Deutsche müssen abnehmen

Die Deutschen sind zu dick – aber warum und was kann man tun? Seit dem 30. Januar 2008 haben wir es schwarz auf weiß: Wir Deutschen sind zu dick; die Folgeschäden für die Einzelnen, aber auch die Gesellschaft sind erschreckend

In der „Nationalen Verzehrstudie II“ wurde im Auftrag der Bundesregierung die Ernährungssituation der Deutschen untersucht. Über einen Zeitraum von 13 Monaten wurden 20.000 Personen im Alter von 14 bis 80 Jahren in mehreren Untersuchungswellen zu ihren Ernährungsgewohnheiten sowie sportlichen Aktivitäten, Einkaufspraxis und Lebensstil befragt.

Die letzte „Nationale Verzehrstudie“ lag bereits 20 Jahre zurück. In dieser Zeit haben sich die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen verändert, wie die zweite Studie zeigte, jedoch keineswegs zum Positiven.

Horror-Zahlen

Die Untersuchung gilt als repräsentativ – sie beschreibt also „unseren“ Ernährungszustand und „unser“ Essverhalten. Das erschreckende Ergebnis: Zwei Drittel der Männer und 51 Prozent der Frauen sind übergewichtig. Und – ein weiteres Problem – zehn Prozent der 17-jährigen Mädchen sind untergewichtig.

Es herrscht ein weitverbreitetes Unwissen über richtiges Ernährungsverhalten. So schätzen laut Studie nur zehn Prozent der Befragten ihren Kalorienbedarf richtig ein.

Wann ist man „fettsüchtig“?

Eine gebräuchliche Größe zur Beurteilung des Gewichts einer Person ist der Body-Mass-Index (BMI). Dieser Wert errechnet sich aus dem Körpergewicht geteilt durch das Quadrat der Körpergröße. Im Internet finden sich zahlreiche BMI-Rechner, zum Beispiel auf den Seiten der Universität Frankfurt.

Als übergewichtig gelten Menschen mit einem Body-Mass-Index (BMI) zwischen 25 und 30. Ab einem Wert von über 30 spricht man von Adipositas (Fettsucht).

Beurteilung des eigenen Gewichtes

„Wenn jemand einfach nur übergewichtig ist, muss er nicht unbedingt abnehmen“, sagte Prof. Joachim Westenhöfer von Deutschen Adipositas-Gesellschaft in München gegenüber der dpa. Der BMI ist laut Westerhöfer für solche Untersuchungen jedoch die beste Kenngröße.

Sollte der eigene BMI im Bereich des Übergewichtes liegen, man sich aber keinesfalls als übergewichtig oder zu dick bezeichnen würde, liegt das daran, dass allein das Gewicht als Berechnungsgrundlage genommen wird. Die Verteilung des Gewichtes in Fett- und Muskelmasse bleibt unberücksichtigt.

Ein BMI über 30 gilt in jedem Fall als behandlungsbedürftig – extreme Bodybuilder kommen an solche Werte ran, bilden aber eine (oftmals ebenfalls behandlungsbedürftige) Ausnahme.

Verteilung des Körperfettes entscheidend

Entscheidend für die Begünstigung von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die „Bauchfettmasse“. Die im Bauchspeck stattfindenden Stoffwechselvorgänge begünstigen die Entwicklung dieser Krankheiten. Die Verteilung des Körperfettes an der Figur errechnet sich über die sogenannte Waist-to-Hip-Ratio.

Ein erhöhtes Risiko haben laut Adipositas-Gesellschaft Frauen mit einem Taillenumfang ab 80 cm und Männer ab 94 cm. „Deutlich erhöht“ sei das Risiko bei Frauen ab 88 cm und bei Männern ab einer Taillenweite von 102 cm.

Gründe für Übergewicht

Sicher sind die Gründe für Übergewicht sehr individuell, doch die Medizin fasst sie in drei Faktoren zusammen:

  • Genetische Faktoren
  • Fehlverhalten in Bezug auf Essverhalten und Bewegung
  • Sozio-kulturelle Faktoren

Zu den sozio-kulturellen Faktoren gilt zu sagen, dass es zum einen auf die Gesellschaft des Landes ankommt, zum anderen auch auf die Gesellschaftsschicht, zu der man gehört.

Länder mit Nahrungsüberschuss und einem geringen Anteil an körperlich hart arbeitendener Bevölkerung sind besonders gefährdet. Und in diesen Ländern sind es insbesondere die einkommens- und bildungsschwächeren Schichten, die unter Fettsucht leiden.

Möglichkeiten der Gewichtsabnahme

Wie werde ich nun aber die Pfunde wieder los? Als erstes ist es wichtig – am besten zusammen mit dem Hausarzt – zu klären, warum man übergewichtig ist. Meistens ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren. Ob nun ein Ernährungsberater, ein Fitness- oder Personaltrainer oder ein Psychologe der richtige und erste Ansprechpartner ist, muss jeder Betroffene für sich rausfinden. Klar sollte jedoch sein, dass es ein langer Weg mit vielen Höhen und Tiefen sein wird, der aber ein wunderbares und lohnendes Ziel hat: sich wohler und gesunder zu fühlen in der eigenen Haut.

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