Mit Hackschnitzel heizen

Welche Vorteile das Heizen mit Hackschnitzel für die Umwelt und die eigene Brieftasche bringt.

Betriebskosten senken mit Hackschnitzeln!

Holz gibt es genug in Europa. Der Energielieferant Wald wächst praktisch vor unserer Haustüre immer wieder nach. Die Erneuerung eines Fichtenwaldes dauert rund 60 bis 80 Jahre – eine lächerliche Zeitspanne im Vergleich zu den vielen Millionen Jahren, die verstreichen mussten, bis das Erdöl auf der Erde entstand. Holz hat außerdem den unschätzbaren Vorteil, ein nahezu CO2-neutraler Energieträger zu sein. Ein Baum nimmt beim Wachsen im Prozess der Photosynthese genau jene Menge an CO2 auf, die er dann beim Verbrennen wieder freisetzt. Wird Wärme mit Öl oder Gas erzeugt, funktioniert dieser Kreislauf nicht. Das Kohlendioxid, das dabei entsteht, schädigt als Treibhausgas unsere Umwelt.

Das Heizen mit Holz hat inzwischen ein technisches Niveau erreichen, auf dem sie hinsichtlich der Emissionen den Anlagen mit fossilen Brennstoffen sogar überlegen sind. Dieser Entwicklungssprung ist den Erzeugern von Hackschnitzelheizungen gelungen. In den letzten Jahren sind diese Öfen kleiner, sauberer, wirtschaftlicher und auch bedienungsfreundlicher geworden.

Weniger Schadstoffe

Moderne Hackgutöfen können Holz vollständig verbrennen, entsprechend gering sind die dadurch entstehenden Schadstoffmengen. Die Hersteller konnten die Emissionswerte durch Verbesserungen bei der Anlagenregelung und durch Katalysatoren deutlich senken. Vor allem der Ausstoß an Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffen und Staub ist bei den emissionsarmen Neuanlagen deutlich geringer als bei den noch bis Mitte der 80er Jahre gängigen Modellen.

Das Heizsystem

Hackgutheizungen verbrennen kein Scheitholz, sondern zerhacktes Durchforstungs- oder Sägerestholz. Moderne Anlagen bestehen aus einem Vorratsbehälter, einer Brennkammer mit einem Wärmetauscher, einem System zur Beförderung des Brennstoffs sowie aus einer Einrichtung zur Austragung der Asche. Die Kleinanlagen funktionieren meist vollautomatisch. Das Heizgut muss nicht mühsam händisch nachgeschaufelt werden, sondern gelangt über eine Förderschnecke oder ein Schubsystem aus dem Vorratsraum oder einem Silo direkt in die Verbrennungskammer; gezündet wird elektrisch. Die Asche wird automatisch ausgetragen. Über eine Computersteuerung lässt sich die Temperatur wie bei einer herkömmlichen Gas- oder Ölheizung regeln. Auch die Wärmeverteilung mit Heizkörpern in den einzelnen Räumen unterscheidet sich nicht von herkömmlichen Zentralheizungssystemen.

Es gibt Hackgutfeuerungen auch in Kombination mit einem Kachelofen und oder als Tischherd. Dabei handelt es sich entweder um kompakte Einheiten, die mitsamt dem Vorratsbehälter im beheizten Raum aufgestellt werden, oder um eine klassische Kachelofen-Variante. Dabei befinden sich der Behälter für das Hackgut und die Brennstoffzuführung in einem separaten Nebenraum.

Wer mit Hackschnitzeln heizen möchte, benötigt einen ausreichend großen Vorratsraum. Der nachträgliche Einbau kann teuer werden. Häuselbauer, die mit Hackgut heizen möchten, sollten das bereits bei der Planung berücksichtigen und sich möglichst frühzeitig informieren.

Betriebskosten realistisch abschätzen

Aus ökologischen Gründen ist es nicht sinnvoll, sämtliche Holzabfälle aus einem Wald herauszuholen. Äste mit einem Durchmesser bis zu 5 cm sind wichtig für die Humusbildung. Hackschnitzel aus Abfallholz gibt es dennoch genug. Das heißt aber nicht, dass sie auch überall problemlos zu haben sind. Muss das Material erst über weite Strecken transportiert werden, kann das Heizen mit Hackgut zu einer teueren und auch nicht unbedingt umweltfreundlichen Angelegenheit werden. Problematisch ist auch die Abhängigkeit von einem einzigen größeren Anbieter, der mangels Konkurrenz den Preis für das Heizmaterial beliebig erhöhen kann.

Bei den Betriebskosten kann man sich vor unangenehmen Überraschungen schützen, indem man sich rechtzeitig erkundigt, ob und zu welchen Preisen in der näheren Umgebung Hackschnitzel verkauft werden. Die Preise können nach Region, Jahreszeit und Art des angebotenen Hackguts stark variieren.

Auch die Qualität bestimmt den Preis: Je trockener die Hackschnitzel sind, umso größer ist auch ihr Heizwert. Für Hackgut, das erst trocknen muss, benötigt man einen eigenen Lagerraum, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Bedienungsfehler vermeiden

Selbst die umweltfreundlichste Heizung wird zur „Dreckschleuder“, wenn sie als Müllschlucker missbraucht wird. Gartenabfälle und zerkleinerte Kartons haben in einer Hackschnitzelheizung nichts verloren. Nur das vorgeschriebene Heizmaterial kann schadstoffarm verbrannt werden. Gleiches gilt für die unsachgemäße Installation durch den Heizungstechniker. Nur Anlagen, die richtig eingestellt und regelmäßig gewartet werden, garantieren eine möglichst saubere Luft. Wenn Installation und Wartung fachgerecht erfolgen, stehen Hacktgutheizungen auch in Sachen Sicherheit Eröl- oder Gasheizungen in nichts nach und können auch problemlos in Holz- beziehungsweise Blockhäusern eingesetzt werden.

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