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Trägerflugzeug und U-Boot-Jäger Fairey Gannet

Die Fairey Gannet war ein Flugzeug für die U-Boot-Jagd, das auf Flugzeugträgern eingesetzt wurde. Die Bundesmarine beschaffte 1958 von dem Typ 16 Maschinen.

1946 wurde mit der Entwicklung der Fairey Gannet für die Royal Navy bei dem Flugzeugbauer Fairey Aviation begonnen. Gefordert wurde ein Flugzeug zur Bekämpfung von U-Booten, das auch von Flugzeugträgern aus einsetzbar ist.

Die Entwicklung der Fairey Gannet

Ein erster Prototyp flog am 19. September 1949. Nach ausführlicher Erprobung landete der Prototyp 1950 erstmals auf dem Flugdeck eines Flugzeugträgers. Daher lassen sich bei diesem Flugzeug die Tragflächen falten, damit der nötige Stellplatz möglichst klein ist.

Die Erprobung führte zu einer grundsätzlichen Änderung der Konzeption: die Stärke der Besatzung wurde von 2 auf 3 Personen aufgestockt. 1951 wurde mit dem Bau der Version A.S.3 begonnen. Aus der wurde dann die deutlich leistungsfähigere Version A.S.4 abgeleitet. Diese Maschinen wurden dann ab 1955 an die britische Marine geliefert und auf den Flugzeugträgern HMS Illustrious, HMS Ark Royal und HMS Eagle mitgeführt. Dort lösten sie die Fairey Fireflies und Grumman Avengers ab.

Produktion und Einsatz der Fairey Gannet

Insgesamt wurden 255 Fairey Gannets gebaut. Die Royal Navy löste die Gannets durch den Hubschrauber Westland Wessex ab, der auf den Flugzeugträgern weniger Platz beanspruchte. In Australien und Indonesien waren Gannets noch bis in die 1980er Jahre im Einsatz.

Einsatz bei der Bundesmarine

1958 übernahmen die deutschen Marineflieger 16 Maschinen Fairey Gannets. Die Beschaffung dieses Flugzeuges erfolgte, weil es sofort zum Einsatz kommen konnte, Davon waren 15 Flugzeuge der Version A.S.4 und einen Trainer der Version T.5, der am fehlenden Radom und dem Periskop erkennbar ist. Diese Flugzeuge kamen zu einer der ersten Marinefliegerstaffeln der Bundesmarine. Die startete ihren Dienstbetrieb im Frühjahr 1958 in Eglington in England und nahm am 1. August 1958 auf dem neuen Fliegerhorst Jagel in der Nähe von Schleswig den Flugbetrieb auf. Später wurde die Staffel zum Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ nach Nordholz verlegt.

Am 12. Mai 1966 kam es mit einer Fairey Gannet zu einem Unfall mit 3 Toten. Ein Flugzeug dieses Typs stürzte unmittelbar nach dem Start vom Fliegerhorst Kaufbeuren bei Oberbeuren ab. Die Fairey Gannets wurden 1966 durch die Breguet 1150 Atlantic abgelöst.

Die Fairey Gannet im Museum

Je ein Exemplar der Fairey Gannet ist zu sehen im

  • Luftwaffenmuseum der Bundeswehr in Berlin-Gatow
  • Technikmuseum Speyer
  • Flugausstellung Hermeskeil
  • Aeronauticum auf dem Fliegerhorst Nordholz

Weitere Maschinen gibt es in mehreren ausländischen Museen.

Die Daten der Fairey Gannet A.S.4

  • Besatzung 3 Mann
  • Länge: 13,47 Meter
  • Höhe: 4,13 Meter, 4,19 Meter mit gefalteten Flügeln
  • Spannweite: 16,56 Meter, 5,94 Meter mit gefalteten Flügeln
  • Antrieb: Armstrong Siddeley Double Mamba Zwillingspropellerturbine mit 2740 PS
  • Reisegeschwindigkeit: ca. 400 km/h
  • Höchstgeschwindigkeit: 479 km/h
  • Normale Reichweite 1600 km
  • Dienstgipfelhöhe 7620 m
  • Steigleistung 605 m/min
  • Leergewicht 6841 kg
  • Max. Startgewicht ca. 9000 kg
  • Bewaffnung 2 Torpedos oder 2 x 450-kg-Fallschirmminen, Wasserbomben, 16 Stk. 27-kg-Raketen, 10 Sonarbojen