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Ansichtskarten sammeln mit Postcrossing

Beim Postcrossing werden mit Hilfe des Internets Ansichts- und Postkarten an wildfremde Menschen in fernen Ländern verschickt und empfangen.

Die Möglichkeit über email oder Kurznachrichten weltweit zu kommunizieren hat die „normale Post“ nicht entwertet. Im Gegenteil: Wer sich noch die Mühe macht einen handgeschriebenen Brief zu versenden oder ein Ansichtskarte aus dem Urlaub anstatt einer SMS mit Bild, zeigt dem Empfänger, dass er ihn besonders schätzt.

Was ist Postcrossing? 

Postcrossing verbindet die Vorteile des Internets mit dem Versenden von handgeschriebenen Ansichtskarten. Anders als beim Bookcrossing, wo Bücher in die „Wildnis“ entlassen werden und man vorher nicht weiß, wer sie findet, liest und eventuell weiterreicht, bekommt der Nutzer bei Postcrossing eine Adresse und eine ID Nummer zugewiesen. Diesem Menschen soll er dann eine Postkarte schreiben. Er selbst wird wiederum als Empfänger anderen Menschen mitgeteilt.

Wie alles begann

Der „Erfinder“ des Postcrossing kommt aus Portugal. Paulo Magalhães verband seine Freude über den Erhalt von Post aus aller Welt mit dem Internet, suchte und fand dort Gleichgesinnte. Im Sommer 2005 ging die Webseite an den Start und wächst seitdem rasant an. Es dauerte bis 2008 und die Millionste Ansichtskarte war über Postcrossing verschickt. Die zweite Million war Anfang 2009 versandt, im Herbst die dritte Million und Ende März 2010 wurde die vier Million Grenze überschritten.

Kostenlos Kontakte in alle Welt knüpfen

Auf der WebseitePostcrossing kann sich jeder über 13 Jahren (darunter nur mit Zustimmung und elterlicher Aufsicht). Die Teilnahme am Postcrossing Projekt ist kostenlos.

Beim Anmeldeprozess werden Staat, Land, Stadt, Name, email und – natürlich – die Adresse abgefragt. Oft ist das Abfragen der Adresse ein Grund misstrauisch zu sein. Allerdings ist es erforderlich für den Erhalt von „echter“ Post im Briefkasten aus aller Welt, die eigene Adresse anzugeben.

Datenschutz

In seinen Datenschutz-Richtlinien weist Postcrossing darauf hin, dass die persönlichen Daten, insbesondere die Adresse, nur an andere Nutzer zum Zwecke des Versendens der Ansichtskarte weitergegeben werden. Die Daten werden nicht weiterverkauft.

Postkarten schreiben – Postkarten bekommen

Wer sich kostenlos registriert hat, kann eine Empfängeradresse anfordern. Die bekommt er dann mitgeteilt und zusätzlich noch eine ID- ähnlich, wie man sie auch beim Bookcrossing kennt. Diese schreibt man auf eine beliebige, vielleicht sogar selbst gemalte Ansichtskarte. Damit der Empfänger oder die Empfängerin nicht enttäuscht ist, gehören dann noch ein paar persönliche Sätze dazu. Die sind häufig auf Englisch. Das muss aber nicht sein. Vielleicht ist eine Karte mit echten chinesischen oder japanischen Schriftzeichen noch viel cooler. Der Empfänger der Ansichtskarte gibt diese ID nach Erhalt über sein Postcrossing-Account ein und damit ist klar, dass die Postkarte auch wirklich versandt wurde.

Eine nette Spielerei ist dabei, dass die zurückgelegte Entfernung der Postkarte „gutgeschrieben“ wird. Im Zeitalter von emails ist es ein ungewöhnliches nicht mehr so bekanntes Gefühl, eine Karte in der Hand zu halten, die tatsächlich tausende Kilometer entfernt ein anderer unbekannter Mensch für einen geschrieben hat.

Für jede selbst verschickte Postkarte bekommt man mindestens eine aus aller Welt geschickt, wobei man angeben kann, dass man Karten aus dem Ausland erhalten möchte.

Wer macht Postcrossing?

Für Briefmarken- und Ansichtskartensammler ist Postcrossing natürlich ein Paradies. Die USA, China und dann Deutschland sind die am stärksten vertretenen Länder. Ein Blick in die Userliste erweckt außerdem den Eindruck, dass Freude am Schreiben und Erhalten von Ansichtskarten bei den Frauen vielleicht größer ist als bei den Männern.