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Schadstoffe im Currypulver, Paprika und Co

Schadstoffe im Currypulver

Die Greenpeace Untersuchung erschreckt Liebhaber von Gewürzen. Die Welt der Currywurst wankt. Nach der Greenpeace Studie wird schnell klar, dass gerade Paprika- und Currypulver teilweise stark mit Pestiziden belastet ist.

In Deutschland greift man gerne und häufig zu Gewürzmischungen. Ein Blick ins Gewürzregal zeigt die große Vielfalt. Kaum ein Gericht, für das es nicht auch eine fertige Mischung im Handel gibt. Gerne verwendet wird gerade das nun in Verruf geratene Currypulver. Und ein Imbiss ohne Currywurst im Angebot, schlicht undenkbar für viele.

Ist Angst vor Schadstoffen in Gewürzen notwendig?

Natürlich zeigt die Studie von Greenpeace speziell beim Currypulver hohe Mengen an Schadstoffen auf. Bedenkt man die Menge der Zutaten, manche bis zu 30 einzelne Gewürze, so wird schnell die Ursache klar. Je nach Herkunft der Grundstoffe kommt es da schnell zu einer wilden Mixtur aus Resten von Pflanzenschutzmitteln aller Art. So gesehen also keine wirkliche Überraschung. Und beim Anblick der verwendeten Mengen relativiert sich das Ganze. Es macht schon einen Unterschied, ob man ein Kilo belastetes Obst verzehrt, oder ein paar Gramm pro Mahlzeit als Gewürz verwendet.

Gesund würzen ist möglich

Nichts hindert daran, eigene Kräuter und Gewürze im Garten oder am Fenster anzubauen und zu verarbeiten. Gerade bei heimischen Kräutern, wie der ebenfalls belasteten getrockneten Petersilie, ist es sehr einfach. Aus eigenem Anbau frisch oder selbst getrocknete Ware verwenden, dann kann man guten Gewissens sein. Unsere Bequemlichkeit schafft die Risiken. Viele Kräutersorten wachsen im hierzulande im Garten, warum wird soviel fertige Ware gekauft? Es steht halt fertig im Regal, man muss es nicht gießen oder ernten, nur einfach mitnehmen.

Eigener Kräutergarten als Alternative

Keine gute Mahlzeit kommt ohne Gewürze aus, aber man kann häufig auf den Eigenanbau zurückgreifen. Eine Kräuterecke im Garten macht zwar etwas Arbeit, aber man ist immer gut versorgt. Auch die so beliebten Chilies wachsen recht problemlos bei uns, so kann man auch weitgehend auf fertiges Pulver verzichten. Ideal im Garten ist das Anlegen einer Kräuterspirale, so findet sich Platz für viele Sorten, auf engstem Raum. Gut getrocknet und gemahlen oder gerebelt hat man auch über Winter reichlich Vorräte im Haus.

Kann man Currypulver selbst herstellen?

Man kann, keine Frage. Doch ist es recht schwer, gerade im ländlichen Raum, die Grundstoffe zu bekommen. Und alle Zutaten stammen aus dem asiatischen Raum, daher ist ein Eigenanbau bei uns recht wenig sinnvoll. Selbst wenn man bei einem Markt alle benötigten Teile erhält, stammen diese von weit her. Auch dabei ist das Risiko, schadstoffbelastete Ware zu bekommen, vorhanden. Paprika, Pfeffer, Piment, Koriander, Ingwer, Bockshornklee, Nelken, Zimt, Gelbwurz, Koriander und Kardamom sind die wichtigsten Teile eines Currypulvers. Ein wirkliches allgemeines Rezept gibt es nicht. Jeder Koch hat so sein eigenes, je nach Geschmack noch mit vielen weiteren Bestandteilen gemischt. Doch wer es einmal gewagt und mit der Zeit seine persönliche Mischung gefunden hat, der kauft nie mehr ein fertiges Produkt aus dem Regal.

Umdenken beim Kochen und Würzen

Die Greenpeace Studie sollte nicht überbewertet werden, aber jeder kann sie als Anlass nehmen, einmal über seine Essgewohnheiten nachzudenken. Und wenn sie dazu führt, dass ein paar neue Kräutergärten entstehen, dann ist das ein Erfolg. Danke an Greenpeace für die Informationen, doch es ist an der Zeit selbst etwas zu unternehmen. Nicht warten bis sich der Gesetzgeber bewegt. Es könnte so einfach sein, gesünder zu leben. Wenn diese Bequemlichkeit nicht wäre.

Gesünder leben und stolz sein

Ja, das geht beides. Man kann stolz sein, wenn die Idee zum eigenen kleinen Anbau verwirklicht wurde, und gesünder Leben ist dann nur noch ein Nebeneffekt. Denn im eigenen Garten haben Pestizide eh nichts verloren. Falls doch, dann kann man auch beruhigt wieder das Curry oder die getrocknete Petersilie im Supermarkt holen. Aber dann wäre die Arbeit von Greenpeace umsonst gewesen. Und man könnte wieder mit gutem Gewissen eine Currywurst am Stand um die Ecke essen.