Die acht Stufen des Pap-Abstriches – Früherkennungsuntersuchung für Frauen

Die jährliche Gebärmutterhalskrebs- vorsorge gehört zu den wichtigsten Untersuchungen bei Frauen und kann sehr erfolgreich viele Leben retten.

Dank der Entwicklung des Pap-Abstriches durch den griechischen Pathologen George Papanicolaou wird jährlich weltweit zahlreichen Frauen das Leben gerettet. Der Test beruht auf der Beurteilung von gefärbten Zellabstrichen des Muttermundes. So können beginnende Zellveränderungen frühzeitig aufgedeckt werden, bevor sie sich zu Krebszellen entwickeln. 1971 wurde die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs eingeführt und konnte so die Erkrankungsrate um 70 Prozent senken. Der Krebs am Gebärmutterhals wächst in der Regel sehr langsam, daher stehen die Chancen sehr gut, ihn rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können. Voraussetzung dafür ist aber, dass Frauen ab dem zwanzigsten Lebensjahr regelmäßig zur Vorsorge gehen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Wie wird der Pap-Abstrich genommen?

Bei der Früherkennungsuntersuchung werden Zellproben vom Gebärmutterhals entnommen. Mit Hilfe eines Spekulums wird die Scheide entfaltet, so dass der Gebärmutterhals sichtbar wird. Dann wird mit einem speziellen Wattestäbchen oder einem kleinen Bürstchen Zellmaterial vom Muttermund und aus dem Gebärmutterhals entnommen und auf einem Objektträger ausgestrichen. Der sogenannte Pap-Abstrich ist schmerzfrei und nicht aufwendig. Die Proben werden in einem Labor von Zytologen untersucht und beurteilt.

Ergebnisse der Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs

Die Ergebnisse werden in die Befundgruppen Pap I bis Pap V unterteilt und ziehen unterschiedliche therapeutische Maßnahmen nach sich.

  • Pap I: Optimaler Befund
  • Pap II : Normaler Befund
  • Pap II W: Eine Sonderbewertung. Das W steht für Wiederholung. Der Abstrich sollte nach einige Wochen nochmal genommen werden, weil die Zellen nicht optimal beurteilt werden konnten. Zum Beispiel wegen vieler Entzündungszellen oder Bakterien.
  • Pap III: Unklarer Befund. Es könnte sowohl eine Entzündung sein, als auch eine Zellveränderung. Ein erneuter Abstrich ist nach vier bis sechs Wochen notwendig.
  • Pap III D: Das D steht für Dysplasie. Es ist eine Abweichung der normalen Gewebestruktur, aber noch nicht krebsverdächtig. Alle drei bis sechs Wochen sollte der Abstrich wiederholt werden. Bei 60 Prozent der Frauen bessert sich der Wert wieder von alleine. Bessert sich dieser nicht, wird eine zusätzliche Probe genommen, um zu sehen ob sich der HPV-Virus nachweisen lässt.
  • Pap IV A: Im Abstrich finden sich schwere Zellveränderungen, die auf eine Krebsvorstufe deuten können. Spätestens jetzt sollte eine Konisation vorgenommen werden. Ein kleiner operativer Eingriff, bei dem ein kleiner Teil vom Gebärmutterhals entfernt wird. Der Eingriff wird meist ambulant unter Vollnarkose gemacht, und die Frauen erholen sich sehr schnell.
  • Pap IV B: Verdacht auf Oberflächenkrebs.
  • Pap V: Krebs des Gebärmutterhalses. Eine Operation ist notwendig.

Der Pap-Abstrich gilt als der erfolgreichste Krebstest aller Zeiten und sollte deshalb für jede Frau einmal im Jahr zur Selbstverständlichkeit werden. Für Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren gibt es die Möglichkeit einer Impfung gegen das HPV-Virus, welches Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Ein aufklärendes Gespräch beim Frauenarzt ist daher sehr sinnvoll.

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