Der Mensch – der Primat – menschliche Sonderstellung berechtigt? 

Wie intelligent ist der Menschenaffe tatsächlich? Werkzeuggebrauch, Kommunikation, Kultur und Bewusstsein lassen die menschliche Sonderstellung wanken.

Das Erbgut der Schimpansen ist zu 99,4 Prozent mit unseren menschlichen Genen identisch. Es gibt sogar mit dem Bonobo eine Affenart, die sich oftmals auch für längere Zeit auf zwei Beinen fortbewegt. Mit vollen Händen laufen auch weitere Affenarten für längere Zeit auf zwei Beinen.

Gemeinsame Vorfahren

Alles deutet deutet darauf hin, dass Menschen und Affen gemeinsame Vorfahren haben, was der Evolutionstheorie recht geben würde. Beispielsweise ermöglicht die Anatomie der Schultern beim Menschen eine Streckung der Arme nach oben sowie zur Seite. Dies deutet noch auf die Zeiten hin, als diese Extremitäten noch fürs Hangeln benötigt wurden.

Die Anatomie zeigt ebenfalls auf, dass die Finger eines Schimpansen länger sind, als die des Menschen, weshalb sie mit diesen weniger geschickt umgehen können. Dafür sind ihre Finger deutlich kräftiger, was die Affen in ihrem Lebensbiotop eher benötigen.

Man kann durchaus annehmen, dass sich die Menschen an ihre Lebensumstände angepasst haben. Sie brauchen diese Kraft in den Fingern nicht mehr, die Fähigkeit der Geschicklichkeit ist nützlicher.

Gedächtnisvermögen und Mengenerfassen

Japanische Forschungen haben ergeben, dass Menschenaffen Mengen erfassen können, wahrscheinlich, um mit einem Blick erkennen zu können, welcher Baum die meisten Früchte liefert.

Des Weiteren entspricht ihr Gedächtnisvermögen dem eines fünfjährigen Kindes. Ein erwachsener Mensch kann sich in der Regel sieben Zahlen auf Anhieb merken. Menschenaffen immerhin fünf.

Neben Delfinen und Menschen können sich Schimpansen auch im Spiegel selbst erkennen und sind sich ihrer äußeren Erscheinung stets bewusst.

Erkennen von Mimik

Wenn man mit den Augen auf etwas zeigt, also in eine Richtung bewusst blickt, erkennen dies die Primaten und schauen ebenfalls dorthin. Dies galt eigentlich als ein typisch menschliches Kommunikationsmittel, das vor allem mit Kindern durchgeführt wird.

Zudem verstehen Affen offenbar die Gefühle anderer Individuen. Wenn der Primat nun eine traurige Person sieht, versteht er dies und kümmert sich um die Person.

Ihre Mimik ähnelt der der Menschen sehr, da dieselbe mimische Muskulatur vorhanden ist. Aus diesem Grund können Affen auch die Mimik auf Bildern erkennen und zuordnen.

Auch Täuschung gehört zu den Fähigkeiten der Affen. Verstecktes Futter wird erst geholt, wenn die anderen Affen schlafen, um es sich nicht teilen zu müssen.

Politik unter Affengruppen

Da bei Konflikten nicht unbedingt der Stärkste gewinnt, sondern derjenige der den größten Einfluss in der Gruppe hat, kommt es oftmals auch zu Handlungen, die häufig von menschlichen Politikern betrieben werden. Es wird eingeschmeichelt. Männchen interessieren sich dann plötzlich für ihre Jungtiere, um sich beliebt zu machen.

Sprechen

Doch warum sprechen Affen nicht in gleicher Weise wie die Menschen?

Das aufrechte Gehen befreit unseren Oberkörper von Belastungen, die dem Sprechen hinderlich sind, und der Kehlkopf sitzt für das Sprechen viel zu weit oben. Des Weiteren haben sie zu wenig Kontrolle über ihre Atmung, um menschliche Laute zu produzieren.

Doch hat beispielsweise die Grüne Meerkatze verschiedene Warnschreie – einen Schrei, falls eine Schlange auftritt, so dass die Affen auf Bäume flüchten müssen, einen für Adler, so dass sich jeder Primat der Gruppe auf den Boden werfen muss, um nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, und einen für Panther, um zu erstarren.

Menschenspezifische Fähigkeiten

Menschenspezifische Fähigkeiten sind Vernunft, Bewusstsein, Werkzeuggebrauch, Sprache und Kultur.

Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans kombinieren gedanklich unterschiedliche Verhaltensweisen neu und wählten die erfolgversprechendste aus, was dem abstrakten Denken entspricht. Sie bearbeiten auch Äste, um damit Termiten zu angeln, bauen sich also Werkzeug. Das Lautereportoire der Grünen Meerkatze kommt einem Kommunikationssystem – also einer Sprache – gleich.

Rotgesichtsmakaken reinigen sandige Kartoffeln und Korn für den besseren Geschmack im Meerwasser. Diese erlernten Fähigkeiten geben sie an ihre Nachkommen weiter, was einer Traditionsbildung gleicht, einem der Bestandteile von Kulturen-Entwicklungen.

Die menschenspezifischen Eigenschaften wie Werkzeuggebrauch, Kommunikation, Kultur und Bewusstsein sind auch bei den Primaten zu sichten, lediglich etwas eingeschränkter und unentwickelter. Dafür können sie beispielsweise Hangeln und mit den Füßen perfekt Dinge greifen. Die Menschen sollten dafür sorgen, dass das Biotop seiner Vorfahren, also den Regenwald, nicht zerstört wird, damit diese weiterhin leben können.

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