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Grillen ist das Sommervergnügen der Deutschen schlechthin

Damit das Beisammensein um die Glut nicht nur kulinarisch, sondern auch ökologisch ein Erfolg wird, lässt sich einiges tun.

Die handliche, aber schicke Rezeptkollektion ist durchgängig sommerlich leicht und im Handumdrehen zubereitet. Aromatisches Holzkohlenaroma steigt vom Grill auf. Es duftet betörend.

Grillkohle: Bitte nicht aus Tropenholz

Beim Kauf auf das Siegel des Forest Stewardship Council (FSC) achten. Das FSC-Siegel ist ein internationales Zertifikat, das gewährleistet, dass alle Rohstoffe aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung stammen und die Kohle nicht etwa aus dem Holz tropischer Regenwaldbäume hergestellt wurde. Auch Grillkohle mit Naturland-Label ist garantiert „sauber“. Das schadet auch der Kohle im Geldbeutel nicht.

FSC – International Center – Forest Stewardship Council

Seit 1993 mit Sitz in Mexiko und seit 2002 vom International Center Bonn aus weltweit tätige NGO zur Waldzertifizierung mit dem Ziel international anerkannter nachhaltiger Forstwirtschaft. Eine auf Konsens zwischen Naturschutz, Wirtschaft und Arbeitnehmern angelegte Organisation. Nationale Arbeitsgruppen setzen sich für die Einhaltung der Grundsätze und Kriterien des FSC sowie die Harmonisierung der Richtlinieninhalte und die Vergleichbarkeit der Standards ein.

Anzünder: Nicht zum Feuerteufel werden

Dass Spiritus, Benzin & Co. als Anzündehilfe lebensgefährlich werden können, sollte sich wohl herumgesprochen haben. Zum Anfeuern empfiehlt der WWF statt übel riechender chemischer Brandbeschleuniger einen Kaminanzünder zu verwenden. Dieser ist auf Basis nachwachsender Rohstoffe aus reiner Holzfaser mit Wachs getränkt. Bei der Herstellung werden keine chemischen oder synthetischen Komponenten benutzt.

WWF (Weltweit aktiv für den Naturschutz)

Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten und erfahrensten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer.

Vorglühen: Geduld ist Trumpf

Bis die Kohlen richtig durchgeglüht sind, braucht es ein bisschen Zeit. Wer nicht mit Pappen wedelnd um den Grill herumstehen möchte, ist mit einem Grillkamin, gibt’s im Baumarkt, gut bedient, in dem die Kohle „zügig“ durchglüht. Wenn die Kohlen von einer zarten weißen Ascheschicht überzogen sind, ist der richtige Moment zum Loslegen gekommen.

Fett und Glut: Kein guter Kombi

Wenn vom Grillrost Fett in die Glut tropft, raucht es nicht nur gewaltig, es können sich auch krebserregende Nitrosamine und Benzpyrene bilden, die dann am Grillgut haften bleiben. Beim vegetarischen Grillen oder mageren Stücken passiert das naturgemäß seltener.

Benzpyren ist ein polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoff, der u.a. beim Grillen entsteht, wo Fett bei hohen Temperaturen verbrennt. Das ist dann der Fall, wenn Fett vom Grillfleisch auf die Glut tropft, im Rauch aufsteigt und sich am Fleisch absetzt.

Bio und regional: Schmeckt auch der Umwelt

Die Vernichtung der Amazonaswälder in Brasilien geht zu rund 70 Prozent auf die Umwandlung in endlose Weideflächen für Rinder zurück. Und die Sojaindustrie rückt nach. Ein bewusster Fleischkonsum in Europa kann hier wichtige Signale senden. Muss es unbedingt ein brasilianisches Steak sein? Will ich wirklich ein Schweineschnitzel aus der Massentierhaltung und damit höchstwahrscheinlich aus Sojafütterung? Oder bevorzuge ich lieber Fleisch aus regionaler Bio-Haltung. Komme ich gar mit weit weniger Fleisch aus. Vegetarisches Grillen wird immer beliebter.

Lachs &Co: Nicht im Trüben fischen

Fisch vom Grill ist lecker, auch hier empfiehlt es sich, auf das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) zu achten. Das blaue Siegel des MSC (Marine Stewardship Council) genießt weltweit Vertrauen und steht für umweltbewussten und nachhaltigen Fischfang. Es garantiert, dieser Fisch wurde umweltverträglich gefangen.

Total out: Ex und hopp

Sie müssen ja nicht gleich Ihr Tafelsilber zum Grillplatz schleppen. Plastikbecher und Pappteller müssen genauso wenig sein, wie perfekt ausgestattete Picknickkoffer. Einfach alltagstaugliches Geschirr in einen Einkaufskorb packen. Schmeckt garantiert besser als „von Pappe“.

Alle zusammen: Nicht nur ökologisch, auch sozial

Wer darf wann mit wem wie lange grillen und wie häufig? Alle Sommer wieder sorgt das Thema für Zündstoff und beschäftigt deutsche Gerichte. Wer den Grill so platziert, dass Düfte den Nachbarn möglichst wenig in die Nase steigen, rechtzeitig Bescheid sagt oder die potenziell Geruchsbelästigten gleich mit einlädt, minimiert das Risiko, über sein Sommervergnügen diskutieren zu müssen.