Bluthochdruck – Neue Therapien machen Hoffnung

Neue Therapien – Impfung, Schrittmacher ,Ausschalten der Nierennerven-geben Hypertoniepatienten, die bislang schwer behandelbar sind, Hoffnung.

Bislang gelten zwischen 15-20% aller Hypertoniepatienten selbst mit Mehrfach-Medikamenten als nicht ausreichend behandelbar (sog. Therapieresistenz). Durch neue Therapien hofft man, diese Zahlen zu senken.

Was kann der Hypertoniepatient selbst tun?

Bei milden Hypertonieformen reicht meist schon eine Umstellung der Lebensweise, um den Blutdruck in den Griff zu bekommen. Eine Gewichtsabnahme, der Verzicht auf Nikotin, nur mäßiger Alkoholgenuss, eine bewusste Ernährung mit viel Obst und Gemüse und der Ersatz von tierischen durch pflanzliche Fette helfen den Blutdruck zu regulieren. Kommen dann noch ausreichend Bewegung und das Erlernen von Entspannungstechniken dazu, kann der Patient viel zur Genesung beitragen.

Neue Erkenntnis – Salzsensitivität

Von hoher Wichtigkeit ist außerdem die Einschränkung der Salzzufuhr, denn heute weiß man, dass 51% aller Hypertoniker nach dem Salzgenuss erhöhte Blutdruckwerte aufweisen (Salzsensitivität). Im Durchschnitt wird mit 10 g pro Tag viel zu viel Kochsalz aufgenommen, die Zufuhr sollte weniger als 6 g betragen. Speisen müssen nicht übermäßig gesalzen werden, auch Kräuter können für ein gutes Geschmackserlebnis sorgen.

Bluthochdruck und Kälte

Bluthochdruckpatienten sollten zusätzlich bei kalter Witterung sehr vorsichtig sein. Wo andere einen belebenden Winterspaziergang unternehmen, steigt bei Hypertonikern der Blutdruck durch die kältebedingte Verengung der Blutgefäße an. Bei kalter Witterung sollten sie lieber die „warme Stube“ genießen.

Medikamente gegen hohen Blutdruck

Führen all diese Maßnahmen nicht zu einer ausreichenden Verbesserung, müssen Medikamente an den Start. Dabei gilt es, aus der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Präparate individuell die richtigen zu finden. Hier ist Geduld und eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient gefragt.

Was dem einen hilft, muss nicht für alle gelten. Ob Beta-Blocker, Diuretikum, Calcium Antagonist, ACE-Hemmer oder die neueren Renininhibitoren muss mit viel Sorgfalt herausgefunden werden. Manchmal hilft nur eine Zweier- oder Dreifachtherapie.

Neue Therapieformen gegen Bluthochdruck

Als äußerst positiv sind neue Entwicklungen im Bereich der Hochdrucktherapie zu bewerten. Durch die Ausschaltung überaktiver Nierennerven durch Stromimpulse hofft man, den Blutdruck nachhaltig senken und Medikamente einsparen zu können. Da dieses Verfahren jedoch erst seit kurzem im Rahmen von Studien im Einsatz ist, kann eine abschließende Bewertung noch nicht erfolgen. Ob die Krankenkassen diese Behandlung bezahlen, ist ebenfalls unklar.

An der Medizinischen Hochschule Hannover wurden Patienten Bluthochdruckschrittmacher in einer kleinen Operation unter das Schlüsselbein eingepflanzt. Diese sorgen über Sensoren an der Halsschlagader dafür, dass dem Gehirn ein permanent zu hoher Blutdruck gemeldet wird. Dadurch wird eine Gegenregulation veranlasst und für eine Weitstellung der Gefäße gesorgt – der Blutdruck sinkt. Bislang sind die Ergebnisse dieser Studie sehr viel versprechend und geben vielen schwer therapierbaren Patienten neue Hoffnung.

Eine Impfung gegen Hypertonie

Ein kleiner Pieks in den Oberarm soll künftig die Einnahme vieler Tabletten ersetzen. Die Schweizer Firma Cytos hat ein Verfahren entwickelt, das quasi wie eine Impfung wirkt. Der Patient bildet nach der Gabe des „Impfserums“ Antikörper gegen das Hormon Angiotensin II. Dieses ist im Körper für die Engstellung der Gefäße verantwortlich, die Antikörper fangen es ab, die Gefäße bleiben weit – und der Blutdruck sinkt. Die Wirkung hält einige Monate an, dann muss erneut gespritzt werden. Auch dieses Verfahren ist noch in der Erprobung.

Es bleibt zu hoffen, dass all diese neuen Erkenntnisse und Entwicklungen halten können, was sie versprechen, denn damit verknüpft ist die Hoffnung, auch schwere Hypertonien in den Griff zu bekommen. Aber nichts entbindet den Patienten von der Verantwortung, seinen Blutdruck rechtzeitig kontrollieren zu lassen. Nur so lassen sich Folgeschäden vermeiden.

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