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Wie behandelt man Colitis Ulcerosa

Therapiemöglichkeiten bei Colitis Ulcerosa. Die gängigsten Methoden, die Krankheit zu bekämpfen. Verschiedene Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung bieten sich bei der chronischen und daher ursächlich unheilbaren Krankheit Colitis Ulcerosa.

Tausende Menschen erkranken jährlich an der chronischen Dickdarmentzündung Colitis Ulcerosa. Diese in Schüben verlaufende Krankheit gehört zusammen mit Morbus Crohn zu den chronisch entzündlichen Darmkrankheiten (CED) und ist bislang nicht heilbar. Ärzte können daher lediglich versuchen, die auftretenden Symptome mit Medikamenten in den Griff zu bekommen und so die Lebensqualität der Patienten verbessern. Da Colitis Ulcerosa bei jedem Erkrankten anders verläuft, gibt es zahlreiche Wirkstoffe, die von den zuständigen Internisten individuell eingesetzt werden.

Entzündungshemmende Medikamente

In erster Linie zielt eine medikamentöse Therapie darauf ab, die sich vom Mastdarm aufwärts ausbreitende Entzündung einzudämmen. In der Regel geschieht dies zunächst mit relativ gesehen harmlosen Mitteln, die Mesalazin oder Sulfasalazin enthalten. Diese können, sofern die Entzündung sich auf den Mastdarm beschränkt, auch als Zäpfchen oder Einläufe verabreicht werden und werden nicht nur in akuten Schüben eingesetzt, sondern auch während der so genannten Remissionsphasen zwischen den Schüben, um diese hinauszuzögern. Um die Stuhlfrequenz während eines Schubes zu senken, verschreiben viele Ärzte ihren Patienten den als Imodium geläufigen Arzneistoff Loperamid, der die Darmtätigkeit herabsenkt.

Sollte sich unter dieser Medikamentation keine Besserung zeigen, greifen die meisten Mediziner zu Cortison. Das von vielen Menschen wegen seiner zahlreichen Nebenwirkungen gefürchtete Hormon gilt als ein zuverlässiger Entzündungshemmer. Zudem bekämpft Cortison auch ein übermäßig aktives Immunsystem, welches in vielen Fällen für den Ausbruch eines Colitis Ulcerosa-Schubes verantwortlich gemacht wird.

Immunsuppremierende Medikamente

Neben dem bereits erwähnten Cortison gibt es noch weitere, stärkere Immunsuppressiva. Diese Mittel werden bei besonders schwer verlaufenden Colitis Ulcerosa-Schüben verordnet. Immunsuppressiva werden zum Teil von starken Nebenwirkungen begleitet und sollten daher immer nur unter strenger ärztlicher Beobachtung eingenommen werden.

Alternative Heilmethoden

Schon im alten Ägypten wurde Weihrauch zur Herstellung von Wundsalben geschätzt. Heute nehmen viele Colitis Ulcerosa-Patienten den Wirkstoff in Form von Tabletten, die zumeist in Indien hergestellt werden, zu sich. Hierbei gilt allerdings zu beachten, dass die meisten Krankenkassen den in Deutschland nicht anerkannten Wirkstoff nicht übernehmen. Ähnlich harmlose entzündungshemmende Wirkstoffe finden sich auch in Erkältungskapseln mit Eukalyptus (als „Soledum“ erhältlich) oder auch in Heidelbeeren.

Neuere Untersuchungen zeigten, dass sich der Verzehr von Joghurt mit LC1- Kulturen positiv auf die Erkrankung auswirkt. Einige Patienten berichten auch über Behandlungserfolge durch homöopathische Wirkstoffe. Da Colitis Ulcerosa in seltenen Fällen mit zum Teil lebensbedrohlichen Risiken verbunden ist, sollte man jedoch in jedem Fall neben einem Heilpraktiker auch einen Gastroenterologen konsultieren.

Ernährung

Grundsätzlich gibt es keine einheitlichen Richtlinien für die Ernährung bei Colitis Ulcerosa-Erkrankungen. Obwohl sie den Verdauungstrakt betrifft, steht die Krankheit in keinem direkten Zusammenhang mit einer falschen Ernährung.

Es kann jedoch der Verlauf von Schüben durch eine Änderung des Essverhaltens positiv beeinflusst werden. So verzichten viele Patienten während eines Schubes auf eine übermäßige Ballaststoffaufnahme und Rohkost. Einige stellen bei sich eine schubabhängige Milch- und/oder Fruchtzuckerunverträglichkeit fest. Weiter sollten Patienten keine stark blähenden oder gewürzten Speisen zu sich nehmen.

Endstation Operation

In seltenen Fällen lässt sich Colitis Ulcerosa medikamentös nicht ausreichend in den Griff kriegen. Hier bleibt dann lediglich noch die Möglichkeit einer kompletten Entfernung des erkrankten Dickdarmes. Da Colitis Ulcerosa im Gegensatz zu Morbus Crohn nur die Schleimhaut des Dickdarmes befällt, gilt man nach einer Entfernung desselben als geheilt. Die Operation wird aufgrund zahlreicher Risiken und der danach für immer deutlich reduzierten Lebensqualität jedoch nur als letzte Notlösung eingesetzt.