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Test: Olivenöl-Qualität „natives Olivenöl extra“

Stiftung Warentest untersuchte 35 Pflanzenöle: nur einmal sehr gut. Die Bäume in der Bibel kürten den Olivenbaum zum König. Stiftung Warentest kürte 35 Olivenöle der höchsten Güteklasse: 1 mal „sehr gut“, 9 mal „gut“, 11 mal „mangelhaft“.

Schon Jahrtausende vor der privaten Fleischbeschauung im Fernsehen, gab es bei der biblischen Baumbeschauung Topmodels und Könige. Das Urteil über die trichinenfreien Topmodels der Bäume fällte nicht Heidi Klum, sondern unparteiische Baum-Richter 9, 8: „Die Bäume gingen hin, daß sie einen König über sich salbten, und sprachen zu dem Ölbaum: Sei unser König!“. Extra naiv muss man wohl mittlerweile sein, um zu denken, dass die Olivenöl-Kategorie „extra nativ“ immer den höchsten Güteklassen-Kriterien entspricht. Stiftung Warentest erkundete ob majestätische Spitzenpreise der Olivenöle auch königlichen Spitzenklassen-Geschmack entspricht. Im Olivenöl-Test waren 35 Olivenöle der höchsten Güteklasse „natives Olivenöl extra“. Nur ein Olivenöl wurde mit „sehr gut“ zum Olivenöl-König gesalbt, immerhin noch 9 mit „gut“ und 14 mit „befriedigend“ bewertet, aber 11 Olivenöle wurden wegen Hochstapelei mit „mangelhaft“ des Adelsstandes „natives Olivenöl extra“ enthoben.

Warentest: „natives Olivenöl extra“ – Sensorikpanel analysiert, schmeckt & schnüffelt

Sinnliche Wahrnehmung von Lebensmitteln ist eine komplexe und sinnvolle Sache. Allein fünf Geschmacksrichtungen unterscheidet der Geschmackssinn unserer Zunge: bitter, salzig, sauer, süß und umami. Eine weitere sechste Geschmacksqualität wird zur Zeit diskutiert, vermutlich vermittelt das Glycoprotein CD36 unsere Vorliebe für Fett: Mäuse lieben in Labormäuseversuchen die Fettsäure Linolsäure. Die Frage nach dem besten Geschmack wird sich bei uns Schleckermäulchen wohl niemals eindeutig beantworten lassen, aber für das Aroma von Olivenölen gibt es definierte Qualitätskriterien, festgelegt in der EWG-Verordnung Nr. 2568/91. In Deutschland gibt es nur ein einziges so genanntes Sensorikpanel, das nach den definierten Kriterien des Internationalen Olivenölrats (IOOC) zertifiziert ist. Hier wird jedes Olivenöl anonym verkostet und beschnüffelt, zusätzlich noch im Labor analysiert.

Warentest: Testsieger „natives Olivenöl extra“ von Neuco

Stiftung Warentest testete in zwei verschiedenen Warentests insgesamt 35 verschiedene Olivenöle. Testsieger aus beiden Warentests ist das „sehr gute“ Olivenöl „natives Olivenöl extra“ von Neuco. Es ist aus kontrolliert ökologischem Anbau und kostete im Mai 2006 etwa 17,60 Euro pro Liter,

Warentest: „natives Olivenöl extra“ – Neun gute Olivenöle

Testsieger im Oktoberheft 2005 wurde das mit „gut“ getestete Olivenöl „SANTINI Olio extra vergine di oliva, Toscano, I.G.P.“ der Franchise-Kette „Vom Fass“. Weitere gute Olivenöle sind das griechische „Gaea Natives Olivenöl Extra aus Kreta“ und das „Roi Carte Noire“ Tropföl für majestätische 55 Euro pro Liter. Billiger ölt man mit „Edeka/Bancetto Natives Olivenöl extra aus Kreta“ und „Rewe/Füllhorn Natives Olivenöl extra-Öko“. Auch die Discounter locken mit „Aldi (Nord)/Daidalos“ und „Lidl/Luccese Italienisches Olivenöl“, „Lidl/Luccese italienisches natives Olivenöl extra“ und „Lidl/Luccese Toscanisches Olivenöl“.

Warentest: „natives Olivenöl extra“ – Elf mangelhafte Olivenöle

Auch elf mangelhafte Olivenöle wurde von Stiftung Warentest untersucht, und das auch in der königlichen Preisklasse von 16 bis 36 Euro pro Liter. Sie zeigten sensorisch starke Fehler, die in der Olivenölkategorie „natives Olivenöl extra“ nicht erlaubt sind. Auch tropfsteinhöhlengrottenschlechte Tropföle hätten so gar nicht verkauft werden dürfen. Weiterhin zeigten sich bei einigen mangelhaften Ölen typische Hinweise auf eine verbotene Wärmebehandlung. Wer ohnehin die stichigen, schlammigen, modrigen, feuchten und erdigen Geschmacksfehler seines Olivenöls über hat, sollte es vielleicht mit dem Gourmet-Speiseöl Arganöl des Arganbaums „Argania spinosa“ aus dem marokkanischen UNESCO-Biosphärenreservat versuchen.