Mandelöl: das Hautpflegeöl der Antike in der Kosmetik von heute

Hautpflegendes Süßmandelöl sorgt für eine weiche, zarte Haut und ist in der Kosmetik vielseitig einsetzbar.

Mandelöl wird seit Jahrhunderten in der Kosmetik eingesetzt, wird aber heute von der Vielfalt exotischer Öle leicht in den Hintergrund gedrängt.

Der Mandelbaum, Süßmandel und Bittermandel

Obwohl der Mandelbaum (Prunus dulcis), genau wie seine Verwandten, die Aprikosen- und Pfirsichbäume, aus China stammt, hat die Verwendung von Mandeln im Westen eine längere Tradition als in China. Süßmandeln werden bei uns für Bäckereien, zum Rohgenuss in der Vollwertküche und zur Herstellung von Marzipan verwendet. Sie sind zwar sehr kalorienreich, aber auch eine äußerst gesunde Knabberei. Mandeln gelten als Nervennahrung. Sie enthalten Vitamine der B-Gruppe, Vitamin E, Kalzium, Magnesium und Kalium.

Bittermandeln sind hingegen zum Verzehr nicht geeignet. Beachtenswert ist, dass auch Süßmandelbäume gelegentlich bittere Mandelkerne tragen können, nicht selten bis zu einem Prozent der gesamten Ernte. Ähnlich wie die bitteren Aprikosenkerne enthalten auch Bittermandeln Amygdalin, ein Gykosid, aus dem durch enzymatische Spaltung giftige Blausäure (Cyanid) frei wird. Bittermandelöl, das in einem aufwendigen Prozess von der giftigen Blausäure befreit wird, findet Verwendung als Aromastoff für Liköre und als Duftstoff in der Parfümerie. Für kosmetische Zwecke und als Speiseöl kommt nur Süßmandelöl in Frage.

Inhaltsstoffe und Eigenschaften von süßem Mandelöl

Wie auch das Haselnussöl ist Mandelöl sehr reich an Ölsäure, liegt aber mit 71 Prozent etwas unter dem Wert von Haselnussöl. Etwa 19 Prozent Linolsäure und 5 Prozent Palmitinsäure ergänzen das Fettsäurespektrum von Süßmandelöl. Die Palmitinsäure sorgt für ein glattes Hautgefühl. Linolsäure beeinflusst die Verhornungsvorgänge der Haut und sorgt daher für eine weiche, zarte Haut. Der Gehalt an antioxidativ wirkendem Vitamin E liegt im mittleren Bereich.

Reines Mandelöl zählt zu den teureren Ölen. Kosmetische Qualitäten werden daher oft mit Sonnenblumenöl vermischt angeboten. Beim Kauf von Mandelöl sollte daher auf Lebensmittelqualität geachtet werden. Das Öl sollte dunkel und möglichst kühl gelagert werden.

Verwendung von Mandelöl in der Kosmetik

Süßmandelöl ist ein äußerst wertvolles und pflegendes Hautöl, das aufgrund seiner Milde auch für die Babypflege geeignet ist. Als Basisöl ist es für jeden Hauttyp geeignet, besonders aber bei trockener und empfindlicher Haut. Mandelöl kann in Cremes, Lotionen, Massageölen oder Badezusätzen verarbeitet werden. Als Massageöl dringt Mandelöl noch tiefer als Avocadoöl in die Hornschicht ein und eignet sich daher als Trägeröl für Wirkstoffe. Mandelöl in Lebensmittelqualität kann auch für die Herstellung von Lippenbalsam verwendet werden.

Vorsicht Allergie: Menschen, die unter einer Nussallergie leiden, sollten auch bei der kosmetischen Anwendung von Mandelöl vorsichtig sein.

Rezept: straffendes Hautöl zur Massage vom Problemzonen

Zutaten:

  • 50 ml Mandelöl
  • 50 ml Aprikosenkernöl (oder wahlweise Haselnussöl, das ebenfalls für die Hautstraffung ideal ist)
  • Je 20 Tropfen ätherisches Wacholderbeerenöl, Zypressenöl, Fenchelöl und Grapefruitöl

Anwendung: alle Zutaten mischen und nach dem Baden oder Duschen auftragen und gründlich einmassieren.

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