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Nelken helfen gegen Zahnschmerzen

Das ätherische Öl der Gewürznelken enthält einen Stoff, der schmerzstillend wirkt. Die Substanz mit Namen Eugenol wird auch in Zahnarztpraxen eingesetzt.

Wer Zahnschmerzen hat, sollte zum Zahnarzt gehen, denn die Schmerzen tauchen nicht einfach nur so und ohne Grund auf, sondern sind ein ernst zu nehmender Hinweis, dass etwas mit dem Gebiss nicht in Ordnung ist. Oft weiß der Betroffene auch schon selber den Grund, sei es beispielsweise eine herausgefallene Zahnfüllung oder eine unbehandelte kariöse Stelle.

Abhilfe schafft natürlich der Zahnarzt. Oft treten Zahnschmerzen jedoch gerade dann auf, wenn der Doktor des Vertrauens hunderte oder tausende Kilometer entfernt ist – nämlich im Urlaub. Wenn es nicht gerade unumgänglich ist, scheuen sich die meisten Menschen fern der Heimat, bei eventuell nicht dem europäischen Standard entsprechenden hygienischen Bedingungen, eine Zahnversorgung durchführen zu lassen und versuchen, sich über die Zeit mit anderen Möglichkeiten zu retten, meistens mit der Einnahme von Schmerzmitteln.

Die Nelke – Gewürz und Heilmittel

Eine geradezu nebenwirkungsfreie Alternative, die im Gegensatz zu Schmerzmitteln weder Nieren noch Verdauungstrakt belastet, sind Gewürznelken, eine ursprünglich aus Asien stammende Pflanze, die inzwischen jedoch weit verbreitet ist. Als Gewürznelken bezeichnet man die Knospen eines tropischen, immergrünen Baumes aus der Familie der Myrten, die in Europa seit dem frühen Mittelalter bekannt sind. Da die Knospen durchaus eine nagelähnliche Form haben, wurde ihnen der Name „Negelkin“ (Nägelchen) gegeben, was im Laufe der Zeit zum Wort Nelke verkürzt wurde. Die aromaintensiven Knospen sind in der Heilkunde seit langem bekannt. Sie haben wohltuende Wirkung auf den Verdauungstrakt, wirken auswurffördernd und desinfizierend. Nelken sind fester Bestandteil von Glühweingewürz und geben der Weihnachtsbäckerei die besondere Note. Zwei, drei Nelken gründlich zerkaut spenden einen frischen Atem und gelten als Geheimtipp bei Autofahrern, um bei Polizeikontrollen nicht mit einer Alkoholfahne aufzufallen.

Gewürznelken helfen bei Zahnschmerzen durch schmerzstillenden Inhaltsstoff Eugenol

Die Blume mit dem Namen Nelke wurde in Europa erst wesentlich später bekannt als die Gewürznelke. Im Jahr 1705 kam der erste Samen der Kaisernelke von China nach Paris und die Pflanze wurde zunächst Gottesröschen genannt. Da sie jedoch einen ähnlichen Duft verströmt wie die Gewürznelken, wurde nach gewisser Zeit der Name gleichgesetzt.

Bei Zahnschmerzen wird die Nelke im unmittelbaren Bereich des Schmerzes halb zerkaut. Die Knospe sollte dort so lang wie möglich liegen bleiben, um ihre Wirkung frei zu setzen. Es ist auch möglich, Teile der Nelke direkt in ein Zahnloch zu drücken. Die schmerzstillende Eigenschaft wird durch das ätherische Öl erzeugt, welches in seiner komplexen Zusammensetzung einen hohen Anteil an Eugenol beinhaltet. Dieser Stoff hat eine betäubende Wirkung. Auch in der Zahnarztpraxis werden zur Nachbehandlung und Schmerzstillung Salben mit diesem Wirkstoff eingesetzt. Auch Füllmassen, insbesondere provisorischer Zement, können Eugenol enthalten. Es gibt auch ätherisches Nelkenöl, das sich hervorragend zur problemlosen Applikation eignet. Einige Zahnärzte raten jedoch von der Verwendung ab, da das Eugenol hier in einer so starken Konzentration enthalten ist, dass bei exzessiver Verwendung der Nerv abgetötet werden kann. Auch Schwangere sollten vorsichtig sein wegen möglicher Gefahr der Auslösung von Frühwehen.

Nelken gegen Zahnschmerzen – auf gute Qualität achten

Eine gute Qualität erkennt man daran, dass sich die Nelken leicht fettig anfühlen und etwas Öl austritt, wenn mit dem Fingernagel der Stiel leicht angeritzt wird. Auch der Schwimmtest gibt Auskunft: Alte Nelken, die nicht viel ätherisches Öl enthalten, schwimmen waagerecht auf der Wasseroberfläche, während hochwertige Knospen ins Wasser sinken oder sich senkrecht mit dem Köpfchen nach oben aufstellen.