Konisation – Fragen und Antworten

Wenn eine Konisation durchgeführt werden muss, entstehen bei der Patientin Verwirrung, Ängste und Fragen. Hier werden einige Antworten gegeben.

Für viele Frauen ist die Diagnose durch den Arzt ein Schock. Wenn dieser erklärt, dass der Krebsabstrich Auffälligkeiten aufgewiesen hat, und eine Konisation in Betracht gezogen werden muss, entstehen Ängste und viele Patientinnen fühlen sich völlig überfordert. Dies ist absolut verständlich, denn die meisten Frauen setzen eine derartige Diagnose mit Krebs gleich.

Worum handelt es sich bei Auffälligkeiten und was ist eine Konisation überhaupt?

Wichtig ist zu wissen, dass zu jeder dieser Diagnosen ein PAP-Abstrich vorliegen muss. Der PAP-Abstrich wird beim Gynäkologen durchgeführt und gehört zur allgemeinen Krebsvorsorge. Hierbei können Auffälligkeiten in Form von veränderten Zellkernen oder Zellen bemerkt werden. Die PAP-Werte werden in Tabellen eingeteilt. So sind Stufen von null bis 2 eher unbedenklich. Ab PAP 3D, auch PAP IIID, geschrieben oder gar PAP 4 (PAP IV), wird der Arzt weitere Schritte einleiten müssen. Denn dieser Befund zeigt deutlich auf, dass eine leichte bis mäßige Dysplasie (Zellveränderung) vorliegen kann. In der Regel wird nun eine so genannte Kolposkopie mit einer Gewebeabnahme durchgeführt. Diese ist unabdingbar, um festzustellen, ob das Gewebe und die dort enthaltenen Zellen verändert und wie stark sie verändert sind.

Bei PAP IV deutet alles auf mäßige bis schwere Dysplasie hin. Hier wird ebenfalls eine Kolposkopie mit Gewebeentnahme durchgeführt. Das entnommene Material wird dann histologisch untersucht (Untersuchung der Gewebeproben). Wird der Verdacht bestätigt, wird eine Konisation durchgeführt. Aus Rücksicht auf die Psyche der Betroffenen ist es ratsam, die Konisation so schnell wie möglich durchzuführen. Denn je länger Befund und Operation auseinander liegen, desto mehr Zeit haben Depressionen, Ängste und Panik, um zu wachsen.

Begriffsdefinition Konisation

Bei einer Konisation handelt es sich um einen operativen Eingriff. Dieser wird unter Vollnarkose durchgeführt. Eine regionale Betäubung ist nicht mehr üblich. Dennoch können die meisten Patientinnen am gleichen Tag die Klinik wieder verlassen.

Aus dem äußeren Bereich des Muttermundes wird durch die Operation Gewebe entnommen. Es stehen dem Operateur verschiedene Methoden zur Verfügung. So kann er zwischen Operation per Skalpell, Laser oder mittels elektrischer Schlinge wählen. Welche Variante zum Einsatz kommt, entscheidet er aus seinem Erfahrungsschatz heraus und nach vorangegangener Untersuchung der Patientin. Während der Operation wird ein Kegel (Konus) aus dem Gewebe des Muttermundes entnommen. Wie groß und wie tief dieser Konus sein wird, ist davon abhängig, in welchem Alter sich die Patientin befindet und welcher Befund der Operation zu Grunde liegt. Nach der eigentlichen Konisation wird der Gebärmutterhals ausgeschabt. Dies ist nötig, um festzustellen, ob sich eventuell veränderte Zellen hier festgesetzt haben können. Da sich im gesamten Operationsbereich gut durchblutetes Gewebe befindet, wird die gesamte Wunde nach der Operation elektrisch verschorft.

Wichtiges vor dem Eingriff

Damit die Operation reibungslos verlaufen kann, sollte auch die Patientin sich an ein paar Regeln halten. Wichtig ist es, beispielsweise, dass zum Zeitpunkt der Operation die Menstruationsblutung nicht statt findet. Die Patientin muss zur Operation nüchtern erscheinen. Dies bedeutet, dass ab null Uhr am Vortag nicht mehr gegessen werden darf. Getrunken werden darf nur noch stilles Mineralwasser und nur noch bis 6 Stunden vor dem Eingriff. Üblicherweise wird die Konisation heute ambulant durchgeführt. Grundsätzlich ist es aber eine Sache des behandelnden Arztes, ob er die Frau nach der Operation nach wenigen Stunden entlässt oder sie zur Beobachtung in der Klinik behält. Die meisten Patientinnen dürfen jedoch nach 6 – 24 Stunden nach Hause gehen.

Nach der Operation

Nach der Operation kann es vorkommen, dass mäßige Schmerzen auftreten, diese dürfen aber mit Schmerzmitteln medikamentiert werden. Darüber hinaus ist es durchaus üblich, dass leichte Blutungen auftreten. Sollten diese sich im Verlauf stark steigern, muss ein Arzt konsultiert werden. Die leichten Blutungen halten meist 2-3 Wochen an, es kann in seltenen Fällen aber auch dazu kommen, dass die Blutungen bis zu 6 Wochen anhalten. Nach etwa 10 – 12 Tagen entstehen starke Blutungen, die mitunter wie schwarzes Blut aussehen können. Diese Blutungen hängen damit zusammen, dass in diesem Zeitraum der Schorf abgestoßen wird. Sollten die Blutungen länger anhalten, ist zwingend ein Arztbesuch zur Kontrolle notwendig.

Des Weiteren dürfen Patientinnen nach einer Konisation bis zu 8 Wochen weder ein Vollbad nehmen, noch schwimmen, keine Tampons verwenden und auch in diesem Zeitraum keinen Geschlechtsverkehr haben. Ein Besuch beim Gynäkologen ist 4 Wochen nach dem Eingriff ratsam.

Wird eine weitere Operation nötig, so basiert dies auf dem Befund des bei der ersten Konisation entnommenen Materials. Hierbei wurden in der histologischen Untersuchung weitere Gewebeteile entdeckt, welche betroffen sein können. Daher wird in der Regel eine zweite Konisation nötig. Patientinnen mit diesem Befund und einer zweiten Konsiation wird angeraten, alle 3-4 Monate einen Abstrich durchführen zu lassen.

Potentielle Spätfolgen einer Konisation

Wie jede Operation birgt auch eine Konisation Risiken in sich. Während die normalen Risiken einer Vollnarkose hierbei schon beinahe die Grenze sind, können leider nach der Konisation Spätfolgen auftreten, welche unangenehm für die Betroffene sein können. So können sich die Form und die Weite des operierten Gebärmutterhalses, aufgrund des entnommenen Gewebestückes, verändern. In einigen Fällen kommt es bei einer späteren Schwangerschaft zu einer Frühgeburt. Aber auch verzögerte Geburtsverläufe können die Folge von einer Vernarbung nach der Konisation sein. Wichtig ist hier zu beachten, dass diese Folgen aus dem eigenen Körper heraus resultieren und meist weder mit Operationsfehlern noch mit operativem Fehlverhalten zusammen hängen.

Folgende Untersuchungen nach der Konisation

Neben der Kontrolle nach 4 Wochen sollten Frauen nach einer Konisation regelmäßig zum Krebsabstrich gehen. Angeraten werden Patientinnen mit zwei aufeinander gefolgten Operationen Abstände von 3-4 Monaten. Patientinnen mit nur einer Konisation sollten alle 4-6 Monate zum Krebsabstrich gehen. Sollten dann innerhalb von 18 Monaten keine weiteren Auffälligkeiten bemerkt werden, kann bei Patientinnen mit 2 Operationen auf den 6-Monats-Rhythmus umgestellt werden. Patientinnen mit nur einer Konisation müssen dann wieder nur einmal jährlich zur Untersuchung.

Fazit: Ganz gleich, wie die Operation durchgeführt wird, es ist wichtig, dass die Betroffenen von der Diagnose bis zur späteren Nachsorge von einem Arzt betreut werden, der vollstes Vertrauen der Patientin genießt. Wer Fragen hat, sollte keine Scheu haben und diese stellen. Wer Angst hat und Panik bekommt, sollte sich bewusst sein, dass diese Situation sehr nervenaufreibend sein kann und mitunter psychologisch betreut werden sollte. Die gute Nachricht ist jedoch, dass bei 85% der operierten Frauen keine veränderten Zellen mehr festgestellt werden. Sie gelten als absolut geheilt.

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