Der Seitensprung und die Partnerschaft

Warum Affären und Seitensprünge der Partnerschaft schaden.

Viel glauben, dass ein Seitensprung eine völlig normale Sache ist oder sogar der Partnerschaft „neue Würze“ gibt. Doch das Gegenteil ist der Fall.

Tatsächlich kann eine Partnerschaft durch einen Seitensprung zunächst sexuell intensiver werden. Doch das passiert nicht aus Liebe, sondern aus einer Panik des betrogenen Partners heraus, bei dem durch die Affäre starke Verlustängste ausgelöst werden können. Ist dies nicht der Fall, kann der Fremdgeher sicher sein, dass er seinem Partner ziemlich egal ist. In vielen Fällen aber, versucht der betrogene Partner zunächst wieder attraktiv zu sein, da er sich in seinem Selbstwert sehr verletzt fühlt. Läßt die Panik aber nach, bleibt nur ein Gefühl tiefster Enttäuschung zurück – und die Gewißheit, verraten worden zu sein.

Verschweigen ist keine Lösung

Wählt der Fremdgeher die übliche Variante des Stillschweigens über den Seitensprung ist noch längst nicht alles in Ordnung. Denn der Partner wird spüren, dass „etwas zwischen“ ihm und seinem Gegenüber steht, auch wenn er nicht so genau definieren kann, was es eigentlich ist. Auch in diesem Fall könnte es sein, dass sich der Partner, wenn er den anderen wirklich liebt, intensiver um ihn bemüht. Dadurch kann sich der „Seitenspringer“ bestätigt fühlen. Doch in Wirklichkeit wurde nicht die Partnerschaft gestärkt, sondern ein Lügengebäude zwischen zwei Menschen aufgebaut, dass mit der Zeit die Beziehung vergiftet.

Die Selbstrechtfertigung des Fremdgehers: „Ich nehme meinem Partner ja nichts weg“ erweist sich bei näherem Hinsehen als nicht haltbar. Denn es muss eine ganze Palette von Gefühlen vor dem Partner geheimhalten werden, ob der Seitensprung nun gestanden wurde oder nicht. Dadurch entfremdet man sich von der eigentlich wichtigen Beziehung.

Der Vertrauensbuch ist nur schwer wieder gutzumachen

Am stärksten trifft den Betrogenen aber der Bruch des Vertrauens. Die „Zeit der Unschuld“ und Offenheit in der Beziehung ist vorbei. Nie wieder wird der Partner so voller Hingabe sein können wie zuvor, denn er fühlt sich seiner Einzigartigkeit beraubt. Der Partner, der angeblich geliebt wird, hat gelernt, das er ganz schnell austauschbar ist.

Viele Fremdgeher geben sich der Illusion hin, mit dem festen Partner eine „seelische“ Beziehung zu haben, mit der dritten Person aber eine körperliche. Doch geht das wirklich? Nein, einfach deshalb nicht, weil wir mit einer sexuellen Beziehung nicht nur einfach unsere körperliche Lust ausleben, sondern einen anderen Menschen sozusagen „in Besitz“ nehmen. Außerdem ist die sexuelle Vereinigung eine der wenigen Formen, wie einem anderen Menschen Zuneigung ausgedrückt werden kann. Das erzeugt Bindungen, ob wir es wollen oder nicht. Das manchmal der Alkoholpegel hoch genug sein muss, um diese Tatsache zu überspielen ändert nichts an dieser Kernaussage.

Sind wir also daran interessiert zu unserem Partner eine liebevolle Beziehung aufzubauen und zu erhalten, die auf Respekt und gegenseitigem Vertrauen beruht, machen wir einen Bogen um Seitensprünge, auch wenn die sexuelle Attraktivität eines potentiellen Zweitpartners noch so anziehend wirkt. Der langfristige Verlust wird in jedem Fall höher sein als der kurzfristige Gewinn.

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