Force-Feedback-Joysticks im Vergleich

Ein Erfahrungsbericht zu Flugsteuerungen von Logitech und Saitek. Starke Effekte contra Geschwindigkeit und Agilität – zwei Force-Feedback-Joysticks im Vergleich – mit der Frage, welche Steuerung für welchen Spielertypen geeignet ist.

Liebhaber von Flug-, Luftkampf- oder Raumkampfsimulatoren, die sich einen neuen Joystick anschaffen wollen, stehen vor der Qual der Wahl: Die Palette an Flugsteuerungen ist groß und schwer zu überschauen. Wer sich für ein Gerät mit Force-Feedback-Unterstützung entschieden hat, wird nach dem Studium von Testberichten bei zwei Geräten Halt machen, die über eine ganz ähnliche Ausstattung verfügen. Das erste ist der „Wingman Force 3D Pro“ aus dem Hause Logitech, das zweite der „Cyborg evo Force“ von Saitek.

Logitech Wingman Force 3D: kurze Wege aber eine rutschige Angelegenheit

Logitech hat sich über die Jahre einen Namen als Marktführer bei Eingabegeräten gemacht. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, die an den Wingman gestellt werden. Er verfügt über 12 frei programmierbare Tasten und einen 8-Wege-Rundblickschalter, welche über die mitgelieferte Gaming Software eingerichtet werden können, welche bei jedem Systemstart automatisch geladen wird. Der Griff ist drehbar, eine Funktion, die in Flugspielen als Ruderkontrolle oder für Dreh- oder Neigungsmanöver genutzt werden kann. Ein Schubregler findet sich hinten am Gerät.

Der Vorteil des Wingman liegt sozusagen in der Hand: Die Bewegungen sind schnell, flüssig und kurz. Die Drehmechanik reagiert flüssig und kann kurz und präzise bewegt werden. Nachteilig ist allerdings die Bodenhaftung des Wingman. Vier kleine Gummifüße versuchen das Gerät am Tisch zu halten. Das gelingt allerdings gerade in actionreichen Situationen nur mäßig, so dass man nicht selten den Stick an seinem Ort festhalten muss. Dies ist insbesondere dann störend, wenn man nicht gerade die Hand am Schubregler hat.

Saitek Cyborg evo Force: Kräftige Effekte aus der Rührschüssel

Die Firma Saitek ist seit langem bekannt dafür, qualitativ hochwertige Spielsteuerungen herzustellen. Entsprechend positiv fällt der Cyborg evo Force auf. In der Ausstattung nahezu mit dem Logitech-Stick identisch, hat man beim Saitek-Gerät noch zusätzlich die Möglichkeit sowohl die Handballenauflage in der Höhe und der Position zu verändern, um sie für Rechts- oder Linkshänder und an die Handgröße des Spielers anzupassen, als auch die Steuertasten am Kopf des Sticks in Neigung und Höhe zu verändern. Dies ist ein eindeutiger Vorteil, da man das Gerät an die jeweils individuellen Bedürfnisse anpassen kann. Über die mitgelieferte Software, die speicherfreundlich nur dann aktiv wird, wenn der Stick auch wirklich angeschlossen ist, lässt sich jede Taste des Sticks mit Befehls- und Tastenkombinationen frei programmieren. Auch Tastenkombinationen sind möglich.

Nachteilig können die blau leuchtenden LEDs am Stick auffallen, die nicht nur den Energieverbrauch im Standby erhöhen, sondern beim Spielen durchaus blenden können. Die Steuerung selbst ist präzise, die Wege allerdings sehr lang, so dass bei starken Flugmanövern das Gefühl aufkommt, man rühre in einer Schüssel. Die im Vergleich sehr starken Force-Feedback-Effekte sorgen für den nötigen Realismus, der auch nicht von der starken Wärmeentwicklung der Motoren zu schmälern ist. Die Bodenhaftung ist indes sehr gut gelöst und hat noch einen Kniff: Hebt man den Stick einmal vom Tisch ab oder verschiebt ihn, wird die Kalibrierung zurückgesetzt. Ein erneute Kalibrierung wird automatisch durchgeführt, wenn man den Stick einmal in alle Richtungen bewegt.

Welcher Joystick für welchen Spielertyp?

Welcher der beiden Sticks nun den heimischen PC (oder Mac ab OS X 10.5.4) zieren wird, ist stark von den Vorlieben des jeweiligen Spielers abhängig. Wer leichte, schnelle und präzise Steuerungen bevorzugt, ist mit dem Wingman Force 3D Pro gut beraten. Für Freunde von besonders starken Effekten, präziser, kräftiger Steuerung und maximaler Individualisierung ist der Saitek Cyborg evo Force der Joystick der Wahl.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.