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Warum Topfreiniger aus Edelstahl weder kratzen noch wehtun

Was tun gegen hartnäckige Schmutzrückstände am Essgeschirr und auf ähnlichen Oberflächen? Topfreiniger aus Edelstahl haben hier eine Chance verdient.

Edelstahl ist Stahl, und Stahl ist Eisen, und Eisen ist schwer und hart, zum Beispiel das Hufeisen. Und mit so etwas soll man Töpfe reinigen können? Gewiss lassen sich nicht alle Rückstände bloß mit weichen Tüchern oder heißem Wasser beseitigen. Es sei denn, wir geben reinigungskräftige Chemikalien dazu. Die haben den Nachteil, giftig bis ätzend zu sein. Das ist zwar von Edelstahlreinigern nicht zu befürchten, dafür kann ein solches „hart auf hart“-Verfahren doch kaum ohne unangenehme Folgen für das oft kostbare Geschirr bleiben. Und wie dieses geballte dünndrahtige Zeug schon aussieht! Da kann man ja gleich in ein Messer greifen. – Jetzt aber mal halblang! Und immer schön sachlich bleiben, was Eisen, Stahl und Topfreiniger aus Edelstahl angeht.

Eisen und Roheisen

Der Grundstoff Eisen, also das chemische Element Fe (von lateinisch „ferrum“ = Eisen), ist gar nicht so hart, wie man denkt, wenn man dabei gerade ein Huf- oder Bügeleisen im Sinn hat. Doch chemisch rein kommt das durchaus weiche Schwermetall in unserer Umwelt gar nicht vor. Deshalb dauerte es auch lange, bis der Mensch es gewinnen und nutzen lernte und die Ära der Eisenzeit beginnen konnte – vorher hatte es die Steinzeit und die Bronzezeit gegeben. Das wenige Eisen, auf das man vormals in Gesteinen (Meteoriten) stieß, war wertvoller als Gold. Doch seit der Mitte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends sind immer mehr eisenhaltige Erzlagerstätten gefunden und immer raffiniertere Verfahren entwickelt worden, um den neuen Rohstoff zu verarbeiten. Die Herstellung von Stahl nahm ihren Lauf.

Stahl und Edelstahl

Zu dem vielseitig anwendbaren Stahl gelangt man dadurch, dass dem Roheisen verschiedene Beimengungen entzogen werden. Unter anderem enthält es zu viel Kohlenstoff. Kohlenstoffreicheres Eisen lässt sich zwar gießen, aber nicht schmieden. Stahl ist schmiedbares Eisen. Es gibt Tausende von Stahlsorten, darunter die Gruppe der Edelstähle. Diese sind weitestgehend frei von „Eisenbegleitern“ wie Schwefel oder Phosphor und können stattdessen gezielt mit anderen Metallen – wie Chrom, Nickel oder Titan – verschmolzen sein. Um ihrem Namen Ehre zu machen, sind von seriösen Herstellern zugleich Vorkehrungen getroffen, dass sie nicht rosten.

Die Topfreiniger aus Edelstahl

Die Vielfalt der Stahlsorten schließt ein, dass Stahl „stahlhart“ sein kann, aber nicht muss. Es gibt nämlich auch regelrechte Stahlwolle. Diese ist zwar eine Art Wolf im Schafspelz, aber im Falle des Topfreinigers nur für die Verunreinigungen, nicht für Geschirr und Hände. Das silbrige Knäuel besteht nämlich aus feinen Stahlfäden, die Schmutzreste nach Art eines Schabers abtragen („Ziehklingen-Effekt“), und zugleich so wirbelförmig sind, dass sie weder kratzen noch piksen. Ob andere scharfe Reinigungsmittel ebenso unbedenklich verwendet werden können, lässt sich zumindest nicht ganz so leicht beweisen.