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Schlaflosigkeit – ein häufiges Problem der westlichen Welt

Schlaflosigkeit

Wodurch Schlafstörungen auftreten und wer hauptsächlich darunter leidet. Die verschiedenen Schlafphasen und eine Definition von Schlafstörungen.

In den westlichen Industrienationen sind Schlafstö­rungen in den vergangenen Jahrzehnten ein weit verbreitetes Problem geworden. Wissenschaftler haben ermittelt, dass jeder Dritte darunter leidet. Wohl jeder hat schon einmal eine solche Nacht durchlebt: Man schläft spät ein, wacht mehrmals in der Nacht auf, um festzustellen, dass sich der Zeiger der Uhr kaum bewegt hat, wälzt sich ruhelos umher, um dann endlich morgens todmüde aufzustehen. Für manche Schlafstörungen gibt es einfache Erklärungen: Betroffen sind v.a. Menschen mit körperlichen Schmerzen, bestimmten Krankheiten, Schichtarbeiter und Menschen, die schnarchen.

„Schlaf gut, mein Schatz“ – Wenn das nur so einfach wäre

Oft erschaffen sich schlaflose Men­schen ihr Problem aber auch selbst, indem sie versuchen, ihrem Kör­per einen bestimmten Lebensstil aufzuzwingen. Geht der Ehemann um 23 Uhr zu Bett, legt sich die treue Ehefrau brav dazu, mit dem Resultat, dass es manchmal Stunden dauert, bis sie endlich einschlafen kann. Denn jeder Organismus hat seinen individuellen Schlafbedarf und jeder schläft zu einer ganz bestimmten Zeit am besten ein.

Die einzelnen Schlafphasen

Der Schlaf ist nicht während der gesamten Zeit gleich tief. Normalerweise verläuft der Schlaf in Phasen, die sich während einer Nacht mehrmals wiederholen. Eine genaue Analyse des Schlafes ist mit Hilfe eines EEG möglich, das die elektrische Hirnaktivität anzeigt.

Stadium I (leichter Schlaf, kurz nach dem Einschlafen): Die Muskelspannung wird reduziert und das bewusste Wahrnehmen der Umgebung entschwindet langsam.

Stadium II (oberflächlicher Schlaf): In dieser Phase treten regelmäßig deutliche Unregelmäßigkeiten in den Gehirnwellen auf. Der Schläfer schläft nun fester.

Stadium III (Übergang in den Tiefschlaf)

Stadium IV (Tiefschlaf): Es ist die tiefste Schlafphase, entsprechend desorientiert und verschlafen wirken Menschen, die jetzt geweckt werden. In dieser Schlafphase treten Phänomene wie Schlafwandeln und Sprechen im Schlaf auf. Die Trennung zwischen den Stadien III und IV ist nicht eindeutig festgelegt, sodass diese von der Wissenschaft oftmals zusammen betrachtet werden.

REM-Schlaf: Der sogenannte REM-Schlaf unterscheidet sich in vielen Punkten von den anderen Schlafphasen. Der Schläfer träumt in dieser Phase und lässt sich leicht aufwecken. Jetzt ist das Nervensystem sehr aktiv, die Muskulatur dagegen entspannt. Das ist der Grund dafür, warum wir uns im Traum oft nicht von der Stelle bewegen können.

Die Stadien I bis IV mit anschließendem REM-Schlaf werden etwa fünf- bis siebenmal pro Nacht wiederholt.

Wann die Einnahme von Schlaftabletten sinnvoll ist

Auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, durch Änderung der Lebensweise Schlafstörungen zu beheben, greifen die meisten Betroffenen nach wie vor zur Schlaftablette. Deren Einnahme macht jedoch nur Sinn, wenn dem Problem eine organische Erkrankung zugrunde liegt. Liegt die Ursache für die Schlafstörung dagegen in einer ungünstigen Zubettgehzeit, Aufregung oder einer schweren Mahlzeit vor dem Schlafengehen etc. kann auch eine Schlaftablette nicht zu erholsamem Schlaf verhelfen. Oft erreicht man durch die Tabletteneinnahme sogar das genaue Gegenteil, die einzelnen Schlafphasen werden komplett durcheinandergebracht und statt erholt, fühlt man sich am nächsten Morgen wie gerädert.

Behandlungsbedürftige Schlafstörungen

Eine behandlungsbedürftige Schlafstörung liegt dann vor, wenn innerhalb eines Monats dreimal pro Woche die Schlafqualität so beeinträchtigt ist, dass Leistungsfähigkeit, Wohlbefinden und Lebensfreude erheblich beeinträchtigt sind. Den Betroffenen wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen.