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Was ist Hypnose wirklich?

Wie sich durch Suggestion die Wahrnehmung verändert. Die Hypnose erfolgt durch Suggestion und ist eine starke Beeinflussung des Denkens, Fühlens, Wollens und Handels. Das Bewusstsein wird dadurch verändert. Wie funktioniert Hypnose?

Hypnose wird durch Suggestion herbeigeführt und ist eine Bewusstseinsveränderung. Bei der Suggestion handelt es sich um eine starke Beeinflussung des Denkens, Fühlens, Wollens und Handelns.

Wer kann am besten hypnotisiert werden?

Zwischen Intelligenz und Suggestibilität, also Beeinflussbarkeit, besteht kein gesicherter Zusammenhang. Menschen mit einem hohen Intelligenzquotienten können durchaus auch manipuliert werden. Denn auch sie können willensschwach und leichtgläubig sein. Warum ist das so? Weil die Suggestibilität von einer ganzen Reihe von Faktoren abhängt, die mit der aktuellen Situation zu tun haben. Wenn wir müde, ängstlich, erregt sind oder unter Drogen stehen, sind wir leichter zu beeinflussen. Außerdem spielen das Alter und das Geschlecht eine Rolle. Junge Frauen sind eher zu hypnotisieren als alte Männer, überhaupt sind Frauen leichter beeinflussbar.

Womit hängt das zusammen? Einmal natürlich mit der traditionellen Rolle der Frau in der Gesellschaft, die nach wie vor teilweise besteht, und dann auch mit der Tatsache, dass die Suggestivität des Suggerierenden mit seiner Position steigt. Der Hypnotiseur wird als der Stärkere, Informiertere, Selbstsichere erlebt. Kinder unter zwölf Jahren sind sogar zu 80 bis 85 Prozent besonders einfach hypnotisierbar, während bei Erwachsenen jeder Fünfte gegen eine Hypnose resistent ist.

Was passiert bei einer Hypnose?

Genau ist nicht bekannt, wie die Hypnose funktioniert. Auszugehen ist davon, dass niemand gegen seinen Willen hypnotisiert werden kann und auch nicht in der Hypnose zu Taten verführt werden kann, die seinem Ich-Ideal entgegenstehen. Jemand, der kein Verbrechen begehen will, kann auch durch Hypnose nicht dazu verführt werden. So etwas kommt nur in Filmen vor.

Die Idee, dass Wahrnehmungen durch Erwartungen manipulierbar sind, ist fundamental bei der Erforschung von Erkenntnissen. Suggestionen zeigen grundsätzliche Veränderungen bei der Informationsverarbeitung im Gehirn. Die Leute sehen, hören, fühlen anders als vorher und sie glauben auch etwas anderes als sie im normalen Wachzustand für die Wahrheit gehalten haben.

Wie funktioniert Hypnose im Detail?

Vermutlich werden Sinneseindrücke von den Sinnesorganen bis in die Regionen des Gehirns transportiert, wo Interpretationen stattfinden. Während die Rohinformationen so zu sagen von unten nach oben fließen und in bewusste Impressionen verwandelt werden, bringen rund zehn Mal so viele Nervenfasern die Eindrücke wieder nach unten. Extensives Feedback ist erforderlich, weil wir nur das wahrnehmen können, was wir in unseren Erfahrungsrahmen einordnen können. Diese Gehirnstruktur würde erklären, dass unter Hypnose ein Prozess von oben nach unten stattfindet, bei dem Suggestionen die Realität überdecken. Der Hypnotisierte stelt sich eine andere Version der Wirklichkeit vor als er mit den Sinnen wahrnimmt und dann ist sie auch anders.

Die herabgesetzte Willens- und Handlungskontrolle bei der Hypnose und die hypnotische Schläfrigkeit, die Somnolenz, sind neben dem Traum die ältesten veränderten Bewusstseinszustände. Schon in Keilschriften der Babylonier wird davon berichtet. Bis zum Mittelalter wendeten Priester, wie bei mystischen und geheimnisvollen Vorgängen üblich, auch die Hypnose an.

Sollte man sich hypnotisieren lassen?

Nur so zum Spaß nicht, meint der Wissenschaftler Hans-Jo von Kolberg, der sich mit solchen Phänomenen lange beschäftigt hat, weil es sich schließlich um einen Eingriff ins Gehirn handelt. Der Eingriff erfolgt natürlich nicht mit dem Messer, sondern in der Einleitung durch optische oder chemische Reize oder lediglich durch die Stimme des Hypnotiseurs. Was dabei wirklich passiert, ist nicht genau bekannt. Manche Menschen reagieren noch Wochen und Monate danach, wenn die Hypnose längst vorbei ist, auf die Befehle. Es kann auch zum Ausfall der Erinnerung über Erlebnisse während der Hypnose kommen. Folglich sind irgendwelche Reste und teilweise Aufträge noch lange gespeichert.

Die Auswahl des Hypnotiseurs

Die Hypnose wird auch in der Medizin als Heterosuggestion eingesetzt und als Autosuggestion. Sowohl durch hypnoseerfahrene Ärzte, Psychotherapeuten und Heilpraktiker wie auch durch die Menschen, die dadurch ihren Seelenzustand verbessern wollen, selbst. Das autogene Training ist ja auch eine Form der Selbsthypnose. Wenn durch die Hypnose beispielsweise Schmerzen gelindert werden können, ist sie sicherlich als Methode nicht grundsätzlich abzulehnen, doch kritisch sollte man bei der Auswahl des Hypnotiseurs besser schon sein.