Mittel gegen Durchfall – Hilfe aus Schulmedizin und Natur

Ob Kohletabletten, geriebener Apfel, getrocknete Heidelbeeren, Okoubaka oder Loperamid – Mittel gegen Durchfall gibt es viele.

Durchfall ist streng genommen selbst keine Erkrankung, sondern lediglich ein Symptom für eine Störung oder aber auch ernstere Erkrankung des Verdauungstraktes. Die Definition von Durchfall beinhaltet eine Stuhlfrequenz von mehr als dreimal pro Tag und eine breiige bis wasserähnliche Konsistenz des Kots.

Gründe für Durchfall

Durchfall kann verschiedene Ursachen haben. Angefangen von psychischen Belastungen, Nahrungsmittelunverträglichkeit, als Reaktion auf Medikamente, eine Laktoseintoleranz, Unverträglichkeit mancher Süßstoffe, Giftstoffe, die der Körper auf diesem Wege so schnell wie möglich wieder los werden möchte bis hin zu entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und letztendlich eine Infektion mit in der Nahrung nicht vorhanden sein dürfenden, krankmachenden Bakterien, Viren oder Parasiten. Durchfallerkrankungen im Urlaub haben allerdings nicht immer unbedingt mit unhygienischer Speisenzubereitung mit der daraus resultierenden pathogenen Keimbelastung zu tun, sondern es liegt einfach auch oft daran, dass der Körper mit für ihn ungewohnten Mikroben fertig werden muss, die für die einheimische Bevölkerung kein Problem darstellen.

Mittel gegen Durchfall – eine Auswahl aus Naturheilkunde und Schulmedizin

Vor einer symptomatischen Durchfallbehandlung sollte erst einmal Ursachenforschung betrieben werden, damit das entsprechende Präparat auch möglichst zielgerecht eingesetzt werden kann und nicht ohne Wirkung genauso schnell den Körper wieder verlässt, wie der durch den Durchfall beschleunigte restliche Darminhalt. Folgende empfohlene Medikamente und Substanzen aus Schulmedizin und Naturheilkunde sind hauptsächlich für den Bereich der nahrungsmittelindizierten Diarrhoe gedacht und können auch eine wichtige Hilfe für Reisegebiete mit Durchfallrisiko sein.

  • Geriebener Apfel

Ein auf einer Glasreibe geriebener Apfel hat sich insbesondere bei Kindern gegen Durchfall bewährt. Das im Apfel enthaltene Pektin schützt die Darmwand und bindet Bakteriengifte. Apfelpektin ist eine gute Hilfe bei leichteren Durchfällen.

  • Getrocknete Heidelbeeren

Getrocknete Heidelbeeren, auch Blaubeeren, Bickbeeren oder Schwarzbeeren genannt, haben einen hohen Gehalt an Gerbstoffen, welcher ausschlaggebend für die gute Wirksamkeit gegen Durchfall ist. Gerbstoffe haben die Eigenschaft, mit dem Eiweiß oberster Gewebeschichten zu reagiere, wodurch diese verdichtet werden. Zusätzlich wirken sie antibakteriell und leicht schmerzlindernd.

  • Kohletabletten

Medizinische Kohle wirkt bei leichteren Durchfällen, indem Bakterien und auch Gifte im Magen-Darm-Trakt gebunden werden und so die Aufnahme über die Schleimhaut ins Blut gestoppt wird. Die gebundenen schädlichen Stoffe werden so über den Stuhl ausgeschieden.

  • Okoubaka

Das aus der Rinde des westafrikanischen Baums Okoubaka aubrevillei gewonnene, homöopathisch aufbereitete Pulver enthält Gerbstoffe, Catechine und Phenolcarbonsäuren, die eine bakterientötende, entzündungshemmende und immunstimmulierende Wirkung haben. Okoubaka eignet sich insbesondere zur vorbeugenden Einnahme gegen Reisediarrhoe.

  • Uzarawurzel

Die Uzarawurzel ist ein pflanzlicher Wirkstoff, der bei akutem Durchfall eingesetzt werden kann. Gleichzeitig hilft sie gegen Übelkeit und Erbrechen, oftmals weitere unangenehme Begleiter von lebensmittelinduzierten Diarrhoen, hemmt die Darmbewegungen und löst Krämpfe.

  • Nifuroxazid

Präparate mit dem Wirkstoff Nifuroxazid wirken antibiotikaähnlich gegen eine bestimmte Bakteriengruppe, die Durchfall auslösen kann. Das Mittel kann bei akuten wie auch chronischen Durchfällen eingesetzt werden.

  • Loperamid

Loperamid ist ein Opium-Abkömmling. Es bindet sich an Opioid-Rezeptoren im Darm und hemmt dadurch die Darmbewegungen. Dadurch wird dieser ruhig gestellt und der Durchfall gestoppt. Loperamid wird meistens erst dann angewendet, wenn die Ursache der Diarrhoe nicht oder nicht ausreichend behandelt werden kann, aber auf jeden Fall weiterer Wasser- und Elektrolytverlust vermieden werden soll.

Durchfall – wann zum Arzt?

Ein akuter Durchfall kann insbesondere bei Säuglingen und Kindern sehr schnell zu einem gefährlichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust kommen. Deshalb sollte hier immer lieber eher zu früh als zu spät ein Arzt aufgesucht werden. Auch alte Menschen oder Personen mit einer Immunschwäche können durch Durchfälle schneller in eine kritische Situation kommen. Alle übrigen Personengruppen sollten rechtzeitig einen Arzt bei folgenden Merkmalen aufsuchen:

  • ein akuter Durchfall, der länger als zwei bis drei Tage anhält
  • Blut- und/oder Schleimbeimengungen im Stuhl
  • starke Bauchschmerzen
  • bei gleichzeitigem Auftreten von Fieber

Hilfe für den Darm, Aufbau der Darmflora nach Durchfall

Zum Wiederaufbau der Darmflora sind Präparate zu empfehlen, die Hefekulturen oder Milchsäurebakterien enthalten. Medizinische Hefe blockiert Gifte im Darm und verhindert die Ausbreitung von Krankheitserregern. Milchsäurebakterien sorgen für eine gesunde Darmflora, indem sie pathogene Bakterien hemmen und gleichzeitig das Wachstum der Stämme unterstützen, die für eine gesunde Darmflora notwendig sind. Diese Präparate können auch vorbeugend vor und während einer Urlaubsreise eingenommen werden, wo die Gefahr von Montezumas Rache erhöht ist.

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