Als Sekretärin im Ausland arbeiten

Fremdsprachenassistentinnen im Auswärtigen Amt. Ob New York oder Ouagadougou – das Auswärtige Amt bietet Sekretärinnen mit guten Fremdsprachenkenntnissen einen interessanten Arbeitsplatz im Ausland.

Als Sekretärin einen Arbeitsplatz im Ausland zu finden, ist nicht einfach. Deutsche Unternehmen entsenden hauptsächlich Führungskräfte oder Techniker in andere Länder. Für die Arbeit im Sekretariat werden vor Ort lokale Mitarbeiter eingestellt.

Es gibt jedoch einen deutschen Arbeitgeber, der Sekretärinnen mit guten Fremdsprachenkenntnissen – so genannte Fremdsprachenassistentinnen – weltweit benötigt: das Auswärtige Amt. Es stellt im Frühjahr und im Herbst neue Mitarbeiter ein, die an den deutschen Botschaften und Konsulaten weltweit eingesetzt werden.

Die Tätigkeit einer Fremdsprachenassistentin beim Auswärtigen Amt

Fremdsprachenassistenten und -assistentinnen erledigen allgemeine Sekretariatsaufgaben, übersetzen, organisieren das Büro, übernehmen protokollarische Aufgaben und kümmern sich um die Informationstechnik. Nach einer Einarbeitungszeit in der Zentrale in Berlin werden sie an die deutschen Botschaften und Konsulate im Ausland versetzt. Doch wohin? An einen x-beliebigen Ort weltweit! Einmal jährlich erscheint eine Liste mit den Auslandsposten, die im kommenden Jahr frei werden, und auf die man sich bewerben kann. Es gibt jedoch keine Garantie, an seinen Traum-Ort versetzt zu werden.

Priorität des Auswärtigen Amts ist das optimale Funktionieren seiner Botschaften und Konsulate weltweit. Aber es müssen nicht immer Paris oder New York sein – gerade kleine Länder „am Ende der Welt“ haben oft ihren besonderen Charme: Land und Leute lassen sich einfacher entdecken. Das Gehalt und der persönliche Lebensstandard sind in solchen Ländern hoch. In Ländern mit schwierigen Lebensbedingungen bilden die so genannten „expats“ – die entsandten Ausländer – oft starke Gemeinschaften. Man muss jedoch auch damit rechnen, in Krisengebiete entsandt zu werden.

Leben und arbeiten im Ausland

Leben, wo andere Urlaub machen, alle paar Jahre in einem anderen Land – und dafür sogar noch bezahlt werden? Das hört sich verlockend an, hat aber auch Nachteile. In der Regel wird man als Bediensteter des Auswärtigen Amts alle vier Jahre auf einen neuen Posten versetzt. Nach zwei bis drei Posten muss man wieder für einige Zeit in die Zentrale nach Berlin zurück, bevor man erneut ins Ausland gehen kann. Der ständige Wechsel stellt hohe Anforderungen an die persönliche Belastbarkeit. Ehepartner, die dem Mitarbeiter ins Ausland folgen, finden oft keine Arbeitsstelle, die der entspricht, die sie oder er in Deutschland zurückgelassen haben. Familie und Freunde sieht man nur im Urlaub. Im Ausland geschlossene Freundschaften bleiben oberflächlich – die Trennung bei der nächsten Versetzung ist gewiss! Für das Leben im Ausland muss man sehr selbständig sein, eine robuste Mentalität haben und sich durchbeißen können.

Die Bewerbung als Fremdsprachenassistentin

Das Auswärtige Amt stellt im Frühjahr und im Herbst Fremdsprachenassistenten/-innen ein. Voraussetzungen zur Teilnahme am Auswahlverfahren sind unter anderem mindestens die mittlere Reife, die Staatsangehörigkeit eines Mitgliedsstaates der EU, sehr gute Deutschkenntnisse (muttersprachliches Niveau), sehr gute Englischkenntnisse sowie sehr gute Kenntnisse in einer der Sprachen Französisch, Spanisch, Russisch, Portugiesisch, Arabisch oder Chinesisch. Das Auswahlverfahren besteht aus einem schriftlichen Eignungstest und einer Sprachprüfung in Form eines Diktats (Zeitungstext zu einem aktuellen Thema) und einem zehnminütigen Gespräch in der Fremdsprache. Der zweite Abschnitt des Auswahlverfahrens umfasst ein Vorstellungsgespräch, eine Gruppenaufgabe, eine Präsentation sowie ein Gespräch mit einem Psychologen. Außerdem wird der Bewerber vom Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts untersucht.

Bezahlung im Auswärtigen Amt

Fremdsprachenassistentinnen werden nach Entgeltgruppe 7 des TvöD-Bund eingestellt. Dies bedeutet ein sehr geringes Gehalt, verglichen mit dem, was man in der Industrie verdient. Interessant wird es jedoch im Ausland, wo viele Zuschläge zu einer angemessenen Bezahlung führen.

Der Arbeitsplatz im Auswärtigen Amt ist vielseitig und spannend. Wer gerne reist und sich für fremde Kulturen und Sprachen interessiert, findet hier seinen Traumberuf. Ein großer Vorteil ist, dass man weiterhin für einen deutschen Arbeitgeber tätig ist. Der öffentliche Dienst bietet einen sicheren Arbeitsplatz mit dem Vorteil, auch im Ausland weiter arbeitslosen-, kranken- und enten-versichert zu sein.

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