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Uran: Die Gewinnung von Uranerz hinterlässt immense Zerstörung

Die Gewinnung des Urans stellt für Mensch, Tier und Umwelt enorme Belastungen dar und hinterlässt unbeschreibliche Schäden.

Die Atomkraft gilt in der Öffentlichkeit als eine umweltfreundliche Alternative zu den konventionellen Energieerzeugungsanlagen. Zur Gewinnung von Uranerz werden riesige Landschaften der Zerstörung anheim gegeben. Menschen, Tiere sowie Pflanzen werden der radioaktiven Kontamination ausgesetzt und weite Landstriche irreparabel verwüstet.

In internationalem Vergleich gibt es nur in Kanada zwei Orte mit einem sehr hohen Uranvorkommen. Die McArthur-Mine mit achtzehn Prozent und die Cigar Lake Mine mit geschätzten vierzehn Prozent Urangehalt pro Tonne Gestein gelten als Ausnahmeerscheinungen. Die Höchstwerte liegen außerhalb Kanadas bei nur 0,7 Prozent. Minen mit einem Gehalt von 0,01 Prozent und weniger sind ebenso für die Wirtschaft von Interesse, denn es besteht eine immense Nachfrage nach Uran. Das äußerst geringe Vorkommen bedeutet jedoch einen größeren Förderaufwand und verheerende Zerstörung der Natur.

Die weltweit rund 44 Kernreaktoren weisen einen jährlichen Bedarf von 68.000 Tonnen Uran auf. Das Angebot ist mit etwa 40.000 Tonnen nicht ausreichend, so dass Uran aus abgebauten Atomwaffen recycelt wird. Schätzungen von Experten prognostizieren eine Ausschöpfung der natürlichen Uran-Ressoucen binnen der nächsten siebzig Jahren.

Vom Uran zum Yellowcake (Triuranoctoxid)

In den Erdrinde befinden sich im Mittel drei Gramm Uranerz pro Tonne Gestein. Mit dieser Menge ist das Uranerz annähernd hundert Mal häufiger als Silber oder Gold in der Erdkruste zu finden. Das Uranerz kann in der Energietechnik nicht in direkter Weise genutzt werden. Aus diesem Grunde muss das Uranerz in den sogenannten Yellowcake transformiert werden. Der Uranabbau erfolgt mit Hilfe des Tage- oder Untertagebaus sowie mit Hilfe des „In-Situ-Leaching“-Verfahrens. Im Tage- oder Untertagebau werden Millionen Tonnen des uranhaltigen Gesteins durch Sprengungen oder Bohrungen abgetragen in weiteren Prozessen zerkleinert. Das feine, uranhaltige Gestein wird mit Wasser und Schwefelsäure vermengt. Dieser Schritt führt zur Auslaugung von Uran aus dem Schlamm. Als Nächstes wird die Lösung in einem Sandfilter gereinigt und durch sogenannte Auswaschungen die Schwefelsäure extrahiert. In einem Absetzbecken lagert sich das Uran ab und muss nun konzentriert werden. Denn das gewonnene Uran besteht zu 99,3% aus Uran-238, so dass nur die restlichen 0,7% das für die Spaltung notwendige Uran-235 darstellen. In einem Zentrifugalverfahren wird das leicht spaltbare Uran-235 auf ein Minimum von 3,5 Prozent angereichert und zu Pellets gepresst. Diese zylinderförmigen, gelben Gebilde aus purem Uran-235 werden in den Brennstäben für Atomkraftanlagen eingeschlossen.

Die „In-Situ-Leaching“ -Methode beinhaltet die Injenktion von Schwefelsäure über Schächte in das uranhaltige Gestein. Die Schwefelsäure greift das umgebende Gestein an und der resultierende Schlamm kann durch Pumpen an die Oberfläche gefördert werden. Dieses Verfahren zeichnet sich durch die relative Kostengünstigkeit und ein unverändertes Landschaftsbild aus. Problematisch ist jedoch die nachhaltige Kontamination des Grundwassers mit den radioaktiven Rückständen. Dieses relativ effiziente Verfahren wird seit dem Jahre 2009 in Kasachstan angewandt.

Uranabbau in der größten Uranmine in Afrika bedeutet Missachtung von Sicherheitsstandards

Die Arlite-Mine im Norden des Niger ist die größte Uranmine in Afrika. Seit mehr als vierzig Jahren werden in der Arlit Mine mehr als 80.000 Tonnen Uranerz aus dem Gestein gewonnen. Durch Sprengungen werden Unmengen an Uranpartikeln in die Lüfte geschleudert und in höhere Windschichten getragen. Diese werden mit hoher Sicherheit an anderen geographischen Punkten in Form von Regen auf die Erde absinken. Auf Grund des Preises für Uran auf internationalen Märkten von 150 US-Dollar pro Kilogramm stellen unrentable Ausbeuten für die verantwortlichen Unternehmen keine Hindernisse dar. Sie üben regen Verzicht auf Sicherheitsstandards. Minenarbeiter tragen unzureichende Schutzkleidung und die nahe liegenden Städte werden durch radioaktiven Fallout aus Staubwolken verstrahlt, so dass jährlich tausende Menschen an Tumoren sterben. Die Lebenserwartung der Arbeiter und der Menschen in benachbarten Städten liegt bei etwa vierzig Jahren.

Uranabbau in Australien nimmt die letzten Wasserreserven

Die Olympic Dam Mine ist die größte australische Uranmine. Allein im Jahre 2009 belief sich die Produktion des Yellowcake auf geschätzte 2.300 Tonnen. Täglich werden für die Gewinnung von Uran annähernd 33 Millionen Liter Wasser verbraucht. Diese Mine zapft das Grundwasser direkt an und stiehlt die letzten Reserven. Die Felswände und der Boden der Mine müssen zur Bindung des giftigen Staubes feucht gehalten werden. Außerdem wird Wasser für die Weiterverarbeitung benötigt. Der resultierende Giftschlamm (Tailings) wird in Absetzbecken gepumpt und dort gelagert. Diese Masse enthält etwa 85 Prozent der ursprünglichen Radioaktivität, Schwermetalle und andere Chemikalien. Wenn der Schlamm eine gewisse Feuchtigkeit aufweist, kann radioaktives Radon in die Luft aufsteigen. Radioaktives Radon zerfällt in der Lunge zu Pollonium. Die dabei freigesetzte Alphastrahlung führt zu Lungenkrebs. Bei Austrocknung der Tailings verteilt der Wind den radioaktiven und chemisch verseuchten Staub in alle Himmelsrichtungen.

Schlusswort zum Uranabbau

Auf Grund der immensen Belastung für Umwelt, Tier und Mensch kann die Atomkraft keineswegs als eine umweltverträgliche Alternative zu den konventionellen Anlagen betrachtet werden. Die Gewinnung des Uran hinterlässt irreparable Schäden an Lebewesen sowie Natur und die Lagerung erweist sich als eine schwerwiegende Problematik. Des Weiteren besteht eine permanente Bedrohung durch Störfälle von Atomkraftwerken während der Betriebsdauer wie das Beispiel Fokushima demonstriert.