Curry gegen Krebs – Heilung mit indischen Gewürzen

Die in tausendjähriger Tradition bewährte gesunde indische Küche hält neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen stand und hilft bei der Chemotherapie.

In Indien, einem Land, wo sprichwörtlich der Pfeffer wächst, wissen die Menschen die heilenden Eigenschaften der einheimischen Gewürze sehr zu schätzen. Schon immer haben die Menschen hier unter dem Kochen mehr als das Zubereiten von Speisen verstanden. Die uralte Lehre vom Leben – Ayurveda – stammt ebenso aus Indien wie die Kenntnis der heilenden Kräfte der Gewürze.

Nun haben Wissenschaftler die positiven Eigenschaften der wohl berühmtesten Gewürzmischung, die bei uns als Curry bekannt ist, untersucht, für gut befunden und wollen das Gewürz zur Krebsbehandlung einsetzen.

Was ist Curry eigentlich?

Dabei besteht das bei uns als Currypulver bekannte Gewürz aus einer vielfältigen Gewürzmischung. Curry im eigentlichen Sinn, bezeichnet in Indien nichts weiter als Soße. Das gelbe Pulver, das in unserem Supermarkt unter dem Namen Curry verkauft wird, ist zusammengemischt aus verschiedenen Gewürzen wie Kardamom, Koriander, Ingwer, Zimt, Fenchel, Nelken, Chili, Safran und Turmeric und wird in Indien je nach Region Tikka (Nordwesten) oder Masala genannt. Übrigens sprechen Inder den Namen für Curry nicht „Körrie“ sondern „Kuhriee“ aus.

Der wichtigste und vor allem heilende Bestandteil des Curry ist der Turmeric, ein Gewürz, das auch allein verwendet werden kann und den verschiedenen pulverisierten Mischungen beigefügt wird. Turmeric wiederum enthält Curcumin, das gold-gelbe Pulver der geriebenen Wurzel der Pflanze namens Curcuma longa, das auch als Gelbwurz oder Kurkuma in Deutschland bekannt ist. Die zur Ingwerfamilie gehörende Pflanze wächst nur im tropischen Klima und braucht Wärme und Feuchtigkeit. Die Wurzeln (Rhizome) werden wie die Ingwerwurzeln jährlich geerntet, getrocknet und zu Pulver verrieben.

Jede indische Currymischung enthält Turmeric oder Kurkuma. Im gesamten asiatischen und arabischen Kulturkreis, aber vor allem in Indien, wird Kurkuma als heilige Pflanze verehrt und seit über 4.000 Jahren zum Kochen, zum Haltbarmachen von Speisen, zum Färben und als Medizin verwendet.

Britische Klinikstudie: Turmeric bekämpft Krebszellen

Die heilenden Eigenschaften von Kurkuma wurden jetzt umfangreich in Kliniklaboren getestet und nachgewiesen, dass das „indische Gold“ effektiv gegen Darmkrebs wirkt. Im britischen Leicester soll nun Kurkuma bei Krebspatienten begeleitend bei der Chemotherapie eingesetzt werden. Professor William Steward von der Universität Leicester ist von der Heilkraft des Currygewürzes begeistert. Laut eines BBC-Berichts vom 6. Mai 2012 werden erstmals rund 40 britische Darmkrebspatienten in einer Testreihe Curcumin in hochdosierten Pillen einnehmen. Bislang spricht nur die Hälfte der Patienten auf die herkömmliche Chemotherapie an. Curcumin könnte die Wirkung der bei der Chemotherapie eingesetzten Medikamente erheblich verstärken, vermuten die Forscher. „Die Aussicht, dass Curcumin die Sensibilität von Tumorzellen für die Chemotherapie erhöht, ist wirklich vielversprechend. Das würde bedeuten, dass wir die Dosierung bei der Chemotherapie verringern können und die Patienten viel geringere Nebenwirkungen haben und damit auch länger behandelt werden können.“

In Studien mit Mäusen wurde bereits die tumorhemmende Wirkung von Curcuma bei Prostata- und Brustkrebs nachgewiesen.

Currypulver wirkt gegen Demenz, Entzündungen und als Schmerzmittel

Neben seinen krebshemmenden Eigenschaften (bekämpft Tumorzellen), hilft das gelbe Wunderpulver aus Asien auch Patienten nach Herzinfarkten, schneller stabil zu werden und wirkt sogar gegen Altersdemenz. In anderen Studien zur Behandlung von Osteoarthritis wurde nachgewiesen, dass der Pflanzenwirkstoff Curcumin sogar ähnliche Eigenschaften wie Ibuprofen besitzt und wie ein entzündungshemmendes Medikament wirkt, das auch den Knochenabbau hemmt. Eine tägliche Dosis von 2 mg hilft bei der Behandlung von Entzündungen und wirkt gegen rheumatische Arthritis.

Auch indische Wissenschaftler haben die Wirkung ihres berühmtesten Gewürzes mit westlichen Methoden im Labor mittlerweile untersucht. Da Curcumin viele positive Eigenschaften miteinander verbinde und sich für eine Therapie mit breitem Anwendungsgebiet eigne, sei es ein ideales „Gewürz fürs Leben“. Die entgiftenden Eigenschaften helfen, schädliche Stoffe in Nahrungsmitteln und im Körper zu neutralisieren. Nach der ayurvedischen Lehre wird das Gewürz Turmeric zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Probleme eingesetzt: bei Hauterkankungen, Atemwegsbeschwerden, Verdauungsproblemen, Schmerzen, Wundbehandlung und Leberschäden. Curcumin wirkt als Entzündungshemmer, Antioxidant, antiviral, bekämpft Bakterien, Diabetes, Allergien und wirkt Tumorwachstum entgegen.

Die Mischung machts – Inder setzen auf breite Wirkung statt auf Pillen

Während Curcumin in der britischen Klinikstudie in Pillenform verabreicht wird, setzen ayurvedische Heiler auf die Verbindung mit anderen Wirkstoffen. So wirkt das Pulver noch intensiver, wenn es in zusätzlich mit Pfeffer eingenommen wird – die raschere Aufnahme der heilenden Inhaltsstoffe im Blut wird so erleichtert.

Allerdings schwanken die Qualitätsunterschiede bei den im Handel erhältlichen Currymischungen als auch bei Turmeric sehr. Nicht jede Mischung enthält das reine und gesunde Kurkuma. Besser ist es für den gesundheitsbewussten Hauskoch, Currypulver von bewährten und sicheren Quellen zu beziehen. Auch sind Gewürzmischungen in Gläsern eher zu empfehlen als in Plastiktüten. Die Inhaltsstoffe und ätherischen Öle greifen den Kunststoff an und zersetzen diesen. Damit könnten die krebshemmenden Eigenschaften des indischen Goldes wieder schnell verloren gehen oder gar schädigend wirken.

Wer sich die heilenden Kräfte des Kurkuma sichern will, sollte eher reines Turmeric kaufen und zum Kochen verwenden statt fertig abgepackte Currymischungen. Überhaupt sind einzeln gekaufte Gewürze frisch vermahlen viel wirksamer und schmackhafter. Tipps zum Herstellen von eigenen Currymischungen gibt es online mehr als genug. Übrigens sollte Turmeric nicht angebrannt werden, sondern dem Essen erst später beigefügt werden. Kurz aufköcheln lassen und genießen!

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