E-Zigarette: Dampfen statt Rauchen – auf eigene Verantwortung

Es scheint sicher zu sein, dass die E-Zigarette deutlich weniger Schadstoffe enthält als Tabakprodukte. Doch auch sie ist keine „gesunde“ Zigarette.

Wer von der Tabakzigarette auf die E-Zigarette umsteigen will, also „dampfen“ statt rauchen, und im Internet nach entsprechenden Informationen und Testergebnissen sucht, stößt schnell auf Foren der „Dampferszene“. Hier tauschen sich die Anhänger des „Dampfens“ über die einzelnen Produkte auf dem Markt, über Preise, Bestellmöglichkeiten und Qualität aus. Die Suche nach objektiven Berichten über den Grad der Gesundheitsgefährdung dieser neuen Zigaretten im Netz gestaltet sich schwierig. Sowohl in den Foren wie in entsprechenden Veröffentlichungen der Presse scheinen überwiegend Gutachten zitiert zu werden, die entweder den Befürwortern oder den Gegnern des E-Rauchens nahe stehen.

Die E-Zigarette

Auf dem Markt sind verschiedene Modelle der E-Zigarette, die sich durch Form, Größe und Leistung unterscheiden. Allen gemeinsam ist die Zusammensetzung aus Batterie oder Akku, Verdampfer/Atomizer und dem Liquiddepot/Kartusche. Die Flüssigkeit, mit der das Liquiddepot gefüllt wird, enthält Nikotin in verschiedenen Stärken und Geschmacksrichtungen wie etwa verschiedene Tabaksorten, aber auch Apfel, Pfefferminz, Kaffee, Vanille, um nur einige zu nennen. Sie wird auch nikotinfrei angeboten. Das Ziehen am Mundstück der E-Zigarette erzeugt Unterdruck und so wird Energie vom Akku zum Verdampfer geleitet und die Flüssigkeit im Depot erhitzt. Es entsteht Dampf versetzt mit Nikotin, der inhaliert und ausgestoßen wird. Für diesen Vorgang wird Propylenglykol benutzt, das auch in Nebelmaschinen verwendet wird.

Die ungeklärte Gesetzeslage

Da es noch keine hinreichende Prüfung des Produkts E-Zigarette gibt, bewegt sich der Vertrieb in einer rechtlichen Grauzone. Die E-Zigaretten werden in China produziert und unterliegen deshalb nicht europäischen Qualitäts- und Sicherheitsstandards. Von einigen Herstellern wird nicht auf gesundheitliche Gefahren hingewiesen. Es sind auch schon Mängel, wie fehlerhafte Verarbeitung oder ungenaue Angaben über die Menge des enthaltenen Nikotins bis zu Verunreinigungen festgestellt worden. In jüngster Zeit bieten jedoch auch deutsche Unternehmen die E-Zigarette an und auch in einigen Apotheken wird sie verkauft. Dadurch könnte sich das schlechte Image infolge der ungeklärten Gesetzeslage, die die Entwicklung eines zum Teil unseriösen Internetmarkts begünstigt hat, zum Positiven hin verändern. Gesetzliche Regelungen werden in Deutschland auch dadurch erschwert, dass die WHO die E-Zigaretten nicht als Nikotinersatztherapie wie Nikotinpflaster, -kaugummis oder -inhaler anerkennt. Es ist wohl anzunehmen, dass sowohl die Tabakindustrie wie auch die Pharmaindustrie die Konkurrenz der E-Zigarette fürchtet.

E-Zigarette – gesündere Alternative zum Tabakrauchen?

Die Apotheken-Umschau vom 07. Februar 2011 zitiert eine Untersuchung aus dem deutschen Krebsforschungszentrum, nach der der „Dampf“ der E-Zigarette zu 90 Prozent aus Prophylenglykol, das auch für Kosmetika und einige Lebensmittel benutzt wird, besteht. Nikotin, Ethanol, Glyzerin und Geschmacksstoffe kommen noch dazu. Eventuelle gesundheitliche Gefährdungen sind auch wegen der, teilweise unkontrollierten Herstellung in China, nicht auszuschließen. Selbstverständlich ist auch das enthaltene Nikotin gesundheitsschädlich. Demgegenüber enthält der Rauch einer herkömmlichen Zigarette rund 4.800 nachgewiesene Schadstoffe plus 1.800, die beim Verglühen entstehen. Hinzu kommen siebzig krebserregende Stoffe im Tabakrauch. Das erlaubt zumindest die Aussage, dass die E-Zigarette weniger schädlich ist als die Tabakzigarette. Trotzdem dürfte sie nur die Alternative für bereits rauchende Personen sein, um den gesundheitlichen Schaden zu begrenzen oder nach und nach mittels nikotinfreier Liquids von der Nikotinsucht frei zu werden. Aufgrund der noch fehlenden Klarheit über alle gesundheitlichen Risiken und Folgen des Konsums von E-Zigaretten rät Marita Völker-Albert, Pressesprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, zumindest zu einem vorsichtigen Umgang mit der E-Zigarette.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.