungshemmende, schmerzstillende Medikamente und Physiotherapie verordnet. Später empfiehlt sich ein konsequenter Aufbau der Rückenmuskulatur an Sportgeräten. Eine Operation wird heute nur noch sekundär gemacht. Sie erfolgt, dann, wenn alle anderen Therapien ohne Erfolg waren oder Lähmungserscheinungen auftreten.