Ginseng: Inhaltsstoffe und Anwendung

Die Wurzel des Lebens

Ginseng hat eine lange Tradition als Heilpflanze. Auch in Europa ist der Ginseng seit dem 17. Jahrhundert bekannt.

Ginseng ist die Pflanze, deren wirkungsvolle Wurzeln wie kleine hutzelige Zwerge aussehen. Die „Wurzel des Lebens“ stammt aus Asien. Dort wurde sie bereits vor 2.000 Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin häufig als Heilmittel verwendet.

Geschichte des Ginseng

Die Wurzel galt in Asien als Symbol für Gesundheit, Kraft und ein langes Leben. Das gönnte man damals noch lange nicht jedem und daher stand sie leider nur stärkungswürdigen Personen zur Verfügung, den Königen. Das machte diese Pflanze natürlich sehr wertvoll und begehrt.

„Jen Shen“, so wird der Ginseng von den Chinesen genannt. Es bedeutet soviel wie „Die Kraft der Erde in Form des Menschen“. Im 17. Jahrhundert wurde die Ginsengwurzel dann auch in Europa bekannt. Arabische Seefahrer brachten die Pflanze mit nach Spanien. Dort wurde sie dann vergessen und erst gegen Ende des Jahrhunderts von niederländischen Seeleuten wiederentdeckt.

Ginseng als Heilpflanze

Als Heilpflanze wurde der Ginseng bei uns erst im 20. Jahrhundert aufgrund seiner nachgewiesenen Wirkungen anerkannt. Die getrockneten Wurzeln der vier bis sieben Jahre alten Pflanzen werden zur Behandlung verwendet. Je nach Bearbeitung des Ginsengs kann man zwischen zwei verschiedenen Sorten unterscheiden. Der weiße Ginseng wird geschält, gebleicht und anschließend getrocknet. Der rote Ginseng wird frisch geerntet und die Wurzeln werden erst mit Wasser gedämpft und dann getrocknet. Je nach ihrer Herkunft werden die Sorten in chinesischen, koreanischen oder japanischen Ginseng eingeteilt.

Die Koreaner nutzten die in der Wildnis ausgegrabenen Ginsengwurzeln schon früh, aber um eine ausreichende Menge der Wurzeln für medizinische Zwecke zu ernten, begannen sie mit dem gezielten Anbau. Der Ginseng-Anbau ist sehr mühsam. Auf geeigneten Böden wird die Pflanze angezogen und nach frühestens drei Jahren können die Wurzeln geerntet werden. Die beste Wirkung erzielt man erst mit den sechs bis sieben Jahre alten Pflanzen. Ginseng wird dann zu den unterschiedlichsten Produkten verarbeitet. An erster Stelle steht der Tee. Aber es gibt auch Kapseln, Pulver und sogar Seife. In Deutschland wird Ginseng in Niedersachsen und Brandenburg angebaut.

Ginseng und seine Inhaltsstoffe

Hauptsächlich enthält der Ginseng die so genannten Ginsenoside, die zu den Saponinen gehören. Saponin stammt von dem lateinischenWort Sapo ab und bedeutet Seife. Die Ginsenoside werden in verschiedene Gruppen eingeteilt, unter anderem in die Ginsenoside Rg1 und Rg2. Das Ginsenosid Rg1 wirkt stimulierend und erhöht den Blutdruck. Das Ginsenosid Rg2 wirkt dagegen beruhigend und blutdrucksenkend. Außerdem sind im Ginseng noch Fettsäuren, Aminosäuren, Vitamin C, Die Vitamin B-Gruppe, Natrium, Magnesium und Germanium (Fänger freier Radikale, Vorbeugung und Bekämpfung von Krebs) enthalten. Die Anwendung von Germanium ist nicht unumstritten und es gibt bisher keine wissenschaftlichen Studien, die diese Wirksamkeit belegen.

Wirkung der Ginsengwurzel

Die Wirkung der Ginsengwurzel ist nicht auf bestimmte Krankheiten festgelegt, sondern sie wird in mehrere Bereiche aufgeteilt. Die Ginsengwurzel versorgt den Körper mit neuer Energie, und stärkt so den Antrieb. Ginseng steigert die Konzentrationsfähigkeit und das Erinnerungsvermögen. Ebenso wirkt die Ginsengwurzel stärkend auf das Immunsystem und die Widerstandskraft des Körpers. Der Körper wird besser gegen Krankheiten geschützt. Außerdem wirkt der Ginseng regulierend. Bestimmte Über- oder Unterfunktionen werden ausgeglichen.

Anwendung von Ginseng

Die Anwendung zur allgemeinen Stärkung und Kräftigung, bei nachlassender Leistungsfähigkeit, bei Abwehrschwäche oder in der Rekonvaleszenz sollte in einer Kur über mehrere Wochen, jedoch nicht länger als drei Monate, erfolgen.

Zu empfehlen ist eine Ginseng-Kur zur Stärkung des Immunsystems im Frühjahr und im Herbst, um so gegen Erkältungskrankheiten gewappnet zu sein. Die Einnahme von Ginseng kann sich aber auch positiv auf Diabeteserkrankungen und deren Folgeerscheinungen auswirken.

Ginseng zeigt häufig die beste Wirkung, wenn er gezielt in seinen unterschiedlich verarbeiteten Formen eingenommen wird. Je nach gewünschter Wirkung nimmt der Körper verschiedene Wirkstoffe aus der Pflanze auf. Es stehen ganze Wurzeln, Pulver, Kapseln, Tropfen oder Tee zur Verfügung.

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