Marmelade und Gelee aus Vogelbeeren

Die Früchte der Eberesche sind attraktiv aber nicht ungefährlich. Im August leuchten sie wieder: die Früchte der Eberesche. Schön sehen sie aus, fast zum Reinbeißen. Das aber sollte man nicht tun.

Fünfzehn bis zwanzig Meter hoch können sie wachsen, Ebereschen, die in Gebirgsgegenden wachsen, in Mooren und Heide, aber auch als Straßenbäume und als Zierbäume in Hausgärten. Sie gehören zur Familie der Rosengewächse. Hübsch sind nicht nur die Beeren, sondern auch die gefiederten Blätter. Im Frühjahr blüht der Baum mit cremefarbenen Dolden. Daraus entwickeln sich die kugeligen Früchte, die bis zu einem Zentimeter groß werden.

Sind Vogelbeeren nicht giftig?

Die roten Beeren werden Vogelbeeren genannt. Marmelade aus Vogelbeeren? Aber sind die denn nicht giftig? Die Antwort ist ein klares Jein.

Die Früchte der Eberesche enthalten Vitamin C und Provitamin A, was gut ist. Es kommt aber auch Parasorbinsäure vor und die kann – in größeren Mengen genossen – schädlich sein. Zum Marmeladekochen sind die Früchte dennoch geeignet, da man den süßen Brotaufstrich naturgemäß in überschaubaren Mengen zu sich nimmt. Wer Vogelbeeren verarbeiten möchte, sollte die einzelnen Beeren erst zu Hause von den Stielen streifen, so dass kein Saft verloren geht.

Vogelbeeren-Gelee

Vogelbeeren und Äpfel sind gute Partner. Aus 1,5 kg Beeren, 1 kg Äpfeln und Zucker lässt sich Gelee zubereiten. Dazu werden die Äpfel geschält, zerkleinert und weich gekocht. Dann kommen die Beeren dazu. Solange weiterkochen lassen, bis ein Fruchtbrei entstanden ist. Der wird durch ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch gepresst.

Pro Liter Saft verwendet man etwa 800 g Zucker. Saft und Gelierzucker aufkochen lassen. Der entstehende Schaum wird mit einer Schaumkelle abgeschöpft. Füllen Sie das Gelee in penibel saubere Twist-off-Gläser, schrauben Sie sie gut zu und stellen sie für eine Weile auf den Kopf. Dadurch entsteht das gewünschte Vakuum im Glas.

Marmelade

Wer Marmelade lieber mag als Gelee, verarbeitet nicht den Saft, sondern kocht die vorbereiteten Früchte mit Gelierzucker direkt ein. Das Verhältnis zwischen Äpfel und Beeren darf dabei variieren. Da Vogelbeeren einen leicht strengen Geschmack haben, werden Freunde des süßen Geschmacks einen höheren Anteil an Äpfeln bevorzugen. Die Marmelade hat etwas Biss und einen sehr aparten Geschmack.

Fruchtwein

Aus Beeren, Zucker, Wasser, Orangensaft und Hefe lässt sich Vogelbeerenwein herstellen. Das ist allerdings ein komplizierter Prozess, der sich – bis zur Genussreife – über fast ein Jahr hinzieht. In unserer schnelllebigen Zeit werden sich darauf wohl nur noch Menschen einlassen, die das Keltern von Wein zu ihrem Hobby erhoben haben. Vielleicht kennen Sie jemanden mit der nötigen Erfahrung. Bringen Sie ihm ein Gläschen Ihrer selbst gemachten Marmelade mit und ermuntern Sie ihn, beim nächsten Mal die oben erwähnten Zutaten in seinem Gärballon verschwinden zu lassen.

Kochen und Genießen mit Wildfrüchten

Vogelbeeren sind nur ein Beispiel dafür, dass man mit Wildfrüchten preiswerte und gesunde Köstlichkeiten zubereiten kann. Holunderbeeren, Waldhimbeeren und -brombeeren, Walderdbeeren, die essbaren Blüten des Roten Klees, Gänseblümchen, Brennnesseln sind weitere Möglichkeiten. Wer am Meer lebt, kann von kundigen Mitbürgern erfahren, wie mit Tang und Algen, Queller und Strand-Platterbsen gekocht werden kann.

Einige Restaurants haben immerhin bereits die äußerst aromatischen Wildkräuter als Beitrag zur Haute Cuisine erhoben. Völlig zu Recht.

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