Haarentfernungs-Produkttest: Derma Seta und Depilady

Dieser Testbericht zeigt die Vor- und Nachteile der Haarentfernung mit Mikrokristallen anhand der Produkte Derma Seta und Depilady.

Bei der Fülle an Haarentfernungsmethoden fällt es oft schwer, sich für das passende Gerät zu entscheiden. Selbst das Rasieren – die häufigste Methode zur Enthaarung – hat einige Nachteile: täglicher Zeitaufwand, stoppeliger Nachwuchs, Risiko, sich zu schneiden, und eingewachsene Haare. Daher sind gepflegte Männer und Frauen nach wie vor verzweifelt auf der Suche nach einem Wundermittel. In der vielversprechenden Werbung des Herstellers Trendpro wird der Derma Seta als genau dieses Wundermittel zur Enthaarung angepriesen. Mit ähnlicher Funktionsweise und deutlich günstigerem Preis ist auch das Produkt Depilady einen gründlichen Blick wert.

Anschaffung und Preis von Derma Seta und Depilady

Der Derma Seta kostet im Versand von Trendpro TV 69,95 Euro. Enthalten sind das Gerät selbst mit Kristallpad, fünf Ersatzpads, Beauty-Schwamm und Fußfeile, der Derma Seta Stab, Batterien, eine Bedienungsanleitung, eine Halterung, und ein Körperpflege-Set. Für einen Aufpreis von 19,95 Euro erhält man die Deluxe-Ausführung, bei der zu einem aufladbaren Derma Seta auch eine Ladestation mitgeliefert wird. Für ca. 10 Euro kann außerdem ein Netzteil bestellt werden. Auch eine Design-Tasche ist für „GRATIS + €9,95“ (Originalwortlaut auf der Homepage des Herstellers) erhältlich. Auf der Homepage wird ebenfalls empfohlen, die 50 Stück Ersatzpads für „€9,95 + €4,95“ zu bestellen, da ein Pad nur für etwa vier bis sechs Anwendungen reicht. Die Versandkosten und sonstige Zuschläge (Bearbeitungsgebühren, Eilzuschläge) variieren je nach Land, in das das Gerät versandt wird.

Das Depilady-Gerät ist mit etwa 16 Euro für Halterung und fünf Ersatzpads wesentlich günstiger. Auch Versandkosten und andere Zuschläge fallen durch den Kauf im Drogeriemarkt weg. Die Nachfüllpackung ist jedoch mit etwa 15 Euro für zehn Scheiben wesentlich teurer als die des Derma Seta.

Funktionsweise von Derma Seta und Depilady

Grundsätzlich funktionieren beide Haarentfernungsgeräte nach demselben Prinzip: durch kreisende Bewegungen einer Schleifscheibe mit Mikrokristallen werden die Haare direkt über der Haut abgeschliffen. Bei Derma Seta werden diese Bewegungen mit bis zu 550 Umdrehungen pro Minute elektrisch erzeugt, bei Depilady ist Muskelkraft gefragt. Die Homepage des Derma Seta verspricht zwar eine Entfernung der Haare inklusive Wurzel, dies ist jedoch logisch betrachtet beim Abschleifen keinesfalls möglich. Und es tritt auch definitiv nicht auf. Ein Zusatznutzen des Derma Seta sind die Aufsätze für Peelings, Hornhautentfernung und die Bürsten zum Auftragen von Kosmetik.

Erfahrungen mit Derma Seta und Depilady

Beide Geräte sind tatsächlich dazu in der Lage, die Körperhaare wegzuschmirgeln. Jedoch ist hierbei Vorsicht geboten: vor allem an Stellen mit dickeren Haaren müsste man so lange kreisen bis die Haut deutlich irritiert oder gar verletzt wäre. Daher empfiehlt sich eine Anwendung maximal an den Beinen und Armen. Von einem Einsatz im Scham- und Achselbereich ist abzuraten! Bei Depilady hat man durch die langsame und eigenständige Führung des Pads immerhin noch ein viel besseres Gefühl dafür, wann es für die Haut zu viel wird. Dennoch kann es bei häufiger oder intensiver Anwendung zu Verletzungen kommen.

Die Methode bietet dem Anwender zwei Vorteile gegenüber der Nassrasur: die Spitze des nachwachsenden Haares ist nicht so stoppelig, und zusätzlich zur Haarentfernung wird gleichzeitig die Haut gepeelt. Durch die Entfernung der abgestorbenen Hautschüppchen fühlt sich die Haut nach einer vorsichtigen Anwendung besonders glatt und weich an. Dieses Gefühl hält allerdings nur etwa einen Tag lang an, denn spätestens dann spürt man bereits die nachwachsenden Haare.

Kritische Betrachtung von Derma Seta und Depilady

Die Vorteile gegenüber der Nassrasur sind minimal, und schaffen es nicht, die Nachteile zu entkräften. Sowohl hinsichtlich Preis und Zeitaufwand als auch hinsichtlich Verletzungsgefahr ist diese Methode nicht unbedingt zu empfehlen. Lediglich für besondere Anlässe mit geplanten Intimitäten kann eine vorherige Enthaarung mit gleichzeitigem Peeling interessant sein. Für so begrenzte Einsatzmöglichkeiten ist der Derma Seta mit Anschaffungskosten von mindestens 69,95 Euro eindeutig zu teuer.

Auf der Homepage des Herstellers wird angegeben, dass der Derma Seta die perfekte Alternative zu „schmerzhaften und teuren Wachsbehandlungen“ sei. Da jedoch die Haare nicht mit Wurzel entfernt werden, und die Anwendung des Derma Seta ebenfalls als teuer und schmerzhaft bezeichnet werden kann, ist diese Behauptung anzuzweifeln.

Bei aufmerksamer Recherche im Internet trifft man in Foren auf viele unzufriedene Kundinnen des Derma Seta, die vor allem mit dem Widerrufsrecht Probleme haben. Der Hersteller wandelt die „Geld-zurück-Garantie“ gerne in eine „Hälfte-des-Preises-in-Form-von-Gutschrift-für-zukünftige-Bestellung-Garantie“ um. Etwaige Beschwerden finden in Warteschlangen von kostenpflichtigen Hotlines ein unbefriedigendes Ende.

Empfehlung und Fazit für Derma Seta und Depilady

Wer gerne die Haarentfernung mit Mikrokristallen ausprobieren möchte, ist mit Depilady besser beraten. Abgesehen vom günstigeren Aschaffungspreis ist auch das Verletzungsrisiko im direkten Vergleich als geringer zu bewerten. Auch der benötigte Stauraum reduziert sich bei Depilady auf ein Minimum.

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