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Stint: Delikatesse aus den Flüssen am Ende des Winters

Stint, ein kleiner Meeresfisch, hat sich vom Essen für arme Leute zur Delikatesse gemausert.

Der Stint, auch Europäische Stint, ist ein vergleichsweise kleiner Fisch. Er lebt in den Küstengewässern Europas und Flussmündungen. Zum Laichen zieht der Stint wie die Lachse aus dem Meer in die Flüsse. Und so läuft Ende Februar und Anfang März an den großen Flüssen unterhalb der ersten Staustufe die Stintsaison.

Stint in der menschlichen Ernährung

Früher wurde der Stint in der Laichsaison in Massen gefangen und war wie der Hering das Essen der armen Leute. Mit der zunehmenden Verschmutzung von Flüssen und ihrer Regulierung durch Staustufen machte sich der Stint zunehmend rar.

Inzwischen hat sich vielerorts die Qualität der Fließgewässer verbessert. So kehrt der Stint heute wieder in größerer Zahl in seine Kinderstube zum Laichen zurück. Dort ist er inzwischen zur Delikatesse avanciert und zieht die Feinschmecker an den Ort seines Fangs. Zum Beispiel nach Geesthacht an der Elbe.

Stintsaison in Geesthacht

Es ist wieder soweit. Der Stint ist vor dem Wehr der Elbe bei Geesthacht angekommen. Etliche Restaurants in Geesthacht bieten nun die leicht nussig schmeckende Köstlichkeit für den Feinschmecker an. Vorherrschend nach der ganz traditionellen Zubereitung: Der Stint wird in Roggenmehl gewälzt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. So wird er in Butter und Speck goldbraun gebraten. Dazu wird leckerer Gurkensalat und Bratkartoffeln oder Specksalat gereicht.

Der Stint

Stinte, wissenschaftlich Osmerus eperlanus genannt, werden 15 bis 18 Zentimeter, in Ausnahmefällen bis 30 Zentimeter, lang. Sie werden bis zu 6 Jahre alt. Ihr schlanker und leicht transparenter Körper ist seitlich wenig abgeflacht. Rücken und Seiten sind graugrün bis rosa gefärbt. Die Flanken glänzen silbrig. Die Schwanzflosse zeigt einen dunklen Rand. Ein typisches Merkmal des Stints ist ihr Geruch, der an frische Gurken erinnert. Das Fleisch der Stinte hat einen nussigen Geschmack.

Der Stint ist ein Meeresfisch. Er kommt in den Küstengewässern Europas von der Ostsee bis zur Biskaya vor. In skandinavischen Seen kommt eine Süßwasservariante des Stints vor. Zum Laichen wandern die Stinte in Schwärmen in die Unterläufe der großen Flüsse ein. Über sandigen Stellen laichen sie zwischen Ende Februar bis in den März. Dazu muss das Flusswasser über 9 Grad Celsius warm sein. Ein Stint kann bis zu 40.000 Eier ablegen. Nach dem Laichen kommt es häufig zum massenhaften Sterben der Stinte.

Stinte ernähren sich vor allem von kleinen Krebsen, Bodentieren und auch von Jungfischen der eigenen Art.

Nutzung des Stints

Für die menschliche Ernährung spielt der Stint keine wesentliche Rolle mehr. Ausnahmen gibt es, wie oben erwähnt, in der Laichsaison.

Wichtig ist der Stint für die Aquaristik. Dafür werden Stinte gezüchtet, die in Gefangenschaft lebenden Raubfischen und Reptilien als Futter angeboten werden. Sie werden wegen ihres besonderen Aromas genutzt, um Raubfische in Zuchtanlagen auf Tiefkühlkost umzustellen.