Content Management System oder nativer Code – Pro und Contra

Vor- und Nachteile bei Verwendung eines Content Management Systems (CMS) oder nativem Code zur Erstellung eines Webauftritts.

Das World Wide Web bietet zur Zeit die ultimative Werbe- und Kommunikationsplattform, nur noch übertroffen von Radio und Fernsehen. Damit stellt sich nahezu jedem Gewerbetreibenden und auch kommunikationsfreudigen Einzelpersonen die Frage zur Erstellung einer eigenen Homepage im Internet.

Jetzt gilt es zu überlegen, welche Alternative dazu gewählt wird: Die Verwendung eines der vielen, zum Teil auch kostenlosen Content Management Systeme oder der etwas „steinigere“ Weg über die Erstellung des Internetauftritts anhand von Programmier- und Textauszeichnungssprachen.

Programmier- und Textauszeichnungssprachen

Hier stehen mehrere Optionen zur Auswahl: Reine HTML (Hypertext Markup Language)-Seiten und die Layoutgestaltung dann mit CSS (Cascading Style Sheet). Oder Verwendung von JavaScript, Flash und ActionScript für teils oder komplett bewegliche Seiteninhalte.

  • PHP (Hypertext Preprocessor)

Dazu serverseitige Programmierung über PHP (egal welche Version, aktuell ist 5.4), Vorteil dabei: Seitenbesuch kann über mehrere Seiten nachverfolgt werden, der Versand von Daten über das Web ist problemlos möglich (Online-Shops, Kontaktformulare oder Gästebucheinträge) und der Code der Hauptseite kann durch Einbringen von weiteren PHP-Seiten über Funktionen gesteuert werden. Außerdem kann der Seiteninhalt mittels Zugriff auf eine Datenbank eingebracht werden und braucht daher nur als Verlinkung im Quelltext der Seite zu erscheinen.

Daraus ergibt sich der Vorteil, dass der Server im Gegensatz zu HTML-Seiten nicht zu sehr mit Textinhalten und Bilderressourcen belastet wird. Diese werden bei HTML-Seiten immer „mitgezogen“, egal ob sie gebraucht werden oder nicht. Zusätzlich kann der Einblick auf den Seitenquelltext von „außen“ durch Verwendung von PHP reduziert werden, für Viele ein Sicherheits- und Kopierschutzaspekt, der nicht zu verachten ist. Zur Kontrolle des Aussehens und des Ergebnisses müssen die programmierten Seiten allerdings entweder über einen lokalen oder über einen externen Server hochgeladen werden.

  • HTML, CSS und Co. (Hypertext Markup Language, Cascading Style Sheet und ihre Kollegen)

Gerade, wenn jemand noch in den Anfängen der Webprogrammierung steckt, ist die Verwendung von HTML und CSS als Grundlage unabdingbar. Hier handelt es sich um die clientseitige Variante der Programmierung. Zuerst erfolgt die Wahl eines geeigneten Editors wie FrontPage, Dreamweaver, Aptana oder phase5. Nach der Erstellung der ersten, der sogenannten Index-Seite, wird das komplette Layout, in Bezug auf Positionierung, Schrift- und Grafikgestaltung in eine CSS-Datei ausgelagert. Damit ergibt sich die Möglichkeit, einmal erstellten Code für alle jetzt darauf zugreifenden HTML-Seiten zu verwenden. Der Seiteninhalt kann dann in Form von Tabellen- oder Absatzaufstellung angepasst und eingefügt werden. Eine genaue Ablaufbeschreibung und die Verwendung der unterschiedlichen Formatierungsmöglichkeiten sollte jedoch über weiterführende Literatur, einen Einführungskurs oder, sehr zu empfehlen, über SelfHTML gewonnen werden. Schon beim Programmieren kann das Ergebnis immer wieder über den lokal installierten Browser betrachtet und entsprechend angepasst werden. Für einfache Seiten ohne animierte Inhalte oder Dateneingaben mehr als ausreichend.

Sollten animierte Seiteninhalte gewünscht werden, empfiehlt sich die Verwendung von JavaScript, ActionScript oder Flash. Auch dazu werden viele Fortbildungsveranstaltungen, fachmännische Literatur und Hilfestellungen im Internet geboten. Der Kreativität des Webseiten-Entwicklers sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt. Leider hat sich durch verschiedentlich aufgetauchte Sicherheitsmängel die Verwendung von JavaScript und Flash verringert. Dies hat zur Folge, dass viele User in ihren Browsereinstellungen die Darstellung von JavaScript blockieren, also werden dort bewegliche Inhalte nicht originalgetreu dargestellt.

Durch entsprechende Tools können die gefertigten Seiteninhalte dann auf den externen Server hochgeladen und veröffentlicht werden. Auch das Bearbeiten der Seiteninhalte ist hier bei vorher getätigten Einstellungsoptionen möglich. Für Seiten, die überwiegend informativen Inhalt darstellen und keiner ständigen kurzfristigen Aktualisierung unterliegen, das „Non-Plus-Ultra“. Allerdings, wie bereits anfangs erwähnt, gestaltet sich das Ganze sehr umfangreich und arbeitsaufwändig, gewisse Basiskenntnisse zur Erstellung sind dringend von Nöten. Jedoch der Lohn der Mühe besteht dann darin, dass sich dann eine wirklich „einmalige“ Homepage im Eigentum des Besitzers befindet.

Content Management Systeme (CMS)

Gerade in den letzten Jahren wurde der Ruf nach interaktiven Webauftritten, die ohne große Programmierkenntnissse zu fertigen sind, immer lauter. Dies war der Ansatzpunkt für verschiedene Softwarehersteller entsprechende komplette Packages zur Verfügung zu stellen. Hier vereinigen findige Webentwickler Grafikmaterial, Auswahlseiten, Kategorien, Bereiche, Benutzersteuerung und Layoutgestaltung zu entsprechenden Templates, die je nach Bedarf ausgewählt, angepasst und eingefügt werden können. Bedeutende Anbieter sind zur Zeit: Joomla!, Typo3 und Papoo (barrierefrei), um nur einige zu nennen.

  • Vorteile:

Verschiedene Layouts stehen in unterschiedlicher Farb- und Formgestaltung zur Verfügung. Aus den vorgeschlagenen Funktionsbereichen können Menüauswahl, Blogelemente, Kontaktformulare, Gästebuchvorlagen und Ähnliches ausgewählt und zusammengesetzt werden. Das Ganze erfordert keinerlei Programmier- und Serverkenntnisse. Seiteninhalte können durch Verwendung eines Datenbankservers wie MySQL als Datenbank gehortet und per Link eingebunden werden. Die ausgeklügelte Benutzersteuerung ermöglicht eine unterschiedliche Rechtevergabe zum Einbringen von Layoutänderungen und Seiteninhalten. Jeder Benutzer kann sofort, eventuell durch einen Login-Vorgang abgesichert, seinen Beitrag zu den entsprechenden Kategorien leisten. Alles in Allem sehr benutzerfreundlich, unkompliziert und durch konkrete Sicherungsfunktionen mehr als leistungsfähig gehaltene Webseitengestaltung. Gerade bei Webauftritten, die eine ständige Aktualisierung des Inhalts fordern, die beste Alternative.

  • Nachteile:

Die Templategestaltung birgt manchmal etwas starre Strukturen in sich. Auch sind Positionierungen, die vorgenommen werden, nicht immer wie gewünscht durchführbar. Also ist eine freie Layoutgestaltung nur in eingeschränktem Maße möglich. Obwohl viele unterschiedliche Templatemöglichkeiten vorhanden sind, werden Seiten, die per CMS erstellt wurden, immer schnell als solche erkannt, da sie sich in gewisser Weise doch immer wieder ähneln. Ein „Unikat“, wie die oben beschriebenen nativ programmierten Webauftritte ist also hier nicht gegeben.

  • Fazit:

Es ist zu überlegen, welche Aufgaben der Webauftritt erfüllen soll. Dient er als Plattform für Meinungsübertragung, Termingestaltung, aktuelle Themen oder sonstige interaktive Inhalte. Oder ist er als reine Darstellungs- und Informationsseite mit annähernd gleichbleibendem Content gedacht. Damit steht und fällt die Entscheidung, ob eine Erstellung über selbstprogrammierten Code oder ein Content Management System erfolgt. Die Auswahl in jeder Kategorie ist mehr als reichhaltig und dürfte somit für jeden Verwendungszweck das Richtige bieten.

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